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[ox] Unsere geheime Staerke



Liebe Leute,

auch dieses Editorial ("Login") des Linux-Magazins 11/00 fand ich
äußerst bemerkenswert. Es unterstreicht nochmal deutlich den
emotionalen / Begeisterungsaspekt den Gnu/Linux ausstrahlt.

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Unsere geheime Stärke

Dan York, Präsident Linux Professional Institiute (LPI)

Es war im Februar bei einem Treffen einer Linux User Group in
Göttingen, das ich besuchte: Ich schaute mich im Raum um, sah etwa 30
Leute, die dort spät am Abend zusammengekommen waren, und mir wurde
klar, hier sehe ich den wahren Grund für den Erfolg von Linux.

Wenn ich in der Welt herumfahre und über das LPI und Linux im
Allgemeinen spreche, werde ich oft gefragt, warum ich glaube, daß
Linux wachsen und immer populärer werden wird. Meist gebe ich die
Standardantworten: Die Stärke von Open Source, die Tausende von
Entwicklern, Verläßlichkeit, Sicherheit, die Akzeptanz von großen
Unternehmen wie IBM, SAP, Dell, Compaq und so weiter. Das sind zwar
alles gute Gründe, warum Linux Erfolg haben könnte, in Wahrheit glaube
ich aber an einen noch stärkeren Grund. Ganz einfach gesagt, es ist
die Kraft der Leidenschaft.

Man sollte darüber nachdenken. Was tun die ganzen Leute da bei diesen
LUG-Treffen? Wie anders könnte man sich die zahllosen Stunden
erklären, die Entwickler beim Hacken von Code verbringen, mit keinem
oder nur geringem finanziellen Nutzen für sich selbst? Oder die
Person, die sich frei nimmt, neun Stunden fährt und drei Tage lang
Standdienst bei einer Linux-Nonprofit-Organisation macht; oder die
LUG, die sich entscheidet, Linux nicht nur bei einem
"Business"-Ereignis zu promoten, sondern auch bei der
Landwirtschaftsmesse eines US-Bundesstaats.

Im Kern des Ganzen liegt die Leidenschaft, mehr zu lernen, mehr zu
tun, Teil einer größeren "Bewegung" zu sein. Für einige ist bessere
Software die Triebkraft. Andere erfreuen sich einfach daran, Linux
besser zu beherrschen und möglichst viel zu lernen. Für wieder andere
ist es die Alternative zu Microsoft. Und dann gibt es noch die, die
tatsächlich die Welt verändern möchten.

Diejenigen von uns, die in der Linux-Welt leben, wissen das. Wir
wissen es, weil wir ein Teil davon sind. Wie aber erklären wir das
jemandem, der lediglich proprietären Systemen ausgesetzt ist? Wie
erklärt man ihm, daß die Kraft von Linux die Leidenschaft ist, die in
den Entwicklern, den Nutzern und Befürwortern liegt? Sie verstehen es
nicht! Natürlich gibt es auch Usergroups für Windows NT und 2000.
Viele von ihnen existieren, um Leuten bei ihren Problemen damit
weiterzuhelfen. Aber wieviele davon gehen zu den Unternehmen der Stadt
und setzen sich dort für Windows 2000 ein? Wie viele veranstalten
Installparties? Ich sehe davon nicht allzu viel, und es ist auch
schwer vorstellbar, darüber aus dem Häuschen zu geraten, daß man dem
reichsten Softwareunternehmen der Welt dabei hilft, noch mehr Software
zu verkaufen.

Wie also erklärt man jemandem diese Leidenschaft, der damit nicht
vertraut ist? Ich habe es versucht und nur unverständliche Blicke
geerntet. Sie begreifen es nicht. Also nehme ich Zuflucht zu den
einfachen "Business"-Erklärungen, die ich oben erwähnte und behalte
das Geheimnis für mich.

Leidenschaft. Tief innen ist es das, was viele von uns in der
Linux-Welt vorantreibt. Und das ist der Grund, warum es überhaupt
keinen Zweifel daran gibt, daß Linux erfolgreicher wird, als wir es
uns in unseren schönsten Träumen vorstellen können.
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In diesem Sinne :-) .


						Mit Freien Grüßen

						Stefan


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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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