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Soziale Frage oder Barbarei! Plädoyer für eine praktische Sozialkritik "Agenda 2010 - Kriegserklärung gegen die Opfer der Krise" Spruch im Schaufenster vom linxxnet, August 2003. "In der Entwicklung der Produktivkräfte tritt eine Stufe ein, auf welcher Produktionskräfte und Verkehrsmittel hervorgerufen werden, welche unter den bestehenden Verhältnissen nur Unheil anrichten, welche keine Produktionskräfte mehr sind, sondern Destruktionskräfte (Maschinerie und Geld)..." Karl Marx / Friedrich Engels: Die deutsche Ideologie, fertiggestellt 1846. "Es ist also jetzt soweit gekommen, daß die Individuen sich die vorhandene Totalität von Produktivkräften aneignen müssen, nicht nur um zu ihrer Selbstbetätigung zu kommen, sondern schon überhaupt um ihre Existenz sicherzustellen." Ebd. Der Sozialstaat in der Krise Hartz-Konzept, Agenda 2010, Einschränkung des Kündigungsschutzes, Kürzung von Sozialleistungen, Gesundheitsreform... "Der aktuelle Umbau des Sozialstaats ist die größte Aufwirbelung in den sozialstaatlichen Verhältnissen seit der Operartion 82.“ ( Wildcat, Juli 2003, S. 44.) Der Wegfall der sozialen Standards ist eine Zwangslage, in der sich der Staat befindet. Es wird keinen sozial verträglichen Kapitalismus mehr geben. Eigentlich kann es ihn auch gar nicht geben, weil dies seinen Prinzipien widerspricht; das war nur für eine kurze Zeitspanne - in Zeiten des Kalten Krieges und einer kurzen Vollbeschäftigungsphase zwischen 1960 und 1974 in der BRD -möglich, für einen Großteil der Menschen, v.a. in der Peripherie, gab es einen "sozialen“ Kapitalismus sowieso noch nie. Spätestens seit dem Zusammenbruch des Ostblocks, wenn nicht gar schon seit Anfang der 80er Jahre steckt das warenproduzierende System in einer strukturellen Krise. Selbst in kapitalistischen Zentren, wie Europa, ist nun die Einsicht angekommen, daß die sozialen Sicherungssysteme gekürzt werden müssen, weil einfach die finanzielle Basis fehlt. Zudem mangelt es auch an der Substanz dafür, also daß ausreichend produktive Arbeit vorhanden wäre, um weiterhin durch Steuern die Sozialleistungen zu finanzieren. Kein Hartz-Konzept der Welt wird die Arbeitslosigkeit stoppen können. Keine Agenda 2010 wird die Automatisierung und Computerisierung im Zuge der mikroelektronischen Rationalisierung aufhalten. Was ja überhaupt auch nicht wünschenswert ist, denn schon immer haben Menschen danach gestrebt, sich anstrengende, mißliche, krankmachende aber dennoch notwendige Tätigkeiten vom Leib zu halten, indem sie Geräte erfanden, die immer mehr menschliche Tätigkeiten übernahmen. Paradoxerweise hat diese Entwicklung heute dazu geführt, daß immer mehr Menschen von der Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum ausgeschlossen werden - und der Großteil der Menschen heute schon ist. Das Problem liegt in der herrschenden Gesellschaftsordnung, deren Wirtschaft auf der Vernutzung menschlicher Arbeitskraft beruht und die sich eben diese eigene Substanz durch fortschreitende Rationalisierung selbst abgräbt. Die warenproduzierende Gesellschaft befindet sich an ihrer endgültigen und fundamentalen Schranke. Dabei nimmt die soziale Härte für die Menschen in der kapitalistischen Weltordnung weiter zu, immer mehr Menschen werden überflüssig. "Zum ersten Mal ist die Masse der Menschen ... materiell nicht mehr notwendig und wirtschaftlich erst recht nicht. ... Die Menschen sind von keinem öffentlichen Nutzen mehr.