[ox-de] Einladung zum Peer-Ökonomie-Wochenende in Hiddinghausen
- From: Christian Siefkes <christian siefkes.net>
- Date: Tue, 15 Jul 2008 14:30:52 +0200
http://www.keimform.de/2008/07/15/einladung-zum-peer-oekonomie-wochenende-in-hiddinghausen/
In Uli Franks <http://www.ulifrank.info/> wunderschönem (und als
Veranstaltungsort beliebtem) Haus in Hiddinghausen wird es Ende August ein
langes Diskussionswochenende zur Peer-Ökonomie
<http://peerconomy.org/wiki/Deutsch> geben. Hier der Ankündigungstext,
großteils geschrieben von Uli Frank:
„So geht das nicht weiter!“ oder: „Das ganze System wird
zusammenbrechen!“ kann man inzwischen häufig hören. Unter Kritikern
gibt es schon die Wette, ob das „System“ eher an ökologischen Problemen
oder ökonomisch – also an seinen eigenen Widersprüchen – zugrunde gehen
wird.
Aber ganz unpopulär scheint die Debatte darüber, WIE es ANDERS
weitergehen könnte. Zukunftsentwürfe finden kaum Aufmerksamkeit. Und es
ist ja durchaus vernünftig, gegenüber irgendwelchen „Visionen“ und
Phantasien skeptisch zu sein: Wie wir aus der Geschichte der utopischen
Literatur wissen, sind die großen Entwürfe oft fast lächerlich eng der
Welt ihrer Autoren verhaftet.
Wenn wir wirklich etwas NEUES meinen, so kann das nicht das alte sein.
Andererseits wird das NEUE nicht vom Himmel fallen, muss also innerhalb
der bestehenden Gesellschaft entstehen. Um es identifizieren zu können,
sollte man den wesentlichen Funktionskern des gegenwärtigen
Gesellschaftssystems analysieren, um dann (vielleicht)
WEITER-Entwicklungen entdecken zu können.
Bekanntlich sehen wir in der „Geldlogik“ (oder wie immer ihr das
Phänomen umschreiben möchtet) diesen funktionalen Kern: Alles, was
diese Logik in Frage zu stellen beginnt, findet unsere Aufmerksamkeit.
So vermuten wir (u.a.) in den Prinzipien der „Freien Software-Bewegung“
erste Ansätze einer solchen neuen Logik.
Das Problem war und ist jedoch:
1. Alle, die daran mit „arbeiten“ (gestalten), müssen ihre Brötchen
woanders durch stinknormale Erwerbsarbeit „verdienen“.
2. Die neuen Strukturen bewegen sich fast ausschließlich im „virtuellen
Raum“.
Christian Siefkes (Berlin) hat im letzten Jahr ein Buch (auf Englisch)
herausgebracht, das genau diese Probleme zu lösen versucht: er
überprüft darin die Übertragbarkeit der Prinzipien der Freien Software
auf die materielle Produktion.
Jetzt ist dieses Buch auf deutsch erschienen („Beitragen statt
tauschen“) und Christian möchte es in Hiddinghausen der kritischen und
erfreuten Öffentlichkeit (das sind wir) vorstellen.
Dazu findet bei uns also wieder einmal eine schöne Wochenendtagung
statt mit (hoffentlich) noch draußen sitzen, einem Einführungsvortrag
von Christian, Essen, Trinken, Musik, Schlafgelegenheiten und vielen
interessanten Menschen !!!
Im Verlauf des Wochenendes soll es neben Diskussionen um Christians
Buch auch generell um die Probleme und das Potenzial einer
„Peer-Ökonomie“ gehen. Dabei gibt es bewusst kein vorher genau
festgelegtes Programm; dieses soll vielmehr von den Teilnehmer/innen in
Anlehnung an „Open Space“-Prinzipien selbst gestaltet werden.
Zeit: Freitag Abend 29.8.08 – Sonntag Mittag 31.8.08.
Wer Lust und Zeit hat, kann noch bis Montag Vormittag bleiben, um das
Wochenende informell ausklingen zu lassen und den am Sonntag drohenden
Staus (Schulferienende in mehreren Bundesländern) zu entgehen.
Ort: 45549 Sprockhövel (Hiddinghausen), Wittener Str. 169 (Tel.
[PHONE NUMBER REMOVED])
Wer kommen will, möge sich bitte bei mir (Christian) per E-Mail anmelden.
Wir freuen uns auf euch!
--
|-------- Dr. Christian Siefkes --------- christian siefkes.net ---------
| Homepage: http://www.siefkes.net/ | Blog: http://www.keimform.de/
| Peer Production in the Physical World: http://peerconomy.org/
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Was darf die Satire?
Alles.
-- Kurt Tucholsky