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Re: [ox] Weltliche Religion



Jac wrote:
Hallo Stefan,

Am Mittwoch, 17. Mai 2006 18:54 schrieb Stefan Seefeld:
Auch bin ich mir nicht im Klaren was am Haushalten fremdbestimmt ist.
In einem geschlossenen Kreislauf gibt es kein 'fremd'.

Okay, dies wäre eine Definitionsfrage des (ökonomischen (?)) Systemes.
Du scheinst eine andere Definition zu haben.

Und was "geschlossene Kreisläufe" angeht, so ist kein Ökosystem ein wirk-
lich geschlossener Kreislauf - höchstens, wenn wir die Summe aller Öko-
systeme innerhalb der Biossphäre als geschlossen betrachten. Dies funk-
tioniert jedoch nur solange, wie wir den Abbau von Entropie durch den
Wärmeaustausch der nächtlichen Biosspähre mit dem umgebenden Raum
infolge der Erdrotation außer acht lassen.

Da hast Du recht, das "Okosystem Erde ist offen.

Ich habe bei 'geschlossen' auch viel weniger an Stoff-, Energie-, oder
Entropie-Umsatz gedacht, als an das 'von innen' und 'von aussen', also die
Frage eines m"oglichen 'fremden' Eingriffs, den ich, wie gesagt, nirgends
wahrnehmen kann.

Haushalten beinhaltet, mit knappen Resourcen so effektiv wie möglich
tätig zu sein, beinhaltet daher einen Mangel an Vertrauen in  den
Überfluss der Natur und wird daher von psychologischen Phänomenen
nachhaltig be- einflußt. Da es also keine von der Entfremdung freien,
nicht psychologisch beeinflußte ökonomischen Begriffe gibt,  ist eher die
Ökonomie ein Spe- zialfall der Psychologie als umgekehrt.
Sprichst Du hier "uber "Okonomie oder "uber einen "Okonomiebegriff ?
"Okonomie existiert ausserhalb unserer Vorstellung, und kann als solche
auch nicht entfremdet sein (wovon denn ?).

Ökonomie existiert innerhalb und außerhalb unserer Vorstellung, da wir
uns - u.a. auch in diesem Mail-Austausch - Ökonomie vorstellen, um über
sie sprechen zu können. Ferner - ohne eine Vorstellung von Ökonomie wären
wir nicht in der Lage, ökonomisch zu handeln.

Genau dem letzten Satz m"ochte ich entschieden widersprechen.

Daher kann die Ökonomie
in unserer Vorstellung durchaus entfremdet sein, wenn unsere Vorstellung,
wie richtig ökonomisch zu handeln wäre, eben die Spaltung der Entwick-
lung unserer Persönlichkeit(en) spiegelt.

Entfremdung, so wie ich den Begriff verstehe, bedeutet dass wir die
("okonomischen) Bedingungen, unter denen wir leben, als "aussere
Bedingungen empfinden, also nicht als von uns selbst geschaffene.
"Okonomie (im modernen westlichen Sinne) als Heilige Kuh, der man sich
zu unterwerfen hat, wenn man "uberleben will. Zum Beispiel in Form des
Leistungsprinzips, "uber das wir auch schon gesprochen haben.

In diesem Sinne sind wir von uns selbst und der von uns geschaffenen
"Okonomie entfremdet. K"onnen wir uns darauf einigen ? :-)

Die jeweiligen "Okonomiebegriffe (als Modell) reflektieren ganz sicher
unsere jeweilige Entfremdung, die sich wiederum aus "okonomischen
Verh"altnissen erkl"aren l"asst (wohlgemerkt: *nicht* in dem degenerierten
Sinne, den die moderne Gesellschaft dem "Okonomiebegriff gibt !).

Dann möchte ich einmal von Dir die ökonomische Begründung einer
Kinder- und Säuglingserziehung hören, deren Leitlinien schon in der
Bibel und in den frühest überlieferten Texten der Menschheit aufzufin-
den sind.

Das ist eine sehr interessante Frage, und ich bin nicht sicher dass ich
darauf ad"aquat antworten kann.
Andererseits bin ich mir nicht sicher, worauf Du hinaus willst. Meinst Du
die durch Erziehung vermittelten Werte h"atten sich in den letzten 2000
Jahren nicht wesentlich ver"andert ?
An welche Leitlinien denkst Du denn konkret ?

Gruss,
		Stefan
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