Message 01689 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT01689 Message: 1/1 L0 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

[ox] [Fwd: Napster: UrhR: T26.01:Leipzig]



Hi Leipziger,

könnte interessant sein:


SYMPOSION 
"Napster und die Folgen"

Freitag, 26. Januar 2001
20 Uhr

in der
Hochschule für Grafik und Buchkunst
Wächterstr. 11, Leipzig
Raum 2.30

Weitere Info unter: 
http://www.hgb-leipzig.de/~vgrass/semi-napster/symp.html


Ein 18-Jähriger namens Shawn Fanning hatte eine Idee -- und die 
Fertigkeiten und die Hartnäckigkeit, sie zu verwirklichen. Statt 
Daten immer erst auf einen Internet-Server zu legen, könnte man 
doch auch gleich die PCs an den Endpunkten des Netzes in Server 
verwandeln. Die Idee: dem ohnehin schon dezentralen Internet wird 
eine weitere Schicht von Millionen privater Rechner hinzugefügt. 
PCs, die bislang nur als Clients fungieren konnten, werden zu 
aktiven Netzknoten. Mitte 1999 erschienen die ersten Versionen 
von Napster, die dem Tauschen von MP3-Musikdateien dienen. Sie 
verbreiteten sie sich wie ein Lauffeuer.

Während die Musikindustrie den Untergang des Abendlandes 
bevorstehen sah, witterten smarte Investoren eine neue Business-
Plattform. Sie förderten Napster mit Millionen von Dollar. Der 
Dachverband der amerikanischen Plattenindustrie erwirkte eine 
einstweilige Verfügung. Musiker nutzten die Gelegenheit, ihren 
Stücken Gehör zu verschaffen. Die Gerichte mutmaßen "Beihilfe 
zum Urheberrechtsverstoß".  Bertelsmann dagegen entdeckte 
darin ein neues Business-Modell und kaufte sich in Napster ein. 
Und unbenommen von den Widersprüchen unter den ?interessierten 
Parteien? tauschen Millionen von "Peers" fröhlich weiter, was ihre 
Festplatten nur hergeben.

Kurz nach dem Start von Napster tauchten öffentliche 
Dokumentionen von dessen proprietärem 
Datenübertragungsprotokoll auf. Varianten der Software wie 
OpenNap, Gnutella und Freenet schossen wie Pilze aus dem 
Boden. Heute gibt es Clients und Server für jedes Betriebssystem. 
Das Napster-Modell ist um noch größere Dezentralität, 
Anonymisierung der Teilnehmer und Verschlüsselung der Daten 
erweitert worden. Auch Genetiker und verteilte Arbeitsgruppen in 
Unternehmen verwenden inzwischen Filesharing. Eine gerichtliche 
Entscheidung darüber, wie verboten das Tauschen von Dateien 
eigentlich ist, steht noch aus. Doch schon ist klar, das Rad der 
Zeit läßt sich nicht zurückdrehen. Peer-to-Peer Networks are here 
to stay.

Ein auf Filesharing spezialisierter Urheberrechtsjurist, ein
ebenfalls auf Filesharing spezialisierter Publizist und ein
Vertreter des internationalen Verbandes der phonographischen
Industrie 
diskutieren über Napster und die Folgen.


GAESTE

*** Till Kreutzer ***
<tillk talknet.de>

Rechtsreferendar und Mitarbeiter der auf Urheberrecht 
spezialisierten Kanzlei Kukuk in Hamburg

Thesenpapier zum Thema: Rechtsfragen von Filesharing-Systemen 
aus Sicht des deutschen Urheberrechts,
http://www.hgb-leipzig.de/~vgrass/semi-napster/kreutzer-thesen.html

*** Erik Möller ***
<moeller scireview.de>
<http://www.humanist.de/erik>

Freier Journalist und Recherchedienst, Humanist und Betreiber von 
http://infoanarchy.org, einer Site zu P2P, Filesharing und 
verwandten Themen, Berlin
s. seine Serie ?Schöner tauschen I - IV? auf Telpolis u.a. Texte 
<http://www.humanist.de/erik>

*** NN *** (angefragt)
Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft und der 
deutschen Landesgruppe der International Federation of the 
Phonographic Industry (IFPI)

MODERATION

Andreas A. Milles & Volker Grassmuck

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


[English translation]
Thread: oxdeT01689 Message: 1/1 L0 [In index]
Message 01689 [Homepage] [Navigation]