Re: [ox] Re: Freie Kultur. Wesen und Zukunft der Kreativität
- From: crox iac-research.ch (Christoph Reuss)
- Date: Sun, 12 Feb 2006 04:01:45 +0100
Hallo Liste,
http://www.pