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[ox-de-raw] Re: [ox-de] Request for Comments: Die Peer-Ökonomie



HGG
mit der - hoffentlich auch bei dir noch geltenden - Marxschen Annahme
kopple, dass es sich dabei um irgendeine Form von
Arbeitsaufwandrechnung  handelt, die sich in diesen Zahlen
manifestiert, 

Stefan Meretz

Sorry, das ist keine Marxsche, sondern -- wer es gelesen hat, erkennt es 
sofort -- eine Rubensche Annahme, die ich anderswo als bürgerliche 
Ökonomietheorie bezeichnet habe, mit der ich mich nicht weiter 
beschäftigen wolle. Das bleibt auch so: Es gibt genug andere, die das 
tun, das muss ich nicht auch noch machen.


Möchte nur bestärkend hinzufügen: Arbeitsaufwand wofür? 

Ich verstehe den Wert als durchgängiges Kontinuum von Formen (Tauschwert -
Geld - Kapital  und so weiter) , die mit immer größerer Vehemenz die
Selbstbewegung des Werts charakterisieren und die ganze konkrete
Gesellschaft seinem Wachstum unterwerfen. Dann merkt doch jedes blinde
Huhn, dass jeder Aufwand gerechtfertigt ist, solange es dem
Verwertungszweck dient! Marx hat die ungeheure Widersprüchlichkeit
bemerkt, mit der absolute Sparsamkeit und absolute Verschwendung in dieser
Gesellschaft Hand in hand gehen.

Und es bleibt immer noch die Frage: konnten die Menschen VOR dem Wert
ihren Aufwand nicht abschätzen?

Im Übrigen ein Kompliment an Christian, der erstmals den Versuch
unternommen hat, eine GPL-Gesellschaft als funktionierende zu denken und
nicht bloß ihr Funktionieren abstrakt zu postulieren. Ich kann das derzeit
nicht so nachvollziehen wie ich gerne wollte, merke aber aus Euren
Debatten, dass es endlich um die richtigen Fragen geht. Der Fortschritt
erscheint mir ungeheuer groß, wenn man so will kommt Oekonux hier endlich
an seinem Kernpunkt an.....

MIt HGG bin ich aber in dem Punkt einer Meinung, dass es nicht genügt,
abgeschlossene Reproduktionseinheiten theoretisch zu postulieren, man
müßte stofflich - sinnlich ihre Leistungsfähigkeit auf dem gegebenen
Niveau der Produktivkröfte erkunden. Abstrakt gesprochen: es geht - auf
der MATERIELLEN Seite, wohlgemerkt -  ins Kleine, und das ist flexibler
handhabbar als ein globales Beziehungsgeflecht. Die Frage ist einerseits
wo ist der Einstiegspunkt für einen Übergang in ein P2P Produktionsmodell,
wo "gelingt der kooperative Kreislaufschluss" (das ist die Gretchenfrage
überhaupt) und in welcher Größe sind sinnvollerweise solche relativ
autarken Systeme denkbar....Wobei natürlich ein holarchisches Prinzip
gilt, das heisst solche Reproduktionseinheiten können (und "müssen") eine
Sphäre globaler Kooperation ausbilden, die auch materielle Aspekte umfasst.

Franz



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