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[ox] Kommentar zu Abs. 25.1



Stefan Meretz, stefan meretz.de, hat einem neuen Kommentar 
geschickt.

Kommentierter Absatz:

http://www.opentheory.org/proj/linux-wertlos/v0001.phtml#25.1

(25.1)
Prima. Der erste Antrieb freier Software, die Nützlichkeit und deshalb
auch/und der Spaß usw., soll und muß in einer von Verwertungsinteressen
freien Gesellschaft der Antrieb jeglichen Produzierens und Reproduzierens
sein. Dieses Schaffen nützlicher Dinge und Gebrauchsgegenstände darf nicht
und hat gottseidank - so wie heute schon die "freie Software"-Produktion -
nichts mit Arbeit (weder der abstrakten noch konkreten) zu tun. Es werden
eben keine Gebrauchs w e r t e  sondern nützliche Produkte. Deshalb darf es
den letzten Satz so nicht geben. Der tolle und beispielgebende Ansatz
freier Software-Produktion sollte auch begrifflich nicht in die Fetischwelt
der "Arbeit" überhaupt zurückgezerrt werden. Wenn formuliert werden muß
dann möglichst in Abgrenzung davon. Diese Tätigkeit, die man gemeinhin auch
als Arbeit (bei dem 'doppelten Marx' nicht immer aber vorwiegend fälschlich
als 'konkrete'- Gebrauchswerte schaffende) bezeichnet, sollte dann auch
kategorial so bezeichnet werden. Der letzte Satz könnte dann etwa lauten:
"Dieses Tun ist dann nicht mehr Arbeit, sondern das frei von jeglichen
abstrakten Fesseln sinnvolle, nützliche und lustvolle  S c h a f f e n
("work", "werken" - da bekäme sogar Ge w e r k schaft wieder einen Sinn)
für menschliche und gesellschaftliche Bedürfnisse.


Kommentar:

http://www.opentheory.org/proj/linux-wertlos/v0001.phtml#25.1.1

(25.1.1)
Das hört sich für mich wie ein Streit um Worte an. Du willst das lustvolle
Schaffen aus der Fetischwelt der \"Arbeit\" raushalten und es deswegen
anders nennen. Was aber ist mit Fetisch gemeint? Marx kontrastiert feudale
und warenförmige Verhältnisse. Er stellt fest, das die Besonderheit,
Konkretheit, Nützlichkeit der Arbeit unter Feudalbedingungen die
gesellschaftlichen Verhältnisse als persönliche Abhängigkeitsverhältnisse
zeigt. Anders im Kapitalismus, da entstehen die gesellschaftlichen
Verhältnisse erst hinterrücks über die sachliche Form des Wertvergleichs
der Produkte und in ihnen steckenden Arbeitsmenge. Die gesellschaftlichen
Beziehungen werden nicht durch kommunikative persönliche an der
Nützlichkeit orientierte Beziehungen erzeugt, sondern durch die
kybernetische subjektlose Bewegung des Werts kontrolliert. Nicht die
Menschen bestimmen ihre Beziehungen, sondern sie lassen diese durch eine
Bewegungen von Sachen bestimmen - das ist mit \"Fetisch\" gemeint. Ich
schreibe das, weil der Fetisch einzig mit der Wertförmigkeit der
(abstrakten) Arbeit, die in die mach-aus-Geld-mehr-Geld-Maschine
eingebunden ist, zu tun hat - _nicht_ mit der Arbeit als solcher. Als
Beispiel dienen bei Marx die feudalen Verhältnisse, die _nicht_
fetischistisch strukturiert sind, sondern auf konkreten personalen
Beziehungen beruhen (gleichwohl: Abhängigkeitsbeziehungen).


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http://www.oekonux.de/



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