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[chox] Gene gezielt ausschalten



Die Medizin-Preisträger Andrew Fire und Craig Mello entdeckten einen 
Mechanismus, mit der sich Erbanlagen gezielt ausschalten lassen


Gezielt Gene ausschalten - das wünschen sich Wissenschaftler und Ärzte schon 
seit langem. Denn wenn das gelingt, lässt sich mit recht geringem Aufwand 
erforschen, welche Funktion ein Gen im Körper hat. Darüber hinaus haben viele 
Krankheiten eine genetische Grundlage: Wenn die fehlerhaften Erbanlagen 
ausgeschaltet werden, kann das also Patienten helfen.

Hin zu solcher klinischen Anwendung hat es Fires und Mellos noch junge 
Entdeckung inzwischen sogar schon ein Stück weit geschafft. So versuchen 
Wissenschaftler weltweit akribisch, verschiedenste Krankheiten mit Hilfe der 
RNS-Interferenz zu behandeln - nicht nur Virusleiden wie Aids oder Grippe, 
sondern auch genetisch bedingte Krankheiten wie Diabetes, Herzkreislaufleiden 
oder manche Krebserkrankung. Bei Mäusen gelang es bereits, den 
Cholesterinspiegel zu senken oder die Symptome der schweren Erbkrankheit 
Chorea Huntington ("Veitstanz") deutlich zu mildern.

"Nach Fires und Mellos Entdeckung ging eine Welle los, die unbeschreiblich 
war", sagt Thomas Tuschl, der an der Rockefeller-Universität in New York auf 
dem Gebiet arbeitet. Der Deutsche war der Erste, der es geschafft hat, die 
RNS-Interferenz auch bei Säugetierzellen in Gang zu setzen. Zuvor war das 
jahrelang niemandem gelungen. Nun ist Tuschl beim Nobelpreis leer 
ausgegangen, obwohl er immer wieder als einer der Kandidaten gehandelt worden 
war, sollte die RNS-Interferenz-Technik eines Tages ausgezeichnet werden. 
Enttäuscht ist er trotzdem nicht: ,"Die offensichtlichen Kandidaten haben den 
Preis bekommen" sagte er der SZ. "Die beiden haben eine Revolution 
ausgelöst."

Tatsächlich verlief die Entwicklung vom ersten Verständnis des neuen 
Mechanismus hin zu erfolgreichen Tierversuchen rasant. Zahlreiche Firmen sind 
mittlerweile gegründet worden, die auf das Prinzip RNS-Interferenz setzen. 
Dabei liegt die wegweisende Entdeckung von Fire und Mello, die selbst an 
keiner dieser Firmen beteiligt sind, gerade acht Jahre zurück. Das ist eine 
sehr kurze Zeitspanne bis zum Nobelpreis, und so sind die beiden diesjährigen 
Preisträger mit Mitte Vierzig in der Reihe der Laureaten auch auffallend 
jung.

Quelle:
Süddeutsche Zeitung vom 04.10.2006
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