[ox] Gesammelte Hinweise
- From: Stefan Merten <smerten oekonux.de>
- Date: Fri, 05 Jan 2001 01:16:54 +0100
Hi zusammen!
Und noch ein paar gesammelte kürzere Hinweise und News.
* Die c't hat ein Interview mit Linus Torvalds geführt, das unter
`http://www.ix.de/ct/00/22/090/' zu finden ist. Das ermutigende
Zitat als Titel "Was Anwender tun, ist niemals falsch" :-) . Eine
Frage lautet z.B. "Kannst du uns ein bißchen mehr darüber erzählen,
wie die Entwicklung von Linux organisiert ist?"
* Unter `http://www.ix.de/ct/00/22/urls/' findet ihr unter den "Seiten
134 bis 138" weit über 30 Links zu verschiedensten Web-Angeboten,
die sich in der einen oder anderen Weise auf Literatur beziehen.
* In c't 23/00 findet sich ein Leserbrief, der sich auf die kürzlich
verbreitete Microsoft-Anzeige gegen Linux - vier Pinguinkörper mit
vier verschiedenen Tierköpfen und dem Satz "ein offenes
betriebsystem hat nicht nur vorteile" (Orthographie im Original) -
bezieht. Der Schreiber zitiert dort Mahatma Gandhi mit dem Satz
"First they ignore you. Then they laugh about you. Then they fight
you. And then you win." Genau :-) .
* Auch die Politik entdeckt Freie Software immer stärker. Wiederum c't
23/00 (S. 50):
Politische Unterstützung für Open Source
Open Source und Linux bekommen immer mehr Zuspruch aus der
Politik. Während sich die Grünen auf ihrem zweiten ordentlichen
Länderrat Mitte Oktober für Open Source aussprachen, geht man in
Dänemark einen Schritt weiter. Ein im Frühjahr auf Anregung der
Sozialistischen Volkspartei Dänemarks gebildetes
Untersuchungskomitee jetzt im Folketinget (www.folketinget.dk) -
dem dänischen Parlament - einen Bericht vor, der eine Förderung
von Open Source durch die Regierung befürwortet. Sieben der zehn
im Parlament vertretenen Parteien unterstützen den Entwurf. Der
Bericht sieht unter anderem vor, daß der Staat selbst offene
Standards einsetzen und in Europa für deren Verwendung werben
soll. Ferner solle Open Source auch bei öffentlichen
Ausschreibungen berücksichtigt werden.
* Nochmals in dieser c't 23/00 (S. 54) über die Entwicklung bei
`mp3.de', die wohl versuchen Freie Musik und Entlohnung der
MusikerInnen zusammenzubringen. Wir dürfen gespannt sein, ob das
funktioniert...:
MP3 nach Maß
Das Musikportal mp3.de will ab November mit dem Verkauf bislang
unveröffentlichter Musikstücke auf CD beginnen. Insgesamt 30,000
Songs sollen zur Auswahl stehen, aus denen der Kunde sich eine
individuelle CD zusammenstellen kann; die wiederum wird innerhalb
von 24 Stunden produziert und verschickt. Er kann jedes Stück
vorhören und den Ausdruck von CD und Cover vorgeben. Die
On-Demand-CDs sollen zwischen 13 und 30 Mark losten, abhängig von
der Anzahl und der Auswahl der gewählten Musikstücke. Den Preis
eines Songs bestimmt allein der Künstler. Gerade für Musiker und
Bands, die nur wenige Titel produziert haben, entstünden somit
auch ohne Schallplattenvertrag neue Absatz- und Einnahmechancen,
erklärte mp3.de-Geschäftsführer Andreas Otto.
* Über die Ausbreitung von Linux in den Bereich der Embedded Systeme
berichtet die c't 23/00 (S. 264 ff.):
Linux für die Wachmaschine
Embedded Linux auf dem Vormarsch
Computer sind längst überall - in Haushaltsgeräten,
Unterhaltungselektronik, Autos und Maschinen aller Art. Linux,
gerade erst vom Hackersystem zum ernsthaften Server-Betriebssystem
aufgestiegen, schickt sich an, auch bei den kleinsten Computern
zur festen Größe zu werden.
