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Re: [ox] C. und die Millionenbauern (was Re: Phänomen C)



Am Freitag, 9. Juni 2006 23:58 schrieb Christoph Reuss:
Enteigner bei einer Verstaatlichung ist die jeweilige absolut regierende
Partei, die die Spitzenpositionen des Staates besetzt, nicht die Gruppe
oder Klasse, in deren Namen diese auftritt bzw. zu handeln vorgibt. In-
sofern ist Verstaatlichung eben doch Aneignung = an die Enteigner
selbst, da die Menschen, die für die absolut regierende Partei die
Spitzenpositionen des Staates innehaben, die Staatsgewalt dazu nut-
zen, Verfügungsgewalt über verstaatlichten ökonomischen Mittel zu
erlangen.

"Verstaatlichung ist nicht Aneignung" ist pure Dümmlichkeit, solan-
ge nicht deutlich gemacht wird, daß man unter Aneignung eine An-
eignung durch die Produzenten bzw. Arbeiterklasse selbst verstehen
will.

Wie üblich wirfst du hier Nebel, um Preds zu verteidigen (hier wiedermal
die Millionenbauern).  

Nette Unterstellung. Den Beweis dafür bleibst Du wie immer schuldig.
Wirklich außerordentlich konstruktiv....

Selbst wenn man davon ausgeht, eine _Partei_ würde 
enteignen, dann wäre es _nur dann_ eine "Aneignung an die Enteigner
selbst", wenn die Parteimitglieder oder gar nur die Parteibosse den
enteigneten Boden nachher _selbst besitzen_ würden!  Stattdessen gehört er
aber dann "allen", und das ist bei der Prod-Revolution noch viel klarer der
Fall als im Realsoz, wo ja die Pred-Parteibonzen sich grosse Jagdreviere
zuteilten (typisches Pred-Hobby eben..).

Hilfe, Deine Unlogik klemmt aber gewaltig! Du solltest nicht alles für 
bare Münze nehmen, was auf dem Papier steht! Z.B. hätte es in der 
DDR Meinungsfreiheit gegeben, wenn die Verfassung der DDR in irgend 
einer Weise gültig gewesen wäre. Und so stand eben das Gemeineigen-
tum an Boden - der "allen" gehöre - faktisch auch nur auf dem Papier
 - eben weil sich die Parteibonzen große Jadreviere zuteilten, das Land 
in Zugangszohnen einteilten usw. - wie Du anmerkst, um mein State-
ment im Gegensatz zu Deiner Dümmlichkeit zu bestätigen.

Um die Verfügungsgewalt zu haben, bedarf es keiner auf den jewei-
ligen Einzelnen eingetragener Eigentumsrechte, sondern lediglich der
Macht aus den Gewehrläufen. Dies  n i c h t  zu bemerken und zwi-
schen schriftlich fixierten Quellen und der jeweiligen historischen 
Wirklichkeit nicht unterscheiden zu können, ist pure Nebelwerferei.

Auch die Parteibonzen im Staatskapitalismus sind doch nichts an-
deres als de facto Millionenbauern! Und die verteidigst Du hier, indem
Du ihre Lügen glaubst, daß der verstaatlichte Boden, die Industrie etc. 
"allen" gehöre! Oder aus welchen Erträgen wurde in Wandlitz/DDR 
die Westware bezahlt, die von einer eigenen Stasi-Abteilung für Honecker, 
Mittag, Mielke und Co. herangeschafft wurde? -

Aber was red' ich denn, Du willst ja selbst ein de facto Millionenbauer 
werden mit Deiner "Prod-Revolution"....Oder sollen am Ende doch die 
Prod's die Betriebe und den Boden in Selbstverwaltung übernehmen?

Gruss,
Jacob
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