DISCLAIMER DISCLAIMER DISCLAIMER DISCLAIMER

Die hier archivierte Mail kann, muss sich aber nicht auf den Themenkomplex von Oekonux beziehen.

Insbesondere kann nicht geschlossen werden, dass die hier geäußerten Inhalte etwas mit dem Projekt Oekonux oder irgendeiner TeilnehmerIn zu tun haben.

DISCLAIMER DISCLAIMER DISCLAIMER DISCLAIMER

Message 01110 [Homepage] [Navigation]
Thread: choxT01110 Message: 1/1 L0 [In date index] [In thread index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

[chox] Neues vom real existierenden Zynismus



Kapitalistische Produktion hat kein Problem damit, die Arbeit nicht zu
automatisieren. Kollege Computer und Billiglohnländer machens möglich.
Quelle pte
-------------------------------------------------------------------

Billigauto von Renault sorgt für Unruhe
Computerbasierte Entwicklung aber Verzicht auf Roboter in der Produktion

Pitezti, Rumänien (pte, 20. Sep 2004 11:37) - Renault baut in Rumänien ein
Auto, das alle westlichen Standards erfüllt und nur 5.000 Euro kostet.
"Das Geheimnis ist der Verzicht auf Roboter: Arbeiter sind billiger",
berichtet der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe.

Vor fünf Jahren kaufte Renault zunächst die Hälfte und später alle Anteile
des einstigen Staatskonzerns Dacia. "Eine nostalgische Affinität war
ohnehin gegeben, denn Dacia fertigte noch immer den im Westen längst
vergessenen Renault 12 in Lizenz - Rumäniens Beitrag zum Pandämonium
sozialistischer Auto-Zombies. Doch das ist Vergangenheit. Seit dem 9.
September läuft moderne Ware vom Band in Pitezti, nordwestlich der
Hauptstadt Bukarest: der neue Dacia Logan, simpel, aber nicht
minderwertig; ein Kleinwagen mit ordentlich gepolsterten Sitzen und einem
Kofferraum, der mit 510 Liter Fassungsvermögen mehr Gepäck aufnimmt als
manches Luxusauto", so der Spiegel. Und in einer Disziplin schlägt er
alles, was derzeit auf der Welt angeboten wird: Der Dacia Logan kostet in
der Basisversion mit 75 Pferdestärken auf dem Heimatmarkt 5.000 Euro und
erfüllt alle westlichen Zulassungsstandards einschließlich der strengen
Abgasvorschrift Euro 4.

Die günstigsten Autos anderer Konzerne kosten oft mehr als das Doppelte.
"Der sensationelle Preis des Wagens sei jedoch nicht nur ein Ergebnis des
Standortvorteils, sagt Dacia-Chef Francois Fourmont, vor einem Jahr von
Renault nach Rumänien entsandt. Auch bei der Entwicklung des Autos - sie
fand ausschließlich in Frankreich statt - sei enorm gespart worden; nur
etwa 250 Mio. Euro habe Renault dafür ausgegeben - etwa ein Viertel der
üblichen Kosten für ein völlig neues Auto", schreibt der Spiegel. 

Pitezti mache mit einer Höchstkapazität von 200.000 Autos pro Jahr nur den
Anfang. Die Fabrik soll vor allem die osteuropäischen Märkte versorgen.
2005 werde eine noch größere Fabrik in Iran in Betrieb gehen, ausgelegt
für 300.000 Logan pro Jahr. Dort, so Dacia-Chef Fourmont, liege einer der
am stärksten unterschätzten Wachstumsmärkte.

Interessant ist eine weitere Maßnahme zur Kostensenkung: Der gänzliche
Verzicht auf den Bau handgefertigter Prototypen des Logan soll 20 Mio.
Euro eingespart haben. Erst eineinhalb Jahre vor Produktionsstart wurden
erste Versuchsautos mit den Serienwerkzeugen hergestellt; einen Großteil
der Fahrerprobung ersetzten die Entwickler durch Computerberechnungen.

Bei der Produktion setzt man nur wenige Roboter ein: Nur vier
Arbeitsschnitte der gesamten Logan-Produktion, etwa die Lackierung, wurden
automatisiert - selbst auf die lange Produktionszeit gerechnet seien
rumänische Arbeiter billiger als die einmalige Investition in Automaten.
Nach Auffassung von Michael Müller, Geschäftsführer der a & o after sales
& onsite Services GmbH http://www.ao-services.de führe die
Renault-Strategie zu einer Zäsur in der Massenproduktion: "Man
konzentriert sich auf das Wesentliche, vereinfacht die Produktionsschritte
und kombiniert die handwerklichen Fähigkeiten der Arbeitskräfte mit
flexiblen High-Tech-Verfahren. So kann man sich den Veränderungen von
Märkten schneller anpassen, in Kundennähe produzieren und sorgt für neue
Arbeit", führt Müller aus. (Ende)

Aussender: pressetext.deutschland
Redakteur: Gunnar Sohn,
email: gunnar.sohnNOSPAM_ATsohn.de,



_______________________
http://www.oekonux.de/



[English translation]
Thread: choxT01110 Message: 1/1 L0 [In date index] [In thread index]
Message 01110 [Homepage] [Navigation]