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Re: [ox-de] Text zu Keimformen bzw. der Entwicklung sozialer Vermittlungsmechanismen



Hallo Stefan,

wir hatten hier vor lÃngerer Zeit eine Diskussion zu Aspekten der von dir aufgeworfenen Frage, siehe http://de.wiki.oekonux.org/Huetten06/Protokolle/KapitalismusAlsPubertaereForm/Talk

Deinem Argument "... ebenso wenig als kulturelles PhÃnomen zu fassen wie ein Ameisenstaat oder jede andere emergente EntitÃt; oder anders gesagt: sie wÃre nicht als menschengemacht zu begreifen." halte ich entgegen, dass die denkenden Ameisen ihren Ameisenstaat auf dieselbe Weise als von Ameisen gemacht identifizieren wÃrden/sollten/mÃssten als es die Menschen mit ihrer "Kultur" tun. Kulturelle PhÃnomene sind also in dem Sinne nichts anderes als NaturphÃnomene der menschlichen Gesellschaft, die _innerhalb_ der durch menschliche Kommunikation konstituierten ReflexionssphÃre reflektiert werden.

"Naturgesetz ihrer Bewegung" kann sich also nur auf die Unreflektiertheit von VorgÃngen beziehen. Ich denke, dass Marx hier Kind seiner Zeit ist und jegliche Reflexionsform der "prescience" abwertet. Zumal er mit seinem von euch zu untersuchenden Versuch einer Ãkonomietheoretischen Fundierung (auch wenn sie methodisch mit dem geringeren Anspruch der "Kritik" daherkommt) nichts anderes erreichen mÃchte als auch die Ãkonomie zur Science zu "adeln". Siehe Hubert Laitkos Paper "400 Jahre western science" http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?HansGertGraebe/LeipzigerGespraeche/2011-09-22 fÃr den Kontext.

Ich weià allerdings nicht, ob du mit solchen Ãberlegungen bei Karl Reitter punkten kannst.

Viele GrÃÃe,
Hans-Gert GrÃbe

Am 05.09.2011 20:12, schrieb Stefan Nagy:
Nun hab ich einen Text fÃr ein LektÃreproseminar, in Zuge dessen
gemeinsam Teile der Marx'schen Grundrisse gelesen wurden, verfasst&  es
wÃr sehr hilfreich fÃr mich, die darin verschriftlichten Kernpunkte mit
jemandem zu diskutieren. Im Hauptteil (der zweiten HÃlfte des Textes)
geht es um die Frage nach der Entstehung von Neuem in Bezug auf den
gesellschaftlichen Prozess (also qualitativer BrÃche auf der Makroebene)
&  damit auch um Keimformen. Wenn dem also *irgendjemand* etwas
abgewinnen kann, dann am ehesten vielleicht jemand auf dieser
Mailinglisteâ

--

  Dr. Hans-Gert Graebe, apl. Prof., Inst. Informatik, Univ. Leipzig
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