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zitiert aus: http://www.freitag.de/2004/07/04071801.php Niels Boeing Journale zu Servern Die in 300 Jahren gewachsene Wissenschaftspublizistik gerät unter Druck - durch das Internet Das Internet verändert alles." Wie oft haben wir diesen Satz in den neunziger Jahren gehört. Heute erntet ein müdes Lächeln, wer noch allen Ernstes den Begriff der "Informationsrevolution" in den Mund nimmt. Bis auf die durch das massenhafte Herunterladen gebeutelte Musikindustrie scheint alles erstaunlich vertraut geblieben. Die Ruhe täuscht. Nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit findet eine Umwälzung von enormer Tragweite statt: Die "Open-Access"-Bewegung, die erst durch das Internet möglich wurde, ist im Begriff, das über 300 Jahre alte System der wissenschaftlichen Journale zu ändern - und damit auch die neuzeitliche westliche Wissenschaft selbst. Neuzeitliche Erkenntnisindustrie Als die Royal Society of London 1665 mit den Philosophical Transactions eines der ersten Wissenschaftsjournale überhaupt herausbrachte, war die Erkenntnis dessen, was die Welt im Innersten zusammenhält, das Unterfangen eines überschaubaren, aber wachsenden Zirkels europäischer Gelehrter. Über ihre Theorien tauschten sie sich in Briefen oder höchstpersönlich aus. Die ersten Ausgaben der Philosophical Transactions glichen noch eher dem Mitteilungsblatt einer kleinen Szene. Seit jenen Tagen hat sich der Forschungsbetrieb zu einer regelrechten Erkenntnisindustrie ausgewachsen. Ihr Output wird in kostenpflichtigen Publikationen akribisch dokumentiert: Rund 24.000 Journale haben im vergangenen Jahr 2,5 Millionen Artikel veröffentlicht, und jeden Monat kommen weitere für neue Unterdisziplinen hinzu. (...) Das Modell der offenen Journale könnte eine nachhaltige Querbefruchtung zwischen Disziplinen - unter dem Stichwort "Interdisziplinarität" seit Jahren fester Bestandteil aller bildungspolitischen Sonntagsreden - einleiten. Ein Beispiel ist das Archimedes-Projekt, in dem Informatiker, Physiker und Altphilologen zusammenarbeiten: Es bietet in einem Online-Archiv historische Originaltexte zur Mechanik, die mit elektronischen Wörterbüchern verbunden sind. "So können zum Beispiel Physiker auch altsprachliche Texte verstehen und die Disziplingrenzen aufgebrochen werden", sagt Urs Schoepflin. Paul Feyerabend hätte an der Entwicklung seine Freude gehabt: "Für eine objektive Erkenntnis brauchen wir viele Ideen. Und eine Methode, die die Vielfalt fördert, ist auch als einzige mit einer humanistischen Auffassung vereinbar." ------- Ende der weitergeleiteten Nachricht / End of forwarded message ------- -- WISSEN2 (W2) - list for info re:search et al. http://listserv.shuttle.de/mailman/listinfo/wissen2 -- ------- Ende der weitergeleiteten Nachricht / End of forwarded message ------- _______________________ http://www.oekonux.de/
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