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[chox] heise online: DRM: Wahl zwischen Hollywood und Freiheit



Diese Meldung aus dem heise online-Newsticker wurde Ihnen von "Chox
<helmuth.s gmx.li>" gesandt. Wir weisen darauf hin, dass die
Absenderangabe nicht verifiziert ist. Sollten Sie Zweifel an der
Authentizität des Absenders haben, ignorieren Sie diese E-Mail bitte. 
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DRM: Wahl zwischen Hollywood und Freiheit

Systeme fürs Digital Rights Management (DRM) und freie Software
schließen sich gegenseitig aus. Dies erklärte Georg Greve[1], Präsident
der Free Software Foundation Europe[2], am Freitagabend auf dem
Symposium DRM und Alternativen[3] an der Humboldt-Universität in
Berlin. Freie Software "basiert auf dem mündigen Menschen" und stehe
für den "selbstbestimmten Zugriff auf die Kulturtechnik Software",
begründete Greve philosophisch den Gegensatz. "DRM hängt davon ab, den
Nutzer zu entmündigen". Die Überwachungstechnik nehme ihm viele
Fähigkeiten, die der Computer eigentlich biete. Um das Kontrollsystem
abzudichten, würden die Medien- und die Computerindustrie zudem eine
technische Schicht dazupacken: das so genannte Trusted Computung[4]
(TC). Damit hintergehe der Rechner seinen Herrn endgültig und lasse ihm
nur noch "die Wahl zwischen Hollywood und der Freiheit". Wer TC nicht
einsetze, erhalte keinen Zugang zu Medienangeboten der großen Konzerne
mehr.

Für den Hamburger Free-Software-Advokaten stellt sich die grundlegende
Frage, ob "[wir] einen technokratischen Überwachungsstaat oder eine
Demokratie wollen." DRM und Trusted Computing verstoßen seiner Meinung
nach gegen Prinzipien der universellen Menschenrechtserklärung wie das
Recht auf freie Meinungsäußerung und auf die Teilhabe am kulturellen
Leben. Dahinter sieht Greve die "Agenda 1901[5]" der Medienkonglomerate
am Werk. Diese ziele darauf ab, die Verbreitung von Inhalten und Wissen
auf den Stand Anfang des vergangenen Jahrhunderts mit seinen analogen
Techniken zurückzuschrauben. Besorgnis erregend sei dabei vor allem,
dass selbst Regierungen nur Nutzer des aufgezogenen Kontrollsystems
würden -- und damit "genauso fremdkontrolliert und überwachbar" wie
normale Anwender.

Mit seiner Haltung positioniert sich Greve klar gegen den "Linux-Vater"
Linus Torvalds. Der hatte im Frühjahr 2003 mit seiner Ansage[6] für
Aufregung in der Open-Source-Szene gesorgt, dass DRM mit Linux "o.k."
sei. Die GNU General Public License (GPL[7]), unter die der
Linux-Kernel fällt, werfe der Kontrolltechnik keine Steine in den Weg.
Dieser Behauptung stehen laut Greve auch lizenztechnische Hürden
entgegen: Noch habe kein Befürworter von DRM auf Systemen unter freien
Softwarelizenzen die Frage beantwortet, "wie es gehen soll".
Schließlich gäben die GPL und verwandte rechtliche Konzessionen dem
Nutzer die Freiheit, Software beliebig zu verändern. Darunter falle
auch, digitale Dateien "in ein anderes Format zu packen oder auf die
Platte zu schreiben." Damit ließen sich die Kontrollmechanismen von DRM
immer unterwandern. (Stefan Krempl) /
 (ghi[8]/c't)

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  [4] http://www.heise.de/newsticker/meldung/43237
  [5] http://www.heise.de/tp/deutsch/special/copy/16000/1.html
  [6] http://www.heise.de/newsticker/meldung/36392
  [7] http://www.gnu.org/copyleft/gpl.html
  [8] ghi ct.heise.de

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