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Message 00085 [Homepage] [Navigation]
Thread: choxT00085 Message: 1/1 L0 [In date index] [In thread index]
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[chox] Fw: Pamphlet



[1  <text/plain; iso-8859-1 (quoted-printable)>]
Zum Geisterspuk der Antideutschen und Antiimps erklärt die KRISIS folgendes:  
Aufruf gegen den Kongreß "Spiel ohne Grenzen"
DAS SPIEL IST AUS
Ein Schlesiertreffen der reaktionären Linken: Antideutsche Kriegshetzer, Globalisierungsleugner, Altstalinisten und nützliche Idioten geben sich ein Stelldichein der dummen Bewegungsbeschimpfung

 

 "Ebermann: Meine Bilder sind stark von 1914 bestimmt...Gremliza: Meine sind mehr von 1940/41bestimmt..."(Streitgespräch in der Konkret-Redaktion unter dem Titel "Bankrott der Linken?", dokumentiert in der Mai-Ausgabe 1991)

 

   Die Lügen und dreisten Fälschungen der imperialen Kriegspropaganda bröckeln. Es geht im Irak nicht um das Niederringen einer "Weltgefahr" und es geht nicht um Massenvernichtungsmittel. Es gibt keine "chirurgischen Präzisionsschläge", wie es sie schon in den bisherigen Weltordnungskriegen nicht gegeben hatte. Es gibt keine "Schonung" der Zivilbevölkerung, sondern massenhaft Tote und Verletzte. Und es wird keine "Befreiung" der Iraker durch die US-Weltmacht geben, sondern genau wie in Ex-Jugoslawien, Afghanistan und anderswo nur die Auswechslung eines Warlord- und Mafia-Regimes durch ein anderes, willfährigeres. Man sollte meinen, es sei eine schiere Selbstverständlichkeit, daß die radikale Linke konsequent und geschlossen gegen die imperiale Kriegstreiberei auftritt. Weit gefehlt: Eine Bande von ideologischen Warlords, die sich den Anspruch "radikaler Kritik" ergaunern möchte, bejubelt nicht nur den Bombenhagel und fiebert mit der imperialen Sodateska, sondern versucht der radikalen Linken in der BRD und in Österreich eine "Debatte" über die Legitimität dieser indiskutablen Haltung aufzuzwingen, die Kriegsgegnerschaft madig zu machen oder sie wenigstens im Kontext eines "linken" Bellizismus zu verhausschweinen. Es wird Zeit, diesen Leuten einen dicken Strich durch die Rechnung zu machen.

 

   Lange her, nichts dazugelernt: Anfang der 90er Jahre erlebte die radikale Linke in der BRD die Geburt der sogenannten Antideutschen, für die nach der deutschen Vereinigung und dem Zusammenbruch der Sowjetunion die Weltlage auf den Stand des frühen 20. Jahrhunderts regredierte. Die Stoßrichtung war von Anfang an klar: God bless America -  mit den "guten" Westmächten für die "westlichen Werte" und bürgerlichen Ideale, gegen das Phantom eines "Vierten Reiches". Die reale Globalisierung des Kapitals wurde strikt geleugnet, die neue Dimension imperialer Macht unter alleiniger Führung der USA ignoriert, die Entwicklung des Kapitalverhältnisses auf "Ideologie" reduziert, der Untergang des Staatskapitalismus "nachholender Modernisierung" nie kritisch auf den Begriff gebracht. 

   Und alles einzig zu dem Zweck, in einer antideutschen negativen Idealwelt weitermachen zu können mit Restbeständen eines anachronistischen traditionellen Arbeiterbewegungsmarxismus in den Grenzen bürgerlicher Aufklärungsideologie. An die Stelle einer Erneuerung radikaler Kapitalismuskritik auf der Höhe der globalen Entwicklung trat ein rein ideologisches Feindbild namens "Deutschland", ohne daß je das Verhältnis von kapitalistischer Gesellschaftsform und spezifisch deutscher Geschichte geklärt worden wäre. Kritik der politischen Ökonomie: überhaupt Fehlanzeige. Aber auf jeden Fall: Immer wieder Anti-Hitler-Koalition, egal worum es geht, damit man auf dem Boden kapitalistischer Ontologie sowieso zu den "Guten" gehört und gleichzeitig den Gestus des "radical chic" zelebrieren kann.  

   Schon beim zweiten Golfkrieg 1991 outete sich ein Großteil der Antideutschen als "linke" Kriegshetzer. In grotesker Verbiegung der Tatsachen wurden das irakische Regime, die damalige Kohl-BRD und die Friedensbewegung unter das "Hitler"-Label subsumiert, um die in Wahrheit von der deutschen Regierung mitfinanzierte imperiale Kriegsmaschine beglückwünschen und auf hunderttausend belanglose Dritte-Welt-Kadaver scheißen zu können. Schon damals mußte die infame Lüge herhalten, Israel sei in seiner Existenz gefährdet, um den Zusammenbruchsregionen der kapitalistischen Peripherie die Atombombe als Geschenk der westlichen Aufklärung auf den Kopf zu wünschen. Und schon damals konnten sich die Bellizisten in der Anerkennung ihrer "Diskussionswürdigkeit" durch weniger bombenfreudige, aber genauso anachronistische Vulgärmarxisten sonnen. Solche "Kriegsgegner" braucht das Pentagon.

   Zwölf Jahre später halten dieselbe reaktionäre Linke und ihr Nachwuchs ein Schlesiertreffen nach dem anderen ab, um mit einer Doppelstrategie von skrupelloser denunziatorischer Hetze einerseits und einer verdeckten stalinistischen "Bündnispolitik" zwecks Mobilisierung von nützlichen Idioten andererseits die radikale Linke in der BRD zu ihrer Schafherde zu machen. Der Münchner Kongreß "Spiel ohne Grenzen" (23.-25. Mai 2003) verspricht ein vorläufiger Höhepunkt dieses Schmierenstücks zu werden. Ganz offensichtlich eingefädelt von Kanalarbeitern der kriegsgeilen Denunziations-Bande um das antideutsche "Stürmer"-Hetzblatt Bahamas sowie von deren Nachplapper- und Vorfeldorganisationen für pubertäre Mitläufer, soll dabei ein gezielt ausgewähltes Spektrum von linken Autoren, Publikationsorganen und Gruppierungen an der Nase vorgeführt werden. 

   Unter dem Vorwand, es gehe um eine Auseinandersetzung mit der "verkürzten Kapitalismuskritik" der Anti-Globalisierungsbewegung, möchte man bei sorgfältigem Draußenhalten aller Störpotentiale von Mißliebigen den sektiererischen Konsens von antideutschen Kriegshetzern und verschämten, halbherzigen Pseudo-Kriegsgegnern als "Koalition der Willigen" im Zeichen einer anachronistischen Interpretation der Weltlage proben. 

   Um die radikale Linke zu täuschen und zu instrumentalisieren, tauchen die Hardcore-Bellizisten der Bahamas nicht selbst auf, sondern schicken bloß bewährte Mithetzer aus der zweiten Reihe wie Stefan Grigat oder Andrea Woeldike. Das Muster ist bekannt aus der Vorgehensweise traditioneller ML-Parteien und trotzkistischer Sekten. Gezeigt werden soll: Seht her, einige antideutsche Bellizisten und eine ganze Reihe nicht ganz so bellizistischer radikaler Linker von Rang und Namen sind doch im Grunde einig, weil sie gemeinsam vor lauter (eingebildeter) Reflektiertheit kaum laufen können. Ein bißchen Kriegsgegnerschaft ohne Biß darf sein, wenn nur die antideutschen Kriegshetzer gleichzeitig als "ehrenwerte Linke" und als moralische Macht Anerkennung und Verbeugungen ernten. Und die Bewegungen sollen als solche beschimpft werden, weil sie nicht nach der Pfeife der proimperialen pseudolinken Killer-Intelligentsia tanzen. 

   Man hört die versammelte Schafherde schon blöken auf das Kommando der bellizistischen Vordenker. Die sowieso halbseidene "Kriegsgegnerschaft" der Zeitschrift Konkret und des Politkasper-Duos Trampert/Ebermann ist in Wirklichkeit keinen Pfifferling wert, wenn Hand in Hand mit Bahamas-Chargen und in enger Anbindung an die Basisideologeme der bellizistischen Propaganda die notwendige linke Kritik der Friedensbewegung diskreditiert wird. Dabei schreckt man nicht einmal davor zurück, zusammen mit einem stalinistischen Gespenst der fossilen Münchner ML-Sekte "Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD" (Streitbarer Materialismus) auf dem Podium Platz zu nehmen. Was für eine erlauchte Kollegialität, um der "verkürzten Kapitalismuskritik" der Bewegungen im Jahre 2003 auf die Spur zu kommen! Nützliche Idioten antideutscher "Bündnispolitik" müssen freilich gar nicht zusammenpassen, Hauptsache sie sind als Repräsentationsvieh anwesend. 

   Daß die ebenso wie Konkret als Mitveranstalter auftretende Jungle World sich seit dem 11. September als Ableger der US-Armeepostille "Stars and Stripes" geoutet hat, ist sowieso allgemein bekannt. Um den Schein einer "Debatte" zu wahren, haben diese Softcore-Bellizisten eine Art Hyde-Park-Ecke für handzahme Kriegsgegner der etwas dümmeren Sorte eingerichtet zwecks Blendung des linken Fußvolks, das schließlich die Abos bezahlen soll. Ebenso gibt Phase 2 als Miteinlader des reaktionären "linken" Schlesiertreffens zu erkennen, daß diese Zeitschrift nie etwas anderes war als ein Bündnisorgan der antideutschen Hetzkolonne, das anders positionierte Theoriebeiträge nur als pseudo-"plurales" Aushängeschild mißbraucht hat, um zweifelnde Teile der Leserschaft einzubinden. 

   Fehlen darf auch nicht das mehr und mehr ins antideutsch-proimperiale Lager abgedriftete iz3w, jene Zeitschrift von austrocknenden Dritte-Welt-Initiativen, bei denen sich offenbar die allmählich adaptierten antideutschen Hetzmotive mischen mit dem vulgären Interesse von NGO-Lobbyisten des humanitär-industriellen Komplexes hinter den Fronten der imperialen Weltordnungskriege. Aus diesem Stall kommt schließlich auch das unsägliche Autorengespann Uwer/Osten-Sacken, die, wenn sie nicht bezahlte Kreaturen sind, zumindest schreiben wie solche. Längst dürfen sie mit penetranter Regelmäßigkeit Konkret und Jungle World vollsudeln mit ausgesuchten Räsonnements darüber, wie den Irakern mittels Marschflugkörpern "Demokratie" und "zivile Verkehrsformen" geschickt werden sollen. Eine derart von jeder Bedingungsanalyse kapitalistischer Verhältnisse unbeleckte "Argumentation", deren Peinlichkeit noch vor wenigen Jahren in der linksradikalen Szene und Dritte-Welt-Bewegung nicht einmal mehr Verachtung ausgelöst hätte, wird nun mit dem Ernst von Erstklässlern "zur Debatte" gestellt. Wenn man in diesem Dunstkreis alles vergessen will, was man schon einmal gewußt hat, dann vielleicht aus dem sehr banalen Grund, daß sich die NGO-Lobby, wenn sie im zerbombten Irak zum Zuge kommen will, diesmal zur Gesinnungsprüfung bei der US-Militärverwaltung anstellen muß. 

   Es lohnt sich gar nicht, die Aufzählung fortzusetzen. Wenn diese Ansammlung von antideutschen Kriegshetzern und ihren nützlichen Idioten etwas eint, dann ist es die rückwärtsgewandte Perspektive, denn die Geschichte ist für sie im Jahr 1945 zum Stillstand gekommen. Es ist nicht zu fassen: Ausgerechnet diejenigen, die von einer positiven "kapitalistischen Zivilisation" faseln, die es nie gegeben hat, ausgerechnet diejenigen, deren Kapitalismusanalyse auf dem Niveau des Ersten Weltkriegs sitzen geblieben ist und die den Begriff des transnationalen Kapitals in Anführungszeichen setzen, um ihre Ignoranz zu dokumentieren, ausgerechnet diejenigen, die an der kapitalistischen Subjektform ideologisch kleben wie die Fliege am Leim und die keinen Unterschied kennen wollen zwischen der Marxschen Theorie der Überakkumulation und der politischen Ökonomie des Antisemitismus, um ihre denunziatorische Giftspritze beliebig gegen unliebsame krisentheoretische Reflexionen richten zu können - ausgerechnet diese Leute besitzen die Dummdreistigkeit, über die "verkürzte Kapitalismuskritik" der sozialen Bewegungen zu Gericht sitzen zu wollen!

   Es ist die typische Haltung des unwahren Sektenbewußtseins, wenn ihm die Felle davonschwimmen: Jede Bewegung, die eine manipulierbare und organisatorisch einzäunbare Masse überschreitet, wird als Feind behandelt. Die Selbstverständlichkeit, daß aus den kapitalistischen Widersprüchen heraus entstandene soziale Bewegungen erst einmal von einer "verkürzten Kapitalismuskritik" getragen werden, wird so nicht Anlaß zur weitertreibenden theoretischen Kritik, sondern zur schäumenden propagandistischen Denunziation. Die antideutschen Bellizisten haben schon früher die ökologische Frage zum faschistischen Gegenstand erklärt, nun wollen sie dasselbe mit der sozialen Frage machen. Und ihre nützlichen Idioten lassen sie gewähren und wiegen dazu betroffen die leergefegten Köpfe.

   Das kommt auch daher, daß diese Zusammenhänge völlig inkompatibel mit dem transnationalen Charakter der neuen Bewegungen sind. Überall sonst haben ihre Geistesverwandten wenigstens den Anstand besessen, offen zur imperialen Macht und kapitalistischen Konstitution überzulaufen, um der einstigen linksradikalen Identität abzuschwören. Einzig die Antideutschen in Deutschland und Österreich bilden das Unikum, den proimperialen Bellizismus mit einem Anspruch "radikaler Kritik" verbinden zu wollen. Eine derart absurdes Konstrukt ist schon in den europäischen Nachbarländern völlig unverständlich, umso mehr in der übrigen Welt. In Wahrheit ist die grotesk amalgamierte antideutsche Identität die nationalste von allen, sie repräsentiert den tiefsten deutschen Provinzialismus in Bezug auf die weltweiten Bewegungen. 

   Die antideutschen Bellizisten und ihre Bündnisidioten wollen vom transnationalen Charakter der kapitalistischen Entwicklung nichts wissen und verharren intellektuell auf der Stufe der Weltkriegsepoche, weil sie selber nicht transnational sein können und wollen. Die Welt wird unter den eigenen deutschen Mief subsumiert, und so stellen sich ihnen die Millionen von Antikriegs- und Antiglobalisierungs-Demonstranten in New York und Washington (unter Beteiligung jüdischer Organisationen), in London und Madrid genauso wie die in Berlin als lauter identische Manifestationen desselben faschistisch-antisemitischen "deutschen" Bewußtseins dar. Ein klarer Fall von klinischem Verfolgungswahn.

   Worin besteht das wirkliche Problem? Das Gros der neuen Bewegungen stellen Massen von zumeist sehr jungen Leuten, die weder eine linke noch überhaupt eine "politische" Geschichte hinter sich haben. Sie sind deswegen nicht etwa ideologisch "jungfräulich", sondern aufgeladen mit den Sozialisationen und medialen Vermittlungen des herrschenden bürgerlichen Bewußtseins, an dessen Bruchlinien sich ihre Opposition entfaltet durch die Erfahrung der schreienden Widersprüche hindurch, wie sie der globalisierte Krisenkapitalismus erzeugt. Wohin sich diese Bewegungen kurz- wie langfristig entwickeln, ist offen. In Bezug auf sie und in ihnen agieren Strömungen, Gruppen, Organisationen und Individuen mit einer bereits ausgeformten "politischen" Geschichte und/oder mit ideologischen Identitäten (von Antiimps, anderen radikalen Linken, aber auch Neofaschisten usw. bis hin zu islamistisch orientierten palästinensisch-arabischen und anderen Migranten-Jugendlichen). Das alles ist gar nichts Neues, sondern schon immer die Struktur von sozialen Bewegungsverhältnissen gewesen. 

   Es gibt dabei heute einen Druck in Richtung völkisch- oder religiös-antisemitischer Verarbeitungsformen, der nicht nur von Neofaschisten und islamistisch-migrantischen Gruppen, sondern auch von völkisch-antizionistischen und letztlich antisemitischen Verwilderungsformen eines desorientierten altlinken Antiimperialismus ausgeht, der mit dem Ende der "nationalen Befreiungsbewegungen" in der Dritten Welt gegenstandslos geworden ist und eben deshalb verwahrlost; wie ja auch sonst die Zersetzungsprodukte des Staatsmarxismus "nachholender Modernisierung" im gesamten ehemaligen Ostblock sich als nationalistisch und völkisch-antisemitisch entpuppen. 

   Die antideutschen Bellizisten sind nicht die wahren Gegner dieser Tendenzen, sondern im Gegenteil ihre Helfershelfer. Sie kämpfen nicht um, sondern gegen die Bewegungen als solche; sie unterstellen die unmittelbare Identität der Massen von kriegs- und globalisierungsgegnerischen Jugendlichen mit den neofaschistischen und völkisch-"antiimperialistischen" Trittbrettfahrern; sie betreiben eine destruktive Politik der self-fulfilling-prophecy, um die unliebsamen Massendemonstrationen mit allen Mitteln gerade so zu identifizieren, wie man sie unbedingt haben will, um sie insgesamt als völkisch-antisemitische Erweckungsbewegung denunzieren zu können und die antideutsch zu gängelnde Schafherde der linken Szene von produktiv-kritischer Einmischung abzuhalten.  

   Das ist kein Fehler der Antideutschen, sondern ihre Methode und überhaupt ihr Wesen. Überall, wo sich Widerstand regt, soll er erst einmal als völkisch-antisemitisch denunziert werden, um jede kritische Vermittlung von vornherein auszuschließen (selbst der Begriff der Vermittlung als solcher wurde schon als Bähwort definiert, das ein guter Antideutscher nicht aussprechen darf). 

   Die Antideutschen und ihre bellizistisch-proimperiale Avantgarde entstammen in Wahrheit derselben Verfallslogik altlinker Geschichte wie ihre "antiimperialistischen" Gegner; sie bilden bloß die Kehrseite derselben Medaille. In der Geschichte der Modernisierung war es die traditionelle Linke gewohnt, die jeweils "fortschrittliche" Seite der kapitalistischen Entwicklung positiv zu besetzen. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist diese Entwicklung jedoch zum Stillstand gekommen, der Weltmarkt implodiert im Zuge der dritten industriellen Revolution. Die Globalisierung ist nichts anderes als die Erscheinungsform eines weltweiten Krisenkapitalismus, dessen negative Transnationalität emanzipatorisch umgestülpt werden muß. Antideutsche und Antiimps blockieren gemeinsam diesen nächsten Schritt des emanzipatorischen Denkens und Handelns. 

   Beide weigern sich zu realisieren, daß die kapitalistische Modernisierungsgeschichte an ihr Ende gelangt ist, daß es keinen positiven Pol kapitalistischer Entwicklung mehr "links" zu besetzen gilt. Beide krallen sich an den kapitalistischen Kategorien der Moderne, an der Subjektform "abstrakter Arbeit" (Marx) und an den Formen des warenproduzierenden Systems fest. Beide sind deshalb gleichermaßen auf vergangene Konstellationen der Weltlage orientiert; die einen auf die "nationale Befreiung" der Dritten Welt, die anderen auf die ewige Wiederholung der Anti-Hitler-Koalition. So müssen sie die absurde Alternative eines positiven Bezugs entweder auf Saddam bzw. Bin Laden einerseits oder auf Bush/Blair andererseits propagieren. In dieser falschen Polarisierung wird kein Kampf um die Zukunft ausgetragen, sondern einer um die Vergangenheit. Die radikale Linke gewinnt so keine eigene Position auf der Höhe des historischen Prozesses, sondern sie wird zum Anhängsel verschiedener Ausdrucksformen der globalen kapitalistischen Krisenbarbarei gemacht.

   Die antideutschen Kriegshetzer und ihre nützlichen Bündnisidioten versuchen dabei die Maske "radikaler Kritik" anzulegen, indem sie sich hinter einer history fiction verstecken, die mit den Tatsachen nicht das geringste zu tun hat. In ihrem Fantasy-Film schickt sich die "deutsche Supermacht" an der Spitze der EU als unmittelbares Revival des Nazi-Imperiums an, die USA im Kampf um territoriale Expansion und Einflußzonen, Rohstoffe, Märkte und Arbeitskräfte herauszufordern wie einst im Mai des klassischen Imperialismus. Mit dieser antiken "Imperialismustheorie" auf der Höhe der "verkürzten Kapitalismuskritik" eines Lenin von 1916 soll die jämmerliche Parteinahme für den imperialen Krieg der letzten Weltmacht als Ausbund von Radikalität verkauft werden. Der Konflikt in der NATO über den Irakkrieg soll als "Beweis" für dieses haltlose Konstrukt dienen, ohne daß man sich noch die Mühe macht, diese Interpretation aus einer Analyse des Weltkapitals herzuleiten.

   Selbst ein oberflächlicher Blick auf die Weltlage genügt, um zu erkennen, daß es sich nicht um eine traditionelle imperialistische Konkurrenz handelt. Es geht weder um nationalimperiale Ausdehnungsinteressen noch um Märkte, schon gar nicht um Arbeitskräfte, und selbst um Rohstoffe (Öl) nur im Kontext transnationaler Reproduktionsstrukturen des Kapitals. Es gibt kein Zurück des Kapitalismus hinter die Globalisierung. Ebensowenig gibt es ein Zurück hinter die gesamtimperiale Machtstruktur der NATO unter alleiniger Führung der letzten Weltmacht USA, deren Rüstungsvorsprung und militärisch-industrieller Komplex auch in Jahrzehnten von der EU nicht eingeholt werden könnte, wenn es denn dafür überhaupt einen Grund gäbe. Selbst die von ihnen beschimpften Teenie-Demonstranten können die antideutschen Kriegshetzer darüber belehren, daß die Bundeswehr weltweit in die gesamtimperiale Militärmaschine eingebunden ist und eigenständig nirgendwo handlungsfähig wäre. 

   In Wahrheit ist der Konflikt in der NATO überhaupt kein strategischer, die Ziele sind identisch, sondern ein taktischer und legitimatorischer innerhalb der globalen imperialen Machtstruktur. Angesichts drohender und teils schon manifester Finanzmarkt- und Währungskrisen mit der US-Ökonomie als Epizentrum setzt die militärisch konkurrenzlose letzte Weltmacht auf eine Flucht nach vorn. Der globale Kontrollanspruch soll auch unter Bruch der eigenen legitimatorischen Grundlagen auf Biegen und Brechen ebenso aufrecht erhalten werden wie der Fluß der Kapitalströme. Einige subalterne Regierungen wie die französische und deutsche schrecken dagegen vor möglichen unbeherrschbaren Konsequenzen zurück, gerade auch weil sie selbst nicht eigenständig militärisch handlungsfähig sind. 

   Tatsächlich spielt sich dieser taktisch-legitimatorische Konflikt nicht nur oberflächlich zwischen einigen europäischen Regierungen und der US-Regierung ab, sondern auch innerhalb der Administrationen, Interessenträger und politischen Klassen quer durch das gesamtimperiale Gefüge. Der Bundesverband der deutschen Industrie und das deutsche Börsen-Zentralorgan "Wirtschaftswoche" stehen ebenso militant hinter der US-Kriegführung wie die "Atlantiker" in CDU, FDP und beim rechten Flügel der Sozialdemokratie. Umgekehrt kritisieren Teile der Industrie, der Politik und der Administration in den USA und Großbritannien den riskanten Kurs der dort dominierenden "Falken". 

   Die antideutschen Bellizisten, die sich als "radikale Kritiker" eines deutschnationalen Supermacht-Phantoms halluzinieren, stehen in Wirklichkeit stramm an der Seite der finstersten gesamtimperialen Kräfte, an der Seite der Kotzbrocken Blair und Bush, an der Seite der deutschen Hardcore-Konservativen und des zynischsten Teils der deutschen Wirtschaftsverbände. Sie kritisieren den BRD-Apparat nicht deswegen, weil er Teil der imperialen Mchtstruktur ist, sondern im Gegenteil deswegen, weil er es momentan ihrer Meinung nach nicht überzeugt und militant genug ist.

   Es ist kein Wunder, daß angesichts der fortgeschrittenen globalen Krisenverhältnisse Widersprüche innerhalb des imperialen Gesamtkonstrukts aufreißen. Richtig wäre es vom Standpunkt radikaler Kritik einzig und allein, diese Widersprüche aus der Krisenstruktur der Globalisierung zu erklären, um sie bewegungspraktisch voranzutreiben. Die Antideutschen dagegen projizieren diese Widersprüche anachronistisch auf die Weltkriegsepoche zurück, um sich auf die Seite der imperialen "Falken" zu schlagen. Ihre dummen historischen Analogieschlüsse sind überdies völlig inkohärent. Mal plappern sie das Märchen nach, ein abgetakelter Dritte-Welt-Diktator wie Saddam Hussein sei eine "Weltgefahr" analog zu Hitler, mal tun sie so, als würde demnächst eine neue original deutsche Nazi-Wehrmacht die Welt überfallen. Selbst rein immanent ist ihr Konstrukt völlig haltlos, denn hätten wir wirklich eine Situation wie vor 1914, dann könnte eine "radikale" Position nie und nimmer darin bestehen, den "eigenen" Nationalimperialismus dadurch bekämpfen zu wollen, daß man sich auf die Seite des anderen Nationalimperialismus schlägt. Flugs wird also das Muster der Anti-Hitler-Koalition irgendwie darüber geblendet, selbst wenn die Sache hinten und vorne klemmt. Wie hätten Sie´s denn gern, Erster oder Zweiter Weltkrieg, oder beides zusammen? Nur eins kommt nicht vor: die wirkliche Weltkonstellation des Jahres 2003. 

   Um die haarsträubenden logischen, historischen, sachlichen Fehler und Widersprüche ihrer "Argumentation" zu kaschieren, bauen die Antideutschen eine Drohkulisse von ideologischen Identifikationsmustern auf, die sie unangreifbar machen sollen. Wer ihre lächerlichen Konstrukte widerlegt, gilt per se schon als "antiamerikanisch" und "antisemitisch". 

   In Wahrheit ist es eine Selbstverständlichkeit, daß das US-Zentrum der imperialen Machtstruktur und Militärmaschine von radikaler Kritik auch als solches benannt und angegriffen wird. Die Kriterien, die diese Kritik von einem kulturalistischen rechten Antiamerikanismus unterscheiden, sind erstens die Herleitung aus der Kritik und Analyse des Kapitalverhältnisses und deshalb zweitens die Konstitution dieser Kritik als inter- oder heute transnationale, zusammen mit der linken Oppositionsbewegung in den USA selbst. Die antideutschen Kriegshetzer dagegen wollen die Kritik an der US-Militärmaschine überhaupt mit dem Odium des rechten, völkischen Antiamerikanismus versehen, und dazu paßt, daß sie die Linke und die Antikriegsbewegung in den USA ebenso maßlos denunzieren wie die Bewegungen in Europa. Sie stellen nur das seitenverkehrte Spiegelbild des völkischen Antiamerikanismus dar, indem sie die unmittelbare positive Identifikation mit dem Gewaltapparat der letzten Weltmacht verlangen und der US-Gesellschaft, deren Internierungsquote heute höher ist als diejenige der Sowjetunion zu Stalins Zeiten, einen "zivilisatorischen Vorsprung" bescheinigen. Auch die Amerikaner "dürfen" nicht antikapitalistisch, sondern sollen bloß "antideutsch" sein. 

   Dasselbe Bild eines wahnhaften Deutungsmusters bieten die Antideutschen hinsichtlich Israels. Auch hier schlägt die paranoide, in Wahrheit autistische "totale Identifikation" ins Gegenteil um. Die Notwendigkeit, das Existenzrecht des jüdischen Staates gegen die krude antizionistische Ideologie zu verteidigen (was nichts mit einer akuten Existenzgefährdung Israels zu tun hat), verwandelt sich in eine militante Parteinahme für die rechte Likud-Regierung. Die linke und selbst die bloß liberale Opposition ebenso wie die Antikriegsbewegung in Israel werden von den Antideutschen genauso übel denunziert wie alle anderen. Auch hier stellen sie sich an die Seite der reaktionärsten rassistischen Kräfte, an die Seite der Rabin-Mörder und ihrer Hintermänner, und besitzen noch die Chuzpe, dies als die einzig legitime "Kritik des Antisemitismus" hinzustellen. Sie maßen sich überhaupt die Definitionsmacht über den antisemitischen Komplex an, um das ominöse Etikett nach Belieben selbst in ihrem eigenen Dunstkreis verteilen oder damit drohen zu können, falls sich auch nur die geringste Abweichung von den Tagesbefehlen der Gurus andeutet. Die angebliche Kritik des Antisemitismus wird so derart inflationiert und entwertet, daß sie ins Unernsthafte umschlägt und damit gerade das antisemitische Syndrom deckt.

   Das von Geltungssucht und identitätspolitischem Wahn getriebene Kalkül der Antideutschen ist gar nicht mehr auf die Gesellschaft bezogen; es geht ihnen weder um Israel noch um die Menschen im Irak oder um die Verhältnisse in den USA usw., auch überhaupt nicht mehr um soziale Emanzipation, sondern einzig und allein um eine innerlinke Szene-Politik und "Machtergreifung". Sie wollen pure Identifikation in einem abgeschotteten Raum ideologischen Wahns schaffen. Deshalb wird auch der Antisemitismus nicht mehr aus der Gesellschaft abgeleitet, sondern umgekehrt die Gesellschaft aus dem Antisemitismus, der als negatives Totalitätsprinzip erscheint. 

   Das tiefere Motiv dieses Wahns ist Realitätsverlust und Flucht aus der Wirklichkeit, weil diese nicht mehr in den Paradigmen von Arbeiterbewegungsmarxismus und bürgerlichem Aufklärungsdenken darstellbar ist. Die Antideutschen krallen sich am "bürgerlichen Erbe" der linken Geschichte fest, wo es doch die Aufgabe radikaler Kritik wäre, sich davon loszureißen. Sie wollen "radikal" sein, aber auf dem Boden kapitalistischer Ontologie, der unter den Füßen wegbricht. Daher die Flucht in einen imaginären ideologischen Raum, daher die Identifikation mit der letzten kapitalistischen Weltmacht. Daher auch der implizite Appell an die niedrigsten wohlstandschauvinistischen Instinkte einer metropolitanen Linken, die plötzlich entdeckt, daß sie mit den Boutiquen von New York mehr verbindet als mit den Ruinen von Kabul. Und daher auch der relative Erfolg in den linken Szene-Biotopen, die sich von den Antideutschen gerne "irritieren" lassen, weil damit ihre klammheimliche Bürgerlichkeit angesprochen und in der neuen Weltkrise als Programm abgerufen wird. 

   Angesichts einer derart entmündigten und zur Schafherde degradierten radikalen Linken, die sich von den antideutschen Claqueuren des imperialen Massenmords überall hintreiben läßt, kann sich nur noch ein Gefühl einstellen: Ekel und nochmals Ekel. Aber ist wirklich die gesamte radikale Linke in der BRD und Österreich mit kritischem Anspruch gegenüber dem traditionellen Antiimperialismus moralisch und intellektuell derart versaut und verkommen? Ist es nicht vielmehr eine Minderheit von Bellizisten und ihren nützlichen Idioten, die mit triefender Impertinenz das Maul aufreißen und publizistische Schlüsselpositionen besetzt haben, im Vertrauen auf den Trägheitseffekt und die schafsmäßige Duldsamkeit einer Menge von linken Aktivisten und Zwangslesern ihrer Postillen, die eigentlich ganz anders denken? Das läßt sich nur feststellen, wenn die konsequenten Kriegsgegner und radikalen Kritiker der kapitalistischen Anti-"Zivilisation" endlich mobil machen. 

   Schluß der "Debatte" mit sämtlichen Hardcore- und Softcore-Bellizisten! Wer neben und mit diesen Leuten publiziert und diskutiert, als wäre der Bellizismus überhaupt satisfaktionsfähig, muß ab sofort mit ihnen auf eine Stufe gestellt werden. Die Zeit ist überreif, nach dem inhaltlichen auch den formalen Trennungsstrich zu ziehen. Zeigt den publizistischen Bündnisorganen der proimperialen Kollaborateure die rote Karte! Diejenigen, die mit den Kollaborateuren kollaborieren, bilden mit diesen zusammen den Stoßtrupp der imperialen Kriegsmaschine in der linken Szene. Boykottiert alle Zeitungen und Zeitschriften, die zu den linksreaktionären Schlesiertreffen aufgerufen haben oder die überhaupt den antideutschen Kriegshetzern nahestehen und ihre Repräsentanten regelmäßig zu Wort kommen lassen (Jungle World, Konkret, iz3w, Phase 2, Context in Österreich), kündigt ihnen die Abos! Besser gar keine linke Presse als eine solche. Die radikale Linke im deutschsprachigen Raum wird sich auch publizistisch neu formieren müssen, wenn sie je wieder von dieser Seuche loskommen will.

   Wer mit diesen Leuten auch nur dieselbe Luft atmen will, dem kann man nicht mehr die Hand geben. Schluß mit allem Liberalismus und aller Duckmäuserei, Schluß mit allem biedermännischen "Verständnis"-Getue gegenüber den antideutschen ideellen Provinzdeppen, von denen die deutsche und österreichische Linke in aller Welt zum Gespött gemacht wird! Wenn jetzt nicht endlich ein Erdbeben in der linksdeutschen Landschaft stattfindet, dann kann man die radikale Gesellschaftskritik hierzulande für die nächsten Jahre vergessen, dann werden die sozialen Bewegungen verpuffen und von den völkisch-antisemitischen Ideologemen ausgelaugt - gerade durch die antideutsche Paralysierung der Linken.  

   Was lange gärt, wird endlich Wut: Macht kaputt, was die radikale Linke kaputt macht - denunziert die Denunzianten! Es geht nicht darum, der Logik des linken Sektenwesens, des vergifteten Kleinklimas, der selbstzerstörerischen Identitätspolitik und der Herrschsucht von Gurus neue Nahrung zu verschaffen. Es geht im Gegenteil darum, mit dieser Logik ein Ende zu machen, die bei den antideutschen Demagogen eine neue Qualität angenommen hat und sogar noch die kafkaesken Zustände in den K-Gruppen der 70er Jahre übertrifft. Es geht darum, die von den Bellizisten aufgebaute byzantinische Atmosphäre der gierigen Verdächtigungen und des hemmungslosen Hintertreppen-Machiavellismus zu bannen. Die notwendige Kritik des Antisemitismus, auch des "linken", alt-antiimperialistischen, ist eine zu ernste Angelegenheit, als daß sie dem Willen zur Macht von selbsternannten antideutschen Lynch- und Femegerichten überlassen, inflationiert und verbraucht werden dürfte. Es ist eine Frage der Selbstachtung und der Selbsterhaltung für die radikale Linke, daß sie die Antideutschen insgesamt ächtet und die konsequente Kritik von völkisch-antisemitischen Tendenzen ohne und gegen diese Paranoia-Politiker  in die Hand nimmt. Der Kampf gegen die braune Pest darf nicht bellizistisch entwertet werden. Gleichzeitig muß sich die radikale Linke von der erstickenden Atmosphäre befreien, die den überfälligen Diskurs zur Reformulierung der Kapitalismuskritik für das 21. Jahrhundert lähmt, weil die antideutschen Bellizisten, Kollaborateure und Nostalgiker alle Fragen der Theoriebildung denunziatorisch aufgeladen haben, selbst wenn der Bezug zu ihrem reduktionistischen Weltbild an den Haaren herbeigezogen ist. 

   Es kann natürlich sein, daß es für diesen Aufruf bereits zu spät und die falsche, fatale Polarisierung innerhalb der Linken zwischen völkisch-antizionistisch und antisemitisch heruntergekommenen "Antiimperialisten" einerseits und antideutschen, proimperial-kriegshetzerischen Helfershelfern der kapitalistischen Weltmachtmaschine samt deren nützlichen Bündnisidioten andererseits zu weit fortgeschritten ist. Diese beiden Pole desselben anachronistisch verhärteten Bewußtseins einer unwiderruflich vergangenen linken Geschichte werden auch gemeinsam untergehen und vielleicht einen Großteil der intellektuell ausgepowerten, unwahr gewordenen linksradikalen Szene-Biotope mit sich reißen. Es gibt Situationen, in denen es zukunftsträchtiger ist, lieber einsam zu werden als mit den Schafen zu blöken und mit den Fröschen zu quaken. 

   Aber es gibt auch Zeichen der Hoffnung, zum Beispiel den bundesweiten Schulstreik gegen den Krieg. Vielleicht sehen wir die ersten Lebenszeichen einer neuen Bewegungsgeneration, die schon bald die völkisch-antiimperialistischen und antideutsch-proimperialen Fossilien gleichermaßen so alt aussehen lassen wird, wie sie beide wirklich sind. Es wird ein Leben radikaler emanzipatorischer Kritik geben jenseits der vergangenheitsfixierten Paradigmen und Interpretationen, wie sie heute jene linksradikalen Publikationsorgane zumüllen, die sich selbst überlebt haben. Die wandelnden Leichen von anachronistischem Vulgärmarxismus und bürgerlicher Aufklärungsideologie haben keine andere Zukunft als den Sarg, in den sie von Rechts wegen hineingehören. 

   Für die kritische Solidarität mit der Antikriegsbewegung und den Bewegungen gegen die kapitalistische Globalisierung hier und überall auf der Welt, für die neue transnationale Solidarität von unten, für die Solidarität mit den jüdischen Antikriegsdemonstranten von New York und mit der gesamten Oppositionsbewegung in den USA, mit der israelischen Linken, mit den Millionen von Demonstranten in London, Paris, Rom, Madrid, Berlin! 

 

   Diskutiert diesen Aufruf, gebt ihn weiter, vervielfältigt ihn, legt ihn überall in linken Buchläden, Kneipen, Kulturzentren aus, macht ihn zum Schneeballsystem. Meldet euch, wenn ihr als Person, Institution, Gruppe oder Projekt diesen Aufruf unterstützen wollt. Verschickt ihn per E-Mail an alle euch bekannten Adressen. Verstopft damit alle Kanäle der pseudo-"linken" Kriegshetzer, ihrer Helfershelfer, Bündnispartner und Kanalarbeiter! 

[2  <text/html; iso-8859-1 (quoted-printable)>]

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