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[ox] Zu Stefan Merten 2



Nochmal zu Stefan Merten,

Nun, ich hab's nicht (mehr - seit Oekonux) so mit dem Widerstand.

Das sagt wohl alles über die frustrierten Linken, die sich in Selbstzwecken Alternativen erhoffen und ihre reformistischen Kopfgeburten als große Hoffnung hinstellen, um das eigene Scheitern besser verarbeiten zu können.

Die ProduzentInnen Freier Software haben
sich gemacht und machen sich immer mehr genau diese gemeinsame
Wirklichkeit, die im politischen Raum nicht gelingt. Und ohne ein
poltisches Programm, das sie da exekutieren, sondern aus ihrer ganz
persönlichen Bedürfnis-/Interessenlage. Und noch dazu breitet sich
diese Wirklichkeit wie von selbst in die breite Bevölkerung aus - das
genaue Gegenteil von der Marginalisierung all der >vielenWiderstandsgruppen.

Und wer sind diese ProduzentInnen? Marginalisierte des kapitalistischen Weltsystems? Nein. Sondern zumeist weiße, männliche, europäische oder US-amerikanische Bürgersöhnchen mit überdurchschnittlicher Qualifikation. Selbstausbreitung? Wieviel Prozent der Weltbevölkerung beteiligen sich denn daran? Für wieviele ist denn diese freie Softwareproduktion eine Alternative zum Über-die-Runden-Kommen oder zum Kampf ums nackte Überleben? Oder überhaupt einen Gedanken wert? Wieviel Prozent haben denn die Fähigkeit, Software zu produzieren? Wieviel Prozent haben denn einen eigenen Computer? Wieviel Prozent haben denn überhaupt einen Telefonanschluß? Schon ziemlich zynisch von Dir, wie Du dich aus Deiner privilegierten Position arrogant über die Opfer des Kapitalismus erhebst.

Ein emanzipatorisches Subjekt hat ein Bewusstsein, das ueber den Kapitalismus hinausweist. Es erkennt, dass diese >>Gesellschaftsformation eine
wesentliche Ursache der bestehenden globalen Probleme ist.
Mir wäre es wichtig, auch mal auf die eigenen, konkreten Probleme >zuschauen.
Was sind denn Deine "eigenen, konkreten Probleme"? Daß die Milch schon wieder alle ist? Daß der Computer schon wieder zu langsam ist und ein neuer her muß? Dein Egoismus ist eben für die Lösung gesellschaftlicher Probleme genau der falsche Ansatz, da es um die Verbundenheit aller Unterdrückten miteinanddr geht. Die globalen Probleme sind die Probleme aller Marginalisierten. Vielleicht sind es nicht Deine, da Dich halt "Rough consensus and running code" mehr interessiert. Aber das ist eben falsches Bewußtsein. Äußerst falsches und mit Emanzipation hat das nichts zu tun.
Wenn Dir Deleuze zu hoch ist, dann laß es und bleib bei deinen Linuxleisten.
Sorry, aber ich setze da mehr auf die Menschen selbst.
Nein, du setzt auf den techno(pseudo)wissenschaftlichen Metropolenspießbürger, so wie Du einer bist. Auf den Menschen selbst setzen hieße, seine konkrete Manipulation zu erkennen, aber ihm eine Selbstorganisationspotenz zuzugestehen. Linux, da geht es um echte gesellschaftliche Probleme. Na dann gute Nacht. Blablabla, "freie Softwareproduktion" da findet Dezentralität, Emanzipation, Vernetzung etc. statt. Nein. Kleiner elitärer Techno-Kreis, du bist der Depp des Kapitals.
DU bist der Depp des Kapitals, Stefan Merten.

Intransigent,
Christian Fuchs
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