Jeder
Brite wird pro Tag 300 Mal gefilmt
London
- Die Sammelwut britischer Behörden und Unternehmen lässt Datenschützer
Alarm schlagen. Das Königreich sei zu einer Überwachungsgesellschaft
geworden, deren Bürger täglich Hunderte Male von Kameras erfasst würden
und in der Unternehmen über die Kaufgewohnheiten ihrer Kunden
"Datenberge" anlegten, warnte Datenschützer Richard Thomas. Die Bürger
müssten sich der Gefahren des Datenmissbrauchs bewusst werden. Dabei
gehe es nicht nur um die 4,2 Millionen installierten Kameras, die jeden
Briten durchschnittlich 300 Mal pro Tag filmten. "Es ist die Technik,
die unsere Bewegungen und Aktivitäten erfasst", warnte Datenschützer
Thomas. Wann immer Menschen mobil telefonierten, mit Karte bezahlten,
im Internet surften oder Auto führen, würden Daten gesammelt. Die Angst
vor dem Terrorismus habe die Überwachungsmaßnahmen wachsen lassen,
warnte Thomas in seinem Bericht. In den nächsten zehn Jahren sei mit
einer weiteren Zunahme zu rechnen. Auch Firmen kontrollierten zunehmend
ihre Angestellten. Reuters
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.253, Freitag, den 03. November 2006 , Seite 10
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