Re(2): [ox] Prinzipielles/Teil II
- From: "Franz J. Nahrada" <f.nahrada magnet.at>
- Date: Mon, 23 Apr 2001 16:53:46 +0200
liste oekonux.de (Paul Imbusch)schreibt:
Ich denke dass es einer friedfertigen Methode Bedarf die
knappen natuerlichen Ressourcen zu verteilen.
Tausch ist aus meiner Sicht eine brauchbare Methode.
obwohl ich nicht wirklich überzeugt bin, werf' ich 'was
für Paul in die Waagschale. Daß wir eine Gesellschaft ohne
Tausch wollen ist die eine Sache; ob wir ihn einfach
wegeskamottieren dürfen, die andere.
Interessant, daß Uli Sigor hier ähnlich wie C. Spehr
argumentiert: das wird noch eine harte Nuß für die Wertkritik!
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Ulrich Sigor schreibt:
"Man kann "Tausch" als Metapher durchaus auch verwenden,
um das Verhältnis des Einzelsubjekts zum Gesamtarbeiter
zu beschreiben. Der Begriff des Tauschs ist keineswegs
logisch auf die Situation der entfaltenten einfachen Wertform
beschränkt (d.h. auf die Situation des Fehlens eines Begriffs
(i.e.S.) des Gesamtprodukts).
Noch weiter kann "Tausch" als Akt des konkreten Subjekts
gegenüber sich selbst verstanden werden,gegenüber
der reflektierten Form des allgemeinen Subjekts.
Die Tauschentscheidung ist dann als solche über die Ve-
rausgabung endlicher Lebenszeit eine Entscheidung, die
als Kritik des Gesamtprodukts und des Gesamtarbeiters
auftritt."
(Also im Grund IST der Tausch die Spehrsche "Kooperations-
verweigerung" in actu, FN)!
"Die gemeinschaftliche Ordnung (hier des Gesamtprodukts) ist
Ergebnis freier Einigung und von den persönlichen Idealen
unterschiedlich. Genau diese (selbstverständliche) Differenz
bedingt die Normalität der Vorbehalte des Einzelnen, der
Verausgabungsvorbehalte betreffend die Beiträge, die er einbringt
oder einbringen möchte. Die Suche nach einem gemeinsamen Maßstab
für die Verausgabung einerseits und die lebenplanliche
Wirkung von Qualitätsdifferenzen vorstellbarer Gesamtprodukte
andererseits, hat nichts mit verwertungs-orientiertem
Denken zu tun.
Es geht *nicht* darum, daß sich hinter das Äquivalent eine möglichst
geringe eigene und eine möglichst hohe Verausgabung des Anderen
plazieren läßt; resp. eine ex_ante eigene Verausgabung einer ex_post
Verausgabung des Anderen gegenübertritt - d.h. die willkürliche
eigenen Bestimmung die willkürliche Fremdbestimmung des
Anderen nach sich zieht, im Rahmen der Spielregeln des Markts.
Es geht darum, daß die eigene Selbstbestimmung (im Beitrag) in den
Ausdruck der Selbstbestimmungen anderer zu integrieren ist.
Würde ein Beitrag nämlich im Gesamtprodukt nicht zur Geltung kommen,
aufgehoben werden, so wäre die Verausgabbarkeit verschwendet.
Insofern ist der Vorbehalt zugunsten der Qualität des Gesamtprodukt
resp. der Handlungskraft des Gesamtarbeiters berechtigt.
Wer also das Quantum Verausgabung reduziert, wenn ihm das
Gesamtprodukt nicht entspricht, handelt i.S. rationaler
Gestaltung des Gesamtprodukts. Die eingesetzte Zeit für den
Beitrag ins Verhältnis zur durch den Beitrag freigesetzten Zeit
zu stellen, ist rational und nicht im monetären Sinne ver-
wertungsorientiert"
und U.S. setzt fort:
"Gleichwohl ist es "irgendwie" wertorientiert."
spannend wäre es, dieses "rationelle Element" am Wert
weiterzuverfolgen.....
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