Leider ist der Artikel nicht online.
* In der c't 23/00 und der Telepolis ist mal wieder ein Artikel von
Michael Goldhaber erschienen: "Die Napster-Revolution und das
Gesetz" (telepolis) bzw. "Napster und das Feudalrecht" (c't). M.E.
sehr interessante Gedanken - bis er mit seiner heißgeliebten
Aufmerksamkeitsökonomie anfängt :-( . Zu finden unter
`http://www.heise.de/tp/deutsch/kolumnen/gol/8828/1.html'.
* Und hier noch ein Schmankerl zum Thema Hypes. Gefunden in c't 24/00
(S. 35). Aus "Hoffen auf den Internet-Effekt - Probleme mit den
Visionen der Heimvernetzung":
Jeffrey Goldberg vom Bereich Endkundensysteme bei Cisco in London
rechnet fest damit, daß die von ihm erwarteten 1.3 Milliarden
Mobilfunkteilnehmer im Europa des Jahres 2004 mit ihrem Handy mehr
machen wollen als nur zu telefonieren, beispielsweise sich
unterwegs via Internet zu vergewissern, daß Türen und Fenster
daheim geschlossen sind - daß West- und Osteuropa zusammen nur 730
Millionen Einwohner haben, hatte der Marketingmanager wohl
übersehen.
:-D
* Auch mit der Mozilla-Chefin Mitchell Baker hat die c't in 25/00 ein
Interview geführt. Der Aufmacher:
Am 14. November endete die lange Wartezeit: Nach drei Jahren
stellte Netscape endlich die Version 6 ihrer Internet-Suite vor
(siehe c't 25/2000 S. 96). Herz des Programms ist der als Open
Source entwickelte `Mozilla'-Code des gleichnamigen Projekts.
Online unter `http://www.ix.de/ct/00/25/024/'.
* Eine Meldung zum Thema GEMA bringt die c't 25/00 auf S. 57:
GEMA-Abgaben für CD-Brenner
Nach langem Streit ist die Entscheidung über eine
Urheberrechtsabgabe auf CD-Brenner vorerst gefallen: Der
Computerhersteller Hewlett-Packard und die
Urheberrechts-Verwertungsgesellschaft GEMA vereinbarten vor dem
Stuttgarter Landgericht eine Abgabe von zwölf Mark für CD-Brenner.
Darüberhinaus sind für alle früher verkauften Geräte 3.60 Mark zu
entrichten. Hewlett-Packard wertet den Vergleich aber als
Etappensieg, denn die ursprüngliche Forderung der GEMA lag bei 17
Mark.
Aber nicht nur HP ist aufgefordert, Gebühren zu entrichten, auch
alle anderen Hersteller geraten nun unter Druck seitens der
Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische
Vervielfältigungsrechte, wie die GEMA mit vollem Namen heißt.
Richtig interessant wird diese Entscheidung aber erst in Zukunft
werden, denn die GEMA geht davon aus, daß etwas PCs aufgrund der
technischen Entwicklung mittlerweile perfekt zum digitalen
Kopieren von urheberrechtlich geschützten Werken geeignet seien
und auch für diesen Zweck verwendet werden. Entsprechend plant die
Gesellschaft, unterstützt von der Bundesregierung, in Zukunft auch
Abgaben für andere Geräte wie komplette PCs oder Festplatten zu
verlangen. Im Gespräch sind rund 40 Mark pro Komplettrechner.
HP indes sieht den Streit noch nicht als beendet an. Vielmehr will
das Unternehmen nun Kopierschutzmechanismen in den Recordern
integrieren, die das Vervielfältigen urheberrechtlich geschützter
Werke verhindern. Verschlüsselte, sogenannte digitale `Tickets'
würden das unerlaubte Kopieren und Abspielen von Musik-, Video-,
Text- und Programmdateien verhindern, ermöglichten aber eine
limitierte Zahl privater Sicherungskopien.
So, jetzt ist der Stapel mal weg...
Mit Freien Grüßen
Stefan
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