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Message 01354 [Homepage] [Navigation]
Thread: choxT01354 Message: 1/1 L0 [In date index] [In thread index]
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[chox] internationale Presseschau zu Folgen des Hurrikans "Katrina"



aus:
http://www.dradio.de/presseschau/

Mit dem zweiten Besuch von US-Präsident Bush im Krisengebiet im Süden der 
Vereinigten Staaten befasst sich der italienische CORRIERE DELLA SERA: "Er 
sieht nur das Nötigste: Der Präsident kommt nicht in die Wasserwüste von New 
Orleans, weil er - so erklären seine Mitarbeiter - die Einsatzkräfte nicht 
stören will. Zum dritten Mal innerhalb einer Woche überflog George W. Bush 
Louisiana, und zum zweiten Mal landete er, um zu sagen 'im Herzen bin ich 
Euch nah', aber vom Herzen der Katastrophe bleibt er 120 Kilometer entfernt. 
Viele Überlebende drehen sich bei seinem Anblick weg, es gibt kein Bad in der 
Menge, denn er würde eine Flut von Beleidigungen riskieren", betont der 
CORRIERE DELLA SERA aus Mailand.

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"Es ist weit von Washington nach New Orleans", kommentiert die dänische 
Zeitung BERLINGSKE TIDENDE. "Die Flut hat deutlich gemacht, dass es in den 
USA unterschwellig enorme Spannungen gibt, die in einem chaotischen Zustand 
entfesselt werden können. Es hat sich gezeigt, dass es in diesem ansonsten 
großartigen Land eine Rücksichtslosigkeit gibt, die Menschen veranlasst, auf 
Hungrige, Arme und Kranke, die ohnehin alles verloren haben, noch 
einzuschlagen. Viele Amerikaner sind davon enttäuscht, dass die Supermacht so 
wenig vermag, wenn es an der Heimatfront schlimm kommt. Dieses Gefühl teilen 
auch viele Freunde der USA im Ausland", heißt es in der Kopenhagener 
BERLINGSKE TIDENDE.

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"Die Rettungsoperation in New Orleans dauert schon eine Woche", erinnert die 
KOMSOMOLSKAJA PRAWDA. "In den Nachrichten aber heißt es, dass dort erst 59 
Tote geborgen wurden. Es ist offensichtlich, dass die Vereinigten Staaten die 
Probleme nicht allein bewältigen können. Haben die USA Angst, dass die 
Amerikaner nicht von Amerikanern gerettet werden? Aber das Leben der Menschen 
ist doch viel wichtiger als Selbstdarstellung oder Ideologie. Unsere 
Rettungskräfte, Ärzte und Techniker arbeiten profesionell. Warum werden sie 
nicht angefordert?", fragt KOMSOMOLSKAJA PRAWDA aus Moskau.

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Der TAGES-ANZEIGER aus der Schweiz nennt Gründe für die schleppend angelaufene 
Hilfe: "Bush ist Sprössling einer neokonservativen Denkschule, die den Staat 
seit 25 Jahren schwächt und schlecht macht. Diesen Ideologen zufolge ist der 
Staat die Wurzel allen Übels. Privatunternehmen machen alles besser; 
öffentliche Einrichtungen und Sozialwerke müssen entfernt oder privatisiert 
werden. Die Katastrophenhilfe wurde gekürzt und so ein schneller Einsatz im 
Unwettergebiet erschwert. Der Teufelskreis hat sich auf fatale Weise 
geschlossen. In der Not ist auf den Staat kein Verlass. Weniger denn je 
trauen die Amerikaner dem Staat. Damit haben die rechten Ideologen ihr Ziel 
erreicht", analysiert der TAGES-ANZEIGER aus Zürich.

-- 
Marion Gräfin Dönhoff:
"Zivilisiert den Raubtierkapitalismus"
http://www.buecher-autoren.de/doenhoff_marion_graefin.html
_______________________
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