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[chox] heise online: Böll-Stiftung macht sich für "Open Innovation" stark



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17.08.2004 09:41

Böll-Stiftung macht sich für "Open Innovation" stark

Die Heinrich-Böll-Stiftung[1] will im "Jahr der Innovation" die Debatte
um das Lieblingsthema der Bundesregierung mit ungewohnten Akzenten
bereichern. Im Rahmen der Konferenz "Open Innovation![2]" plant die
Denkfabrik der Grünen Mitte September der Frage auf den Grund zu gehen,
"in welchem Maße erfolgreiche Innovationspolitik die besonders in
Deutschland unübersehbaren Schwächen des industriegesellschaftlichen
Innovationsparadigmas durch partizipative kooperative Wissenspolitik
überwinden helfen kann." Es sei verständlich, heißt es im
programmatischen Einführungstext[3] der Tagung, dass die Berliner
Politik in einer schwierigen Gegenwart zu einer "Innovationsoffensive"
aufrufe und auf eine bessere Zukunft setze. Innovationen seien
schließlich im modernen Verständnis mit Hightech -- dem vermeintlichen
Inbegriff des Fortschritts -- verbunden. Aber so wie jede Generation
neu bestimmen müsse, wohin sie will und wie ihre Zukunft aussehen soll,
gelte es, auch für "Innovation" selbst ein innovatives Konzept zu
entwickeln.

Als neues Leitbild schweben der Böll-Stiftung "Prinzipien und
Strukturen der Netzwelten" vor. Das Internet habe die Rolle eines
"Leitmediums der Wissensgesellschaft" eingenommen, sei aus der
Forschung und Bildung nicht mehr wegzudenken und fördere die Umsetzung
von Erfindungen in Produkt- und Prozessinnovationen. Gleichzeitig
betone es die "aktive und verantwortliche Beteiligung der Menschen".
Dass die Netzwelt auf offenem Zugang, offenen Standards und einer
dezentralen Architektur aufbaue, schaffe die Grundlage für einen
"Wettbewerb auf der institutionellen und systemischen Ebene in Form
neuartiger Kooperationsnetzwerke, Dienstleistungen und
Geschäftsmodelle". Dabei würden die Surfer aus eigenem Antrieb zu
Entwicklungen beitragen, diese austauschen und so von sich aus
Innovationen auslösen.

Inwieweit die aus dem Geist des Internet geförderte "Open
Access"-Bewegung im Wissenschaftsbereich[4] und das Austausch- und
Kooperationsmodell der Netzbürger insgesamt ein Vorbild für
Innovationen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich sein kann, soll
auf der Konferenz diskutiert werden. Dabei gehen die Veranstalter davon
aus, dass das uneingeschränkte Festhalten an Urheber- und Patentrechten
als den traditionellen Mitteln zur Sicherung des "geistigen Eigentums"
über die Gewährung zeitlich befristeter Monopolrechte
"Informationskriege" ausgelöst hat und sich die privaten
Eigentumsansprüche oft entgegen ihrer ursprünglichen Bestimmung als
Innovationshemmnis erweisen. Ganz im Gegenteil zur Bundesregierung, die
gerade in der hitzigen Debatte um die Ausweitung des Patentsystems[5]
auch auf Software immer wieder die klassische Position vertritt[6] und
sich damit die Haltung großer Konzerne zu eigen gemacht hat.

Besonders spannend dürfte in dieser Hinsicht das Panel zum
"zukunftsfähigen Wirtschaften" am zweiten Konferenztag sein. Dort
werden unter anderem die Chef-Lobbyistin von Microsoft in Brüssel,
Marie Therese Huppertz, sowie der ausgewiesene Softwarepatentkritiker
Florian Müller, Berater für  MySQL, aufeinander treffen. Gleichzeitig
wird die Züricher Forscherin Margit Osterloh[7] Open Source als
"kollektives Innovationsmodell" vorstellen. Der Hauptvortrag kommt von
Lawrence Lessig[8], Rechtswissenschaftler an der Stanford University
und langjähriger Kämpfer gegen die Auswüchse des Systems
intellektuellen Eigentums. Er wird über die "Zukunft der Innovation"
sprechen. Daneben werden unter anderem die grundlegenden Prinzipien der
Netzkommunikation als die "Infrastruktur der Allmende" sowie der
"Innovationsherd E-Demokratie" beleuchtet. Auf der Abschlussdiskussion
sollen Vertreter aus Wirtschaft, Politik und von Gewerkschaften
"Anforderungen an eine nachhaltige Wissens- und Innovationspolitik für
das 21. Jahrhundert" umreißen. (Stefan Krempl) /
 (jk[9]/c't)

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  [1] http://www.boell.de/
  [2] http://www.wissensgesellschaft.org/openinnovation/
  [3] http://www.wissensgesellschaft.org/themen/wissensoekonomie/openinnovation_einfuehrung.html
  [4] http://www.heise.de/ct/02/18/084/
  [5] http://www.heise.de/ct/04/13/022/
  [6] http://www.heise.de/newsticker/meldung/48897
  [7] http://www.ifbf.unizh.ch/orga/osterloh.htm
  [8] http://www.lessig.org/
  [9] jk ct.heise.de

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