“ (Viviane Forrester: Terror der Ökonomie) Für Arbeitslosen- und Sozialhilfe wird in naher Zukunft kein Geld mehr vorhanden sein. Wir leben über unsere Verhältnisse! Die Sozialdemokraten greifen mit ihren Krisenbewältigungsstrategien teilweise sogar noch regressiver in das Leben der Menschen ein als Neoliberale, die wenigstens offen zugeben, daß es nicht mehr haltbar ist. Im Festhalten an ihrer sozialdemokratischen Tradition bleiben solche Forderungen wie "Arbeit für alle“ oder "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ bestehen und werden aggressiv verfolgt. Der Zugriff auf die Menschen wird härter und schärfer. Besondere Zeiten erforderten besondere Maßnahmen. Die Zeiten für politische Grabenkämpfe seien vorbei. "Wir leben über unsere Verhältnisse!“ heißt es allerorten. Ja, wenn mal jemand auf die Idee kommen würde, diesen Spruch positiv und nicht negativ zu deuten, also nicht die Abschaffung der Sozialleistungen, sondern die Überwindung der überholten gesellschaftlichen Verhältnisse zu fordern, wäre schon viel gewonnen... Aber die Gewerkschaften v.a. hier in Deutschland fallen eher nach und nach um, anstatt die "Sozialpartnerschaft“ von unten aufzukündigen und beenden lieber frühzeitig ihre Streiks - auch sonst ist von sozialen Protesten und Rabatz (fast) keine Spur. "In den letzten Monaten hatte man mal wieder das Gefühl, im falschen Land zu leben: in Frankreich, England und Italien prügeln sich die LehrerInnen mit den Bullen und besetzen Schulen; in Frankreich sind viele hunderttausend Menschen auf der Straße gegen die Rentenreform, sogar in Österreich (!) musste die Gewerkschaft ein bisschen 'Generalstreik' spielen, um die Wut über die Rentenkürzungen einzudämmen... In der BRD greift die SPD-Regierung den Reproduktionsbereich ... an wie seit 50 Jahren nicht mehr - und nix passiert!“ (Wildcat, Juli 2003, S. 3.) Sozialismus oder Barbarei? Hatte sich Rosa Luxemburg zu ihren Lebzeiten noch verschätzt, als sie (vor dem Hintergrund des 1. Weltkriegs) in der Junius-Broschüre "Die Krise der Sozialdemokratie" (1915 fertiggestellt) mit der Frage "Sozialismus oder Barbarei?“ die internationale Sozialdemokratie vor die Wahl stellte und zur sozialistischen Revolution aufrief (der Kapitalismus befand sich immer noch in seiner Durchsetzungsphase) - so offenbart diese Frage erst heute ihren wahren Gehalt: In dem Maße, in dem in der fundamentalen Krise die Verhältnisse immer aggressiver, unsozialer werden, soziale Sicherungssysteme wegbrechen, immer mehr Menschen überflüssig sind, alle gesellschaftlichen Sphären und die Menschen in ihnen vollständig dem Wertgesetz unterworfen werden, greift die totale Konkurrenz im Kampf aller gegen alle um sich und das System verfällt in die Barbarei... Nationalstaaten zerfallen, Krisenphänomene wie Warlordisierung und territoriale Schreckensregime werden verstärkt auftauchen, Ideologien wie Antisemitismus und Rassismus aggressiver zutage treten... "Wenn das System im Zerfall sein Wesen im Unwesen offenbart, dann wird das überhaupt nix mit Emanzipation zu tun haben... Der tendenzielle Fall der Profitrate richtet überhaupt nichts - er richtet nur hin!“ (Franz Schandl, Referat in Neudietendorf, 2003) Mehr denn je besteht also die Notwendigkeit, dieses System zu überwinden - bevor es zu spät ist. Neue Bedingungen für soziale Proteste Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein mussten soziale Proteste, aufgrund der sich noch im Durchsetzungsprozeß befindenden kapitalistischen Verhältnisse als auch der katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen eines Großteils der Bevölkerung, notwendigerweise an immanenten Fragen und Widersprüchen ansetzen sowie soziale Standards erkämpfen. Die traditionelle Linke behandelte dieses