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Re: [ox] Re: Utopie und Kreativität



Annette Schlemm schrieb gestern:
 [CR:]
Ich glaube das Hauptproblem an Deiner GPL-Utopie ist, um es mit den Worten
des Sozialtechnikers Douglas P. Wilson (www.SocialTechnology.org) zu sagen,

"you suffer from the standard malady of utopia-designers everywhere --
 you have come up with a system under which **people like you** would
flourish,
 *forgetting* about the vast number of people who are *not* like you at
all."

Oh, wenn es immer so gelaufen wäre, säßen wir heut noch in der
Steinzeit. Außerdem unterschätzt Du da vielleicht die Leute, die nicht
wie wir sind. Ich habe immer wieder in meinen blöden
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen/Umschulungen etc. Leute getroffen, die den
ständigen Zwang zur Selbstvermarktung müde sind, den ganzen Konsumzwang
öde finden und nur drauf warten, daß wir ihnen aufzeigen, wie man anders
als kapitalistisch vernünftig wirtschaften kann.

Oh, ich glaube hier missverstand Annette meine Pointe völlig:  Wie ich im
nachfolgenden Absatz erläuterte, bezieht sich das "not like you" hier auf
den Beruf und die persönlichen (hohen) Qualifikationen des Utopikers,
nicht auf die generelle Einstellung gegen den Kapitalismus -- letztere
teilt er natürlich mit einem viel höheren Prozentsatz der Gesellschaft.
Die Anwendbarkeit des GPL-Prinzips auf andere Berufe/Branchen und
Qualifikationsstufen  ist aber ja gerade der springende Punkt beim
"aufzeigen, wie man anders als kapitalistisch vernünftig wirtschaften kann".
Dieser Punkt wurde aber bisher im GPL-Paper und auf dieser Liste mE zuwenig
(klärend) angegangen.


Benni Baermann schrieb heute:
On Mon, Apr 03, 2000 at 06:48:41PM [PHONE NUMBER REMOVED], Annette Schlemm wrote:
(findet nicht mal wer endlich einen besseren Begriff
für _GPL_?)

Wie waere es mit "Freeware"? Wobei man da natuerlich wieder die
Verwirrung mit dem Freiheitsbegriff drin hat. Ansonsten koennte man
es ja gleich "freie Wirtschaft" nennen, aber das geht wohl nicht ;-)

In Anlehnung an die "kassenlosen Supermärkte" im Paper wäre vielleicht der
Begriff "Freibier-Gesellschaft" anschaulicher... ;-)  (besonders in Bayern
fände "freie Bierwirtschaft" sehr viele Anhänger, unabhängig von Beruf und
Qualifikation...)

Grüsse,
Christoph



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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.



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