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Re: Arbeit, war Re(2): Sinn der OX-Liste, war Re(2): [ox] Re: Wiki-Kommerz



hallo!

*Am [2006-05-04 16:35] schrieb  Franz Nahrada <f.nahrada reflex.at>:
Jakob writes:
Stimmt, sofern wir die leichte Anpassung an sich verändernde
programmatische Bedingungen vernachlässigen. Zwar kann ein
Automatensystem "unendlich" weiter produzieren, jedoch wird diese
"Unendlichkeit" durch physikalische Gegebenheiten (Chaos etc.) sowie
die Wunschentwicklung der Käuferschichten des Marktes begrenzt. 
Verändern sich der Markt oder die physikalischen Grundlagen, muß 
durch Arbeit das in sich auf "Unendlichkeit" angelegte weiter wirkende 
Programm den neuen Entwicklungen angepaßt werden. Dies ist Ergebnis 
des bislang gegebenen Scheitern von K I  in der Produktion.

Genau.

In diesem Zusammenhang hat ein von mir sehr geschätzter Autorr einen Satz
geäußert, der die Sache mit der Arbeit und ihrem vermeintlichen Ende
ziemnlich auf den Punkt bringt. Die Arbeit die auf der einen Seite durch
Automatisierung wegbricht entsteht auf der anderen Seite neu: aber diesmal
eben als weniger mühsame Arbeit der Abstimmung von Prozessen. Diese Sorte
von Arbeit WÄRE allenthalben sehr notwendig und sie WIRD nicht unter
marktlichen Bedingungen nur sehr widerwillig gratifiziert

weitesgehende zustimmung, ABER:

was mir bisher noch niemand überzeugend erklären konnte, ist in welchem
maße (quantität) tatsächlich für jeden weggefallenen job auch ein neuer
gleich qualifizierter entsteht.

mein eindruck ist eher der, dass für einige hundert schlecht bezahlter
wenig qualifizierter und/oder/auch überflüssiger jobs ein neuer
hochqulifizierter job entsteht (300 gießer in der eisenhütte werdem
zu einem bedienenden schichtarbeiier am gießrobotter, einem
wartungstechniker und 1 1/5 prorammiererjobs in der softwarefirma welche
die steuerungssoftware schreibt und ein par dutzend leute in der firma
die die roboter herstellt und aufbaut)

...Mit der Anzahl
und der Mächtigkeit der automatisierten Prozesse steigt die Notwendigkeit
der Abstimmung "und wer ans Ende der Arbeit glaubt muß mindestens vom
hinterm Mond sein".

ich habe das "ende der arbeit", wenn schon wie in meiner sig. als
"verschwinden aus der normalen wertschöpfung durch arbeit" immer so
verstanden, das sich da eine schere auftut, durch die vor allem die
wenig qualifizierten durchfallen. als eine sockelarbeitslosigkeit die
zunimmt und nur mit eigentlich überflüssigen "mac jobs" versehen werden
können, was dan staatlich bezuschusst wisrd, weil man eigentlich ein
soziales problem vermeiden will, und nicht weil es wirtschaftlich so
sinnvoll ist beispielsweise "30 müllsammler für den park einzustellen
ansatt eine kehrmaschine mit fahrer anzusachffen"

ich fände das wirklich mal spannend zu lernen welches der beiden
argumente die realität besser trifft:

1. "wo was wegfällt wird auch neu geschaffen, sockelarbeitslosigkeit ist
nur ein deutsches problem, andere länder haben das nicht"

2. "für viele unqualifizierte jobs werden wenige hochqualifizierte neu
geschaffen, und es entsteht eine schere die zu einem sozialen problem
wird und nur über metamaßnahmen (staatlich statt von der ökonomie
selbst) "gelöst" werden können"

lieben gruss, andreas

-- 
"Der Mensch verschwindet aus der Arbeitswelt, wie das Pferd aus der Landwirt-
schaft verschwunden ist."  -- Wassily Leontief, Nobelpreis f. Oekonomie 1973
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



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