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Re: [ox] Konkurrenz statt Diskussion



Jac schrieb gestern:

Wer glaubt, Macht und Erziehung (und Geld und Bodeneigentum und
Hierarchien) abschaffen zu müssen (oder zu können), der schüttet das
Kind mit dem Bade aus und nützt letztlich den PREDs, denn diese wissen
das vermeintliche Vakuum zu füllen mit IHREN Inhalten (die Kidz werden
dann von der Glotze "erzogen", und informelle Bullies ergreifen die Macht
in der "macht-freien" Sippe).

Du versuchst, statt meine Kritik zur Kenntnis zu nehmen, einen angeb-
lichen Fehler meines Denkens zu konstruieren.

Deine Kritik ist fehlerhaft, darum nehme ich sie zwar zur Kenntnis, aber
setze sie nicht um.


Dein Denken ist das Denken eines Menschen, der auf das Machtmodell
als Blaupause sozialer Beziehungen hereingefallen ist. Das Establishment
argumentiert damit, ihre Herrschaft sei notwendig, weil sonst die Mörder
und Verbrecher das vermeintliche Vakuum mit ihren Verbrechen zu füllen
wüßten - Du behauptet das Gleiche, nur nennst Du die Verbrecher Preds.

Nein, ich verwende ein anderes Machtmodell -- das der Prod-Macht.


Die gesamte Geschichte der letzten 2000 Jahre widerspricht Deinen
Argumenten.

In diesen 2000 Jahren (und davor) waren Preds an der Macht, daher
bestätigt die Geschichte meine Argumente.


Macht - egal, wie sie strukturiert ist - schafft Machtmenschen,

Unsinn -- Menschen schaffen etwas, nicht etwas schafft Menschen.


deren einziges Interesse am Ende darin besteht, nichts als ihre Macht zu
erhalten, ihre Gewinne zu maximieren und ihr eigenes Wohlleben auf
Kosten der anderen Klassen zu erhalten.

Du bist so gefangen in deiner Pred-Denke, dass du dir nix anderes (=Prod)
vorstellen kannst.


Statt weiter zu polemisieren,
solltest Du endlich eine autoritäre Gesellschaft nennen, in der nachweis-
bar aus einer Infragestellung des Pred-Establismentes eine Gegenmacht
aufgebaut wurde

Diese existierte bisher nicht, weil die technischen Mittel zur Herstellung
gesellschaftsweiter Prod-Solidarität (Net) erst jetzt zur Verfügung stehen!


Es ist schlicht Zeitvergeudung, noch ein soziales Experiment mit Millio-
nen Teilnehmern zu starten, welches ebenso im Pred-Machterhalt endet
wie der gerade zusammengebrochene Realsoz.,

Als Pred möchtest du eine Prod-Gesellschaft natürlich verhindern.
Da ist dann kein Vorwand scheinheilig genug.


Mein Standpunkt dazu ist der folgende:

Die Erziehung von Preds und Prods hinsichtlich ihrer Hörigkeit gegen-
über äußeren Ordnungen und Autoritäten ist identisch

Es geht um die Erzieher, nicht um die Erzogenen!


Lediglich der
zufällige Grad der Schädigung in der Persönlichkeitsentwicklung
führt dazu, daß Menschen  sich später eher als Prods und weniger
als Preds oder mehr als Preds und weniger als Prods verstehen.

Das mag auf Pred-Erziehung zutreffen, aber die soll ja abgeschafft werden.


Ob eine Erziehung unter Respekt aller Bedürfnisse des Säuglings
und (Klein-)Kindes und unter Verwendung eigenen vorbildlichen Ver-
haltens, welches Kinder annehmen oder es sein lassen können, nun
als Erziehung oder Pädagogik bezeichnet wird oder nicht, ist da-
bei nebensächlich. Wesentlich ist, eine solche Erziehung von der
herkömmlichen Erziehung des äutoritären Machtmißbrauches, der
Schläge und des Liebesentzuges klar abzugrenzen. Respekt vor
Kindern bedeutet dabei nicht, keine Grenze aufzuzeigen, ab wann
einem das Spiel eines Kindes in der eigenen Freiheit beeinträchtigt,
sondern aufrichtige Grenzen zu setzen, die nicht wilkürlich
autoritär begründet sind und dem Kind eigene Ordnungsvorstel-
lungen des/der Erwachsenen aufzwingen.

Langsam kommste aufn Trichter in Richtung Prod-Erziehung.


Sie sind nicht fähig, Prod-Macht zu entwickeln, die nicht jederzeit von
den Preds gegen die Prods verwendet werden kann.

Das werden wir ja sehen...


Schlimmer noch,
in dem Moment, wo sie Macht beanspruchen, um eine Prod-Macht
aufzubauen, werden sie Preds, weil der Anspruch auf Macht seinen
Ursprung in den vorgelebten Mustern der Preds hat, mit welchen sich
zu identifizieren sie am Anfang ihres Lebens gelernt haben. Eine Prod-
Macht und Prod-Erziehung endet zwangsläufig als neue Pred-Macht und
Pred-Erziehung und setzt das alte System mit anderen Mitteln fort.

Nein, man kann auch in der bestehenden Gesellschaft eine Prod-Erziehung
durchführen.  Zumindest als "Zweitsprache"...


Die Lösung kann daher nur darin liegen, das Machtmodell in jedem
Einzelnen zu bekämpfen, ihn damit gegen den Machtanspruch der
Preds ihm gegenüber zu imunisieren und eine wirklich revolutionäre
Gesellschaft zu entwickeln, die gegenüber ihren Mitgliedern weit
weniger Macht beansprucht als heute und Machtausübung der Ge-
sellschaftsglieder untereinander unterbindet.

Nun verstanden?

Ja, im letzten Abschnitt hast du verstanden um was es bei Prod-Erziehung
geht, ausser die letzte Zeile mit der du dir selbst widersprichst.
Prod-Machtausübung gegen die Preds ist nötig, damit diese nicht wieder
die Pred-Macht einführen können.  Was aber nicht heisst, dass die
Prod-Machtausübung mit den selben Mitteln und Strukturen geschieht.

Christoph



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