Problem in der Unterscheidung zwischen Reform und Revolution - ein gemeinsamer Konsens ließ sich nur über immanente Kämpfe erzielen, Differenzen wurden im Weg deutlich. Der Bezug der traditionellen Linken auf die soziale Frage war stets verbunden mit der Annahme eines historischen Großsubjekts, dem positiven Bezug auf dessen Standpunkt (Klassenstandpunkt etc.) und der Verkürzung der Problematik auf die Frage der Verteilung. Als Perspektive folgte daraus die Veränderung der Distributionsverhältnisse (und nicht der Produktionsverhältnisse). Von diesem Standpunkt aus musste eine revolutionäre Umwälzung scheitern - so nahm die Arbeiterbewegung eine Modernisierungsfunktion innerhalb des Systems ein und wurde zum nützlichen Subjekt der kapitalistischen Entwicklungslogik. Dabei hätten sie nur genauer bei Marx nachlesen brauchen, um sich ihres Irrtums bewußt zu werden: "Die jedesmalige Verteilung der Konsumtionsmittel ist nur Folge der Verteilung der Produktionsbedingungen selbst; letztre Verteilung aber ist ein Charakter der Produktionsweise selbst ... Der Vulgärsozialismus (und von ihm wieder ein Teil der Demokratie) hat es von den bürgerlichen Ökonomen übernommen, die Distribution als von der Produktionssphäre unabhängig zu betrachten und zu behandeln, daher den Sozialismus hauptsächlich als um die Distribution drehend darzustellen." (Karl Marx: Kritik des Gothaer Programms, 1875) Heute allerdings sind die Grenzen des alten Bezugssystems objektiv erreicht - es wird keinen Rückenwind mehr für dessen Kategorien geben, wird doch die Basisform (Substanz menschliche Arbeit) von der Warengesellschaft selbst untergraben. Allerdings entfallen die Kategorien als Bezugspunkt des gesellschaftlichen Bewußtseins und auch der sozialen Bewegungen nicht einfach - im Gegenteil: Ein um sich greifender Fundamentalismus dieser Kategorien und Werte wird deutlich, in der finalen Krise des herrschenden Bezugssystems werden diese aggressiver verteidigt denn je - notfalls auch mit Bombengeschwadern. Nicht nur die Mehrheit der Gesellschaft, sondern auch die Oppositionsbewegungen affirmieren in Protesten und sozialen Kämpfen ganz klar alle Konzepte (Wachstum, Standort etc.) und Kategorien der bürgerlichen Gesellschaft. Krisenverdrängung und Krisenleugnung sind allgemein. Wird ab und an dann doch mal zugegeben, daß wir uns in einer ökonomischen Krise befinden, dann ist diese selbstverständlich "politisch erzeugt“ und "muß auch politisch wieder beseitigt werden“ - ein Wechsel im Regulationsmodell sei erforderlich. Dabei haben die Konzepte auch eine gewisse Scheinplausibilität; im Krisenprozeß gibt es durchaus noch Möglichkeiten und Spielräume (wenn auch in immer beschränkterem Maße) für eine immanente Auseinandersetzung: gewerkschaftliche Tarifkämpfe, Kahlschlag der Sozialsysteme, Privatisierung der öffentlichen Infrastruktur - jedoch werden sie von partiell möglichen Erfolgen umdefiniert als positive Tendenz und Schritt hin zu einem möglichen und erfolgsversprechenden umfassenden Reformkonzept. Als Folge werden Illusionen über die politische Machbarkeit geschürt - eine Vorstellung, daß es etwas anderes geben könnte, kann sich so nicht herausbilden. Auf den Montagsdemonstrationen in Leipzig haben sich Menschen gegen den Abbau sozialer Standards gerichtet, allerdings schon die zweite Montagsdemonstration lief unter dem Banner "Gegen Arbeitslosigkeit und für Arbeit“ - die primären Forderungen drehten sich nicht mal mehr um die Verteidigung des Sozialsystems gegenüber dem Staat. Es läßt sich nicht darüber hinwegtäuschen, daß soziale Bewegungen notwendigerweise und gerade im