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[ox] Nationales OpenSource-Zentrum



Hi!

In der iX 06/00 steht auf Seite 23 der folgende Artikel.


						Mit li(e)bertären Grüßen

						Stefan

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			 Software fantastique

		    Nationales OpenSource-Zentrum

Christian Kirsch

Viele OpenSource-Projekte arbeiten unbezahlt, nutzen die Ressourcen
von Universitäten und wissen wenig um die Wünsche der Anwender. Ein
nationales OpenSource-Zentrum, initiiert vom Forschungszentrum für
Informationstechnik GmbH (GMD), will jetzt den Entwicklern
Infrastruktur, Geld und Informationen zur Verfügung stellen.

Wenn überhaupt war die GMD bisher vor allem als Forschungsinstitut
bekannt. Sie ist weitgehend frei von kommerziellen Interessen und
beschäftigt sich überwiegend mit Grundlagenforschung. Das in Berlin
angesiedelte nationale OpenSource-Zentrum (BerliOS, www.berlios.de)
soll nun die Entwickler freier Software bei ihrer Arbeit unterstützen.

Dabei geht es den Initiatoren nicht nur um materielle Hilfen wie
Dateiserver, Web-Space und CVS-Installationen, sondern auch um die
bessere Versorgung der potentiellen Anwender. Ein Ziel des Zentrums
soll die Erforschung der Marktbedürfnisse sein, konzentrieren will man
sich auf die öffentliche Verwaltung und kleinere bis mittlere
Unternehmen. Hier gibt es noch etliche Branchen, die für ihre Aufgaben
nicht auf freie Software zurückgreifen können - typische Beispiele
sind die Druckvorstufe, der DTP-Anwendungen fehlen, und Architekten,
die auf CAD-Programme warten.

BerliOS sieht eine seiner Aufgaben darin, solchen Bedarf zu
erforschen, Entwickler dafür zu interessieren und gegebenenfalls
Sponsoren für die Programmierarbeit zu finden. Bei allen Parallelen zu
ähnlichen Projekten, beispielsweise Sourceforge in den USA, gibt es
einen wichtigen Unterschied: BerliOS bekommt staatliche Zuschüsse.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie übernimmt die
Hälfte der Kosten - vorausgesetzt, es finden sich genügend Firmen, die
für die andere Hälfte aufkommen. Bisher sieht es dafür gut aus:
Hewlett-Packard hat die gesamte Hardware für den Serverbetrieb
zugesagt, die Firmen Controlware und Convergence wollen mit Know-How
und Personal helfen. Die Telekom-Tochter T-Nova hat ebenfalls
Engagement angekündigt, Umfang und Art sind aber noch nicht klar.
Geld, Hard- oder Software und personelle Unterstützung aus Unternehmen
sind weiterhin willkommen.

Trotz des zeitlichen Vorsprungs der US-Amerikaner glaubt der Initiator
Lutz Henckel, daß einige Projekte mit OpenSource-Zentren in
Deutschland oder Europa besser bedient sind. Beispiele dafür seien
Kryptographie-Entwicklungen wie gnupg oder OpenSSL. Außerdem müsse man
auch in diesem Bereich Monopolbildungen vermeiden - schließlich sollte
nicht die gesamte OSS-Szene von einem CVS-Server abhängig werden.


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http://www.oekonux.de/



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