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Re: [ox] Re: Re: moralkodex & freiheitsethik (Joachim Merkel)



ich schrieb, sorry zu flüchtig und mit Tippfehlern, daher eine
correction:

sicher werden wir aneinander vorbeireden, wenn Du
einen metaethischen Relativismus, den Bauer ja tatsächlich vertritt,
mit einem ethischen Relativismus gleichsetzt würdest, der
eine schrankenlose Selbstverwirklichung quasi als Axiom vertritt,
ohne zur Kenntnis zu nehmen, daß es institutionelle Tatsachen
gibt, die diese Schranken setzen.

Was Du als ethischen Relativismus in Reinform etikettiert
hast, bezeichnet IMO einerseits (und nur zum Teil) das, was ich
metaethischen Relativismus nenne. Ich bezeichne als
ethischen Relativismus eher eine Haltung des anything-goes
mit einer Minimoral, die sich ihren gesellschaftlichen
Hintergrunds nur oberflächlich bewußt ist.

Das Zitat von Rosa Luxemburg entstammt weder einem Katalog der
Letzbegründungen von Moral, sondern bezieht sich auf die Wirksamkeit
(und Kritik) eines gesellschaftlichen, strukturellen Machtgefälles,
aber auch eine Reduzierung ihrer moralischen Forderung auf individuelle
Willensakte, bringt eben nur die Selbstgewißheit eines Kalender-
spruchs, das Gute zu wollen.

-- 
Salut
 _)oachim
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