Zentrum der kapitalistischen Weltordnung systemimmanent verharren ("notwendig falsches Bewußtsein“). Wichtig dabei festzuhalten ist allerdings, daß derartige Bewegungen aus einem konkreten Leiden in und an diesen Verhältnissen heraus entstehen, das zumindest in dem Sinne bewußt geworden ist, daß Menschen auf die Straße gehen, um praktische Verbesserungen zu erreichen. Daß sie sich dabei zumeist an den Staat wenden (Politikillusion), ist leider wahr, aber nachvollziehbar. Auf analytischer Ebene läßt sich dies darstellen als die Kongruenz von Form und Inhalt: Die (Gesellschafts-)Form, in der soziale Bewegungen entstehen und auf die sie sich beziehen, ist die Verwertungsgesellschaft, die auf Warentausch und Kapitalakkumulation aus ist. Der Inhalt von sozialen Bewegungen ist, die Verbesserung für ihr eigenes Leben zu fordern. Dieser Inhalt hat sich der Form angepaßt. Trotz des (notwendig falschen) Verhaftetseins in der systemimmanenten Form , ist es erst mal als grundsätzlich als richtig einzuschätzen, wenn Menschen aus eigenem Leidensdruck auf die Straße gehen, vorausgesetzt, sie handeln solidarisch. Es ist prinzipiell ein richtiger Schritt, wenn Menschen materielle Forderungen stellen. Soziale zivilisatorische Standards zu verteidigen ist eine Selbstverständlichkeit - gegen das Formdiktat, was ja verlangt, soziale Dinge abzurüsten. Ein radikales Stellen des Inhalts (also: Wir wollen das Materielle, das Soziale, Solidarität - ohne Kompromisse!) würde unter den heutigen Bedingungen diese Form sprengen. Die soziale Frage erhält für das System eine Brisanz von neuer Qualität. "Neue" Aufgaben für die Radikale Linke In der Radikalen Linken (v.a. in Deutschland) gibt es starke Defizite bezüglich Themen wie sozialer Frage, Aufhebung und Emanzipation. Dies ist v.a. auf die Streitfrage Reform-Revolution und die neu-antideutsche Brille gegenüber Bewegungen zurückzuführen. Dabei gilt es für die Radikale Linke zu begreifen, daß vor dem Hintergrund der fundamentalen Krise und dem Wegbrechen sozialer Standards (Sozialabbau, Diskriminierung von Arbeitslosen und sozial Schwachen, der Arbeitszwangwahn nimmt immer aggressivere Züge an) soziale Kämpfe wieder einen Sinn bekommen; das Besondere an der aktuellen Situation ist, daß in dem Maße, in dem Krise der warenproduzierenden Gesellschaft voranschreitet, grundlegende materielle Forderungen letztlich systemüberwindenden Charakter haben müssen, da sie nicht mehr in und unter den bestehenden Verhältnissen einzulösen sind. Ziel sollte sein, Rahmenbedingungen einer Kritik zu schaffen in denen sich die Menschen, die sich ihres Leidens bewußt geworden sind, sich weiterhin bewußt werden, daß nur eine emanzipatorische Überwindung der herrschenden Verhältnisse das Ende ihrer einzelnen, verschiedenen konkreten Leiden bedeuten kann. Und dies müßte, in welcher Art und Weise auch immer, konkreter, faßbarer werden als die bisherige rein theoretische Kritik. Kritik macht sich in der heutigen finalen Krise des warenproduzierenden Systems selbst überflüssig und wird unmenschlich, wenn sie nicht auch den Anspruch hat, in praktischer Kritik zu münden und die Aufhebung des Kapitalismus noch vor dem finalen Crash und einer totalen Verelendung strategisch ins Auge zu fassen. Anknüpfungspunkte für praktische Kritik sind am ehesten da zu finden, wo Menschen gegen Verschlechterungen oder für Verbesserungen ihrer Lebensverhältnisse auf die Straße gehen, also beispielsweise Arbeitslosenbewegungen, Demonstrationen gegen Lohnkürzungen, gegen kapitalistische Globalisierung, gegen Frauenunterdrückung, gegen Rassismus/Antisemitismus etc. ... Es gilt, bei sozialen Protesten zu intervenieren, d.h. nicht soziale Kämpfe/Auseinandersetzungen sind in Frage zu stellen (zumindest nicht solche, die sich solidarisch und nicht rassistisch, antisemitisch und ausgrenzend geben), sondern ihr ideologischen Unterbau. Auch hier wird man bei Marx fündig: "Sie [Marx meint hier noch die Arbeiterklasse. eingefügt von Ares] sollte nicht vergessen, daß sie gegen Wirkungen kämpft, nicht aber gegen die Ursachen dieser Wirkungen, daß sie zwar die Abwärtsbewegung verlangsamt, nicht aber ihre Richtung ändert... Sie sollte begreifen, daß das gegenwärtige System bei all dem Leiden, das es über sie verhängt, zugleich schwanger geht mit den materiellen Bedingungen und den gesellschaftlichen Formen, die für eine ökonomische Umgestaltung der Gesellschaft notwendig sind. Statt des konservativen Mottos: 'Ein gerechter Tagelohn für ein gerechtes Tagewerk!', sollte sie auf ihr Banner die revolutionäre Losung schreiben: 'Nieder mit dem Lohnsystem!' " (Karl Marx: Lohn, Preis, Profit, 1865) Also durchaus sind auch ihre Inhalte hart zu kritisieren, sie aber als Menschen mit ihren Problemen ernst zu nehmen und ihnen eine emanzipatorische Perspektive jenseits von Markt und Staat zu vermitteln. Sozialkritik statt Sozialpolitik! An dem Punkt, wo sich die soziale Situation im Krisenprozeß zuspitzt, gibt es kein Außerhalb. Natürlich kann es keine bedingungslosen Bündnisse z.B. mit Gewerkschaften geben - der maßgebliche Punkt einer Entscheidung für praktische Kritik kann aber nicht (nur) sein, wie radikal sich soziale Bewegungen in ihren Inhalten geben, sondern wo eine Möglichkeit/Notwendigkeit gesehen wird, emanzipatorische Gedanken hineinzutragen (und auch gegen reaktionäre Tendenzen zu intervenieren). Ein konkretes Beispiel wäre durchaus die Beteiligung an einem Bündnis gegen Sozialabbau (übrigens ist ein solches, von linken Gruppen und Einzelpersonen getragenes bereits im Entstehen)- ebenso die Zusammenarbeit mit linken Gewerkschaftlern, Arbeitslosen-Initiativen, Obdachlosen-Netzwerken etc., gegen Hartz-Konzept, Agenda 2010 und Olympia 2012 aktiv Position zu beziehen. Es geht außerdem um ein Thematisieren der sozialen Frage unabhängig davon, ob es im Konkreten eine soziale Bewegung gibt, d.h. nicht warten, sondern prinzipiell vermitteln, egal ob eine (anküpfbare) soziale Bewegung da ist oder nicht, Orientierungsmöglichkeiten bieten. Man muß sich Gedanken machen, wie aus einer negativen Bestimmtheit dessen, was da kommen kann (und muß), konkrete Punkte ableiten lassen, die faßbarer sind (siehe auch den Text: Kommunismus ist machbar! in dieser Ausgabe) - auch durch Bezüge auf Dinge, die systemtranszendente Keimformen darstellen könnten. Ein Bilderverbot wird eher schädlich sein. Zum Schluß noch mal: Es geht nicht um Bewegungsfanatismus oder Sozialromantik, sondern um die schon jetzt notwendige und immer unabdingbarer werdende Aufhebung der herrschenden Verhältnisse. Wenn eine Radikale Linke die soziale Frage verschläft oder aufgibt, gibt sie auch die Perspektive der sozialen Revolution und einer befreiten Gesellschaft auf. Sie wird zum Wegbereiter der Barbarei. In diesem Sinne: Es gibt keine Alternative zur sozialen Revolution. Für den Kommunismus! Ares -- COMPUTERBILD 15/03: Premium-e-mail-Dienste im Test -------------------------------------------------- 1. GMX TopMail - Platz 1 und Testsieger! 2. GMX ProMail - Platz 2 und Preis-Qualitätssieger! 3. Arcor - 4. web.de - 5. T-Online - 6. freenet.de - 7. daybyday - 8. e-Post _______________________ http://www.oekonux.de/
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