DISCLAIMER DISCLAIMER DISCLAIMER DISCLAIMER

Die hier archivierte Mail kann, muss sich aber nicht auf den Themenkomplex von Oekonux beziehen.

Insbesondere kann nicht geschlossen werden, dass die hier geäußerten Inhalte etwas mit dem Projekt Oekonux oder irgendeiner TeilnehmerIn zu tun haben.

DISCLAIMER DISCLAIMER DISCLAIMER DISCLAIMER

Message 02029 [Homepage] [Navigation]
Thread: choxT02029 Message: 1/1 L0 [In date index] [In thread index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

[chox] Gorbatschow wirft USA Siegerkomplex vor





«Amerika leidet an schlimmer Krankheit»:
Gorbatschow wirft USA Siegerkomplex vor
13. Okt 11:36

Michail Gorbatschow

Michail Gorbatschow

Für den ehemaligen KPdSU-Chef kann die Rolle der Weltmacht USA nicht so 
bleiben, wie sie ist. Die Lage in Nordkorea beurteilt er im Interview mit der 
Netzeitung entspannt.
 

 
Der ehemalige Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, hat heftige 
Kritik an den USA geübt. Im Interview mit der Netzeitung sagte 
Gorbatschow: «Unsere amerikanischen Freunde leiden heutzutage an einer 
Krankheit, die schlimmer ist als Aids. Ich würde diese Krankheit als den 
Siegerkomplex bezeichnen.» Gorbatschow begründet seine Kritik mit der Rolle 
der USA in der Weltpolitik.

Demnach könnten sich die USA bis heute nicht aus der Strategie befreien, die 
sie während des Kalten Krieges gespielt hätten: «Sie können sich nicht von 
ihrer alten Europapolitik lösen, die sie nach dem kalten Krieg angefangen 
haben. Da war es ihnen darum gegangen, in ganz Westeuropa das Sagen zu haben. 
Und diesen alten Anspruch werden die Amerikaner nicht los.»

Nach dem Fall der Mauer seien die Chancen nicht genutzt worden, eine neue 
Weltordnung herzustellen: «Da hat der Westen mehr seine geopolitischen 
Interessen verfolgt. Mit dem weltweiten Handel hat er ausgenutzt, was durch 
eine spontane, unkontrollierte Globalisierung möglich wurde.»

Zur künftigen Rolle der USA sagte Gorbatschow: «Die USA werden auch in Zukunft 
durchaus ihre Rolle zu spielen haben. Aber nicht mehr die gleiche Rolle, 
sondern eine geringere Rolle. Es wird ein gestärktes vereintes Europa geben. 
Und es wird dann auch noch die großen Staaten geben wie Russland, China, 
Indien, Japan und Brasilien, die alle gleichermaßen den Gang der Welt 
mitbestimmen sollen. Es wird also auch neue Machtzentren geben. Dann müssen 
die Amerikaner verstehen, dass es notwendig ist, Dinge partnerschaftlich zu 
entscheiden und als Partner zu handeln, anstatt immer nur Kommandos geben zu 
wollen.»

Gorbatschow kritisierte auch die Europa-Politik der Amerikaner: «Die Politik 
der Amerikaner hinsichtlich der EU und hinsichtlich des postsowjetischen 
Raums erfüllt manchen von uns doch mit Verwunderung und Enttäuschung. Man 
muss den Amerikanern mal ganz klar sagen: Es gibt nicht nur die Interessen 
der Vereinigten Staaten, sondern auch legitime Interessen der Europäischen 
Union, wo eine halbe Milliarde Menschen leben, die in der Lage sein müssen, 
ihr eigenes Schicksal, ihren eigenen demokratischen Weg zu entscheiden.»

Entspannter gab sich der ehemalige Generalsekretär der KPdSU im Fall 
Nordkorea: «Ich bin nicht der Auffassung, dass wir momentan vor einer 
unmittelbaren atomaren Bedrohung stehen.» Allerdings hätte auch die Arroganz 
der Atommächte zur Zuspitzung der Lage in Ostasien beigetragen. Um die Lage 
zu entspannen, «müsste sich der atomare Club anders benehmen»: «Der Artikel 6 
des Atomwaffensperrvertrages sieht zum Beispiel vor, dass auch diejenigen, 
die heute legal über atomare Waffen verfügen, weiter abrüsten. Dieser 
Abrüstungsprozess ist allerdings zum Stillstand gekommen. Im Gegenteil: Es 
wird mehr gemacht, um die bestehenden Nuklearwaffen weiter zu vervollkommnen, 
um damit die so genannten 'Spezialaufgaben' zu lösen.»

Insbesondere China und Russland sieht Gorbatschow bei der Lösung des 
Nordkorea-Konfliktes in der Pflicht: «Aus dem Club der Atommächte könnten 
insbesondere Russland und China einen Beitrag zur Lösung des 
Nordkoreaproblems leisten. Immerhin haben Russland und China schon immer enge 
Beziehungen zu Nordkorea unterhalten. Deshalb denke ich, ist es notwendig, 
dass die Politiker nicht nur schöne Reden halten, sondern sich in so einer 
extremen Situation wirklich mit Realpolitik beschäftigen.»

http://www.netzeitung.de/ausland/446281.html
_______________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organization: http://www.oekonux.de/projekt/
Contact: projekt oekonux.de



[English translation]
Thread: choxT02029 Message: 1/1 L0 [In date index] [In thread index]
Message 02029 [Homepage] [Navigation]