Message 00999 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT00999 Message: 1/2 L0 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

[ox] Gedanken zu Linus & Co



Nachdem ich vor ein paar Tagen zufällig den Text Linux & Co fand, bin ich ein 
paar Links gefolgt und landete schließlich hier und möchte jetzt ein paar 
meiner Gesdanken zu diesem Thema in den Raum stellen.

In dem Text Linux & Co wird die Postmoderne als Informationsgesellschaft 
benannt, da das Wichtigste die Informationen werden. Der Begriff 
GPL-Gesellschaft soll mehr Umfassen (?) ! Er soll aussagen, das sich die 
Einzelintressen der Individuen überschneiden oder sogar identisch sind , so 
dass sie sich in Kooperation Selbstentfalten. So soll der die Gesellschafft 
bestimmende Wert nicht mehr Geld sein, sondern die Selbstentfaltung. Falls 
ihre Tätigkeiten zur kollektiven Selbstverwirklichung und Selbstentfaltung 
führen, wodurch die Überschneidung der Interessen gegeben ist, kann Wohlstand 
und damit Geld zweitrangig oder nahe zu egal werden, da es nicht mehr als Maß 
der Zufriedenheit angesehen wird, was es nun wirklich nicht ist.

Hab ich das in etwa so richtig geschildert?

Wenn entfremdeten Produktionsprozesse in der GPL-Gesellschaft nicht existent 
sind, werden verschiedene Produkte nicht mehr in der Anzahl vorhanden sein, 
wie jetzt. (Dies trifft meiner Ansicht nach für gar nicht so wenige Produkte 
zu) Das wiederum führt zu einem absinken des Lebensstandard. Da dieser aber 
nicht weiter als Maß der Zufriedenheit angenommen wird, ist dies angesichts 
der verherenden Folgen für unsere Umwelt zur Zeit gar nicht schlecht.

Ein anderes Problem ist für mich, dass das Produzieren von nutzbaren 
Produkten nicht bei allen Produkten eine Selbstentfaltung darstellt. Nur für 
solche, dessen Herstellungsprozess Kreativität erfordert, kann die Erstellung 
für einen Bestimmten Menschen eine Selbstentfaltung sein.
Ein Besipiel: Der Entwurf eines Hauses erfordert neben anderen Fertigkeiten 
Kreativität im Gegensatz zum Bauen des Hauses, obwohl beides ein nutzbares 
Produkt erzeugt. Das Haus ist dabei noch "nutzbarer" als der bloße Plan des 
Hauses.
Man muß also zwischen Planung und Ausführung eines Produkts unterscheiden, 
wobei die Planung immer Kreativität erfodert aber die Ausführung nicht immer.
Da es ist nicht möglich, dass jeder die unkreative Ausführung eines nötigen 
oder gewünschten Produkts selbstübernimmt und die zentrale Planung abgelehnt 
werden muss, bleibt nur ein sich selbst regulierender Tauschmarkt als 
Alternative. DAdurch bleibt das Prinzip erhalten, dass jeder nur seinen 
Ausschnitt aus der Gesellschaft plant und sich alles zu einem großen 
funktioniereden Ganzen zusammen setzt.
Damit sich dieser Markt vom jetzigen unterscheidet, ist es wichtig, dass 
Wohlstand nicht mehr als Maß aller Dinge und der Zufriedenheit angesehen wird.
Eine wie im Text Linux & Co beschriebene Situation mit Supermärkten ohne 
Kassen (frei wie in Freibier ;-) funktioniert meiner Ansicht nach nicht, da 
viele Menschen mehr nehmen würden als sie wirklich brauchen. Ich schließe 
mich selbst auch ein. 
Ein solcher Tauschmarkt wie oben beschrieben auch mit einem universellen 
Tasuchmaterial (Geld) führt meiner Ansicht nach nicht zu solchen sozialen 
Ungerechtigkeiten wie sie heute vorkommen, da nicht mehr die vom System 
festgelegte Qualität eine Rolle beim Preis spielt, sonder nur noch die 
investierte Quantität der Arbeit. Nur noch die Ausführung von Produkten muss 
beim Tausch aufgewogen werden.
Natürlich darf es keinen Zwichentausch (-handel) geben, der nur Profit aus 
dem Tauschen zieht. Der Produkt geht durch die Ausführung (eventuell bis auf 
die Rohmaterialkosten) in den Besitz (nicht Eigentum?) des Ausführenden über. 
Dadurch fällt der von Marx beschriebene Mehrwert weg.

Das ist für den Anfang erstmal genug Text.

Steffen

----------------------
http://www.oekonux.de/



[English translation]
Thread: oxdeT00999 Message: 1/2 L0 [In index]
Message 00999 [Homepage] [Navigation]