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Message 00288 [Homepage] [Navigation]
Thread: choxT00288 Message: 1/1 L0 [In date index] [In thread index]
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[chox] SCOs offener Brief an die Community



Pro-Linux News 
 URL der Nachricht: http://www.pro-linux.de/news/2[PHONE NUMBER REMOVED].html 
 

 SCOs offener Brief an die Community 
 Einsender: demon (demon pro-linux.de) - Di, 9. Sep 2003, 18:26 

In dem "Krieg" zwischen der SCO Group und IBM geht es um viel, unter anderem 
auch um die Glaubwürdigkeit von Open Source.


Mit dieser ist es im Moment nicht gut bestellt, glaubt man den Aussagen des 
CEO der SCO Group[1], Darl McBride. In der Manier eines Wohltäters spricht er 
über Probleme in dem gegenwärtigen Software-Entwicklungsmodell von Linux und 
dem verspielten Vertrauensvorschuß, der der Community entgegen gebracht 
wurde. SCO verärgerte die Entwickler, obgleich das Unternehmen nichts anderes 
tat, als ihr Recht zu fordern[2] - ein Recht auf das eigene geistige 
Eigentum, das die Linux-Entwicklern schlicht SCO entwendet haben. »Diese 
Debatte über geöffnete Software ist gesund und vorteilhaft«, so McBride. Sie 
biete langfristige Vorteile, da dadurch ein neues Modell untersucht werde, 
bevor man es in großem Maßstab einsetze.


Um das verlorene Vertrauen wenigstens in Teilen wieder zu gewinnen und einen 
dunklen Fleck zu vermeiden, fordert der Manager einen sofortigen Stopp der 
Angriffe auf die firmeneigenen Server, wobei sich McBride auf Aussagen von 
Eric S. Raymond bezieht. Dieser hatte einen von vielen als »Serverproblem« 
eingestuften[3] Ausfall der SCO-Server als DDoS-Angriff gedeutet und die 
Community zu einem sofortigen Stopp der Angriffe aufgerufen. Raymonds 
vorpreschen wurde darauf hin in großen Teilen der Community mit Unmut 
kommentiert[4], da er als erster eine Assoziation zwischen dem Vorfall und 
einem Angriff auf die Server von SCO gesponnen und SCO einen neuen 
Angriffspunkt gegeben hat. Gerade diesen Punkt nutzt nun McBride in großen 
Teilen seines Schreibens aus und fordert, dass »es keine Situation geben 
kann, in der Firmen eine Computer-Attacke befürchten müssen, wenn sie eine 
Geschäfts- oder Rechtsposition einnehmen, die der Open-Source-Community 
missfällt«. Raymond und andere Vertreter der Community sollen einen 
»schwarzen Fleck« von Linux abwenden und SCO bei der Aufklärung dieser 
kriminellen Handlungen helfen.


Bruce Perens' Analyse der von SCO vorgelegten Beweise[5] zeige laut McBride, 
wie unkoordiniert die Aufnahme von neuen Funktionen in den Kernel erfolgt und 
dass es »Fehler im Linux-Entwicklungs-Prozess« gäbe. Perens habe selbst 
bestätigt, dass Linux Code aus dem UNIX System V enthalte, das im Besitz von 
SCO sei und nicht im Linux-Kern enthalten sein dürfte. So sei Open Source an 
einem kritischen Punkt angelangt und die Community wird ohne angemessene 
Mechanismen, die die Integrität des von jedem einzelnen Linux-Entwickler 
beigetragenen Codes garantierten, massive Probleme bekommen.


Zeitgleich mahnt SCO auch alle Firmen, die rechtlichen Prinzipen des 
Geschäftverkehrs zu befolgen. Die unter strengen Bedingungen an SGI 
augehändigten Quellen seien von der Firma unkontroliert an Linux 
weitergeleitet und als das eigene Eigentum ausgegeben worden. Damit sieht 
McBride die Tatsache, dass SCOs Code von SGI in Linux integriert werden 
konnte, als Beweis dafür, dass jegliche Kontrollmechanismen bei der 
Einbindung von Quellcode in Linux versagt haben und die Firma davon ausgeht, 
dass »mehr als eine Million Code-Zeilen aus geschütztem Code des Unix System 
V durch dieses Modell in Linux integriert wurden«. Dabei ignoriert der 
Manager, obgleich er Perens' Aussagen ausgiebig zitiert, die Tatsache, dass 
gerade Perens der Meinung ist[6], dass die von SCO als geklaut deklarierte 
Passage aus dem Kernel sowohl von SCO als auch von anderen Lizenzbesitzern 
unter der BSD-Lizenz veröffentlicht wurde.


So stellt sich SCO zum wiederholten Male als gequälte Seele dar, die lediglich 
ihre Rechte schützen will und sich im Kampf gegen das Böse dieser Welt 
befinde. »Wenn die Community Produkte für Unternehmen entwickeln möchte, muss 
sie den Rechtsgrundsatz respektieren und folgen. Diese Richtlinien umfassen 
Verträge, Copyrights und andere Gesetze des geistigen Eigentums«, stellt 
McBride fest und stellt eine Verletzung des Eigentums von SCO im Linux-Kernel 
als eine Selbstverständlichkeit und ein Faktum dar. Dabei unterschlägt er 
allerdings die Tatsache, dass gerade SCO es bis heute allen Kritikern 
schuldig geblieben ist, Beweise für eine Verletzung[7] vorzulegen. Jeder 
Versuch, SCO zur Kooperation oder Bekanntgabe der vermeintlichen Fakten zu 
bewegen, ist bis heute gescheitert. Stattdessen belehrt das Unternehmen und 
vor allem McBride alle Nutzer über die rechtlichen Konsequenzen und wirft mit 
Klagedrohungen[8] um sich.

Verwandte Nachrichten 
FFS untersagt SCO den Verkauf der »Intellectual Property License«[9] 
SCO: Lizenzen vergriffen?[10] 
10.000,- Euro Ordnungsgeld gegen die SCO Group GmbH[11] 
Amerikanische User holen zum Gegenschlag gegen SCO aus[12] 
 
 Information: http://ir.sco.com/ReleaseDetail.cfm?ReleaseID=117587 

Linkverweise: 
[1] http://ir.sco.com/ReleaseDetail.cfm?ReleaseID=117587 
[2] http://www.pro-linux.de/news/2[PHONE NUMBER REMOVED].html 
[3] http://www.pro-linux.de/news/2[PHONE NUMBER REMOVED].html 
[4] http://linuxtoday.com/news_story.php3?ltsn=2003-08-24-001-26-NW-CY-LL 
[5] http://www.pro-linux.de/news/2[PHONE NUMBER REMOVED].html 
[6] http://perens.com/Articles/SCO/SCOSlideShow.html 
[7] http://www.pro-linux.de/news/2[PHONE NUMBER REMOVED].html 
[8] http://www.pro-linux.de/news/2[PHONE NUMBER REMOVED].html 
[9] http://www.pro-linux.de/news/2[PHONE NUMBER REMOVED].html 
[10] http://www.pro-linux.de/news/2[PHONE NUMBER REMOVED].html 
[11] http://www.pro-linux.de/news/2[PHONE NUMBER REMOVED].html 
[12] http://www.pro-linux.de/news/2[PHONE NUMBER REMOVED].html 

 
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