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Re: [ox] Ausbeutungsfreie Zone



Hi Ralph, Daniel, alle!

Last week (9 days ago) Ralph Baumfalk wrote:
es ist hoechst interessant was hier publiziert wird.
Faszinierend.

Ja, gell :-) .

Allerdings geht es an meinen persoenlichen Beduerfnissen vorbei.
Ich habe viel unter unkompetenten, autoritaeren und geldgierigen Chefs
zu leiden gehabt. Ich bin es einfach leid.

Ist jemand hier, der versteht was ich meine?

Yep. Ich habe eins gelernt: Wenn du auf der Karriereleiter hoch hinaus
willst, solltest du vor allem ein können: Dich gut verkaufen. Andere
Fähigkeiten sind da eher hinderlich - Kompetenz ganz besonders.
Systemimmanent würde ich sagen, daß (mindestens) Deutschland eine
massive Krise beim Führungspersonal hat...

Mein Traum ist es in einem Betrieb zu arbeiten in dem der Chef gewaehlt wird
und ich gleichzeitig Angestellter und Anteilseigner bin.
Eine Art Netzwerk von Individuen, selbstverwalteten Betrieben, Kooperativen,
oder was auch immer.
Wichtig ist nur, das man fuer seine Arbeit bezahlt wird und nicht dafuer,
dass einem das Geschaeft gehoert.

Das gibt es schon lange. Die ganze Selbstverwaltungsszene macht das
mit wenig Erfolg seit den 70ern (in Deuitschland). Heute würde ich das
Konzept für gescheitert halten.

Stefan Mz. hat's schon angedeutet: Es käme darauf an, aus der
Verwertung *ganz* auszusteigen, so wie es Freie Software tut. Dann
gibt's keinen mehr, der dich bezahlt - auch keinen Markt - und der dir
deswegen irgendeinen strukturellen Zwang auferlegt.

Eine "Assocition freier Produzenten", eine Ausbeutungsfreie Zone.
Ein Netzwerk ist notwendig, weil sonst sich keine Waechtumsdynamik entwickelt,
ohne die man sich langfristig auf dem Markt nicht durchsetzen kann.
Vielleicht koennte man so auch das Problem der Kapitalbeschaffung loesen.
Synergieeffekte durch Wissenaustausch koennten sich durch Mailingslisten ergeben.
Eine Art Gegenoekonomie ohne Ausbeutung und Unterdrueckung.
Es gibt auch in Deutschland viele Leute, die so etwas versuchen, leider vernetzen
sie sich nicht.

Ja, warum die selbstverwalteten Betriebe sich nie wirklich vernetzt
haben, weiß ich auch nicht genau. Aber es muß strukturelle Gründe
haben, die jenseits des Wollens einiger Einzelner liegen. Ein Problem
ist sicher, daß sie über eine handwerkliche Produktion praktisch nie
hinauskommen.

Ich liebe Euch alle

Dito BTW :-)


						Mit Freien Grüßen

						Stefan


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Organisation: projekt oekonux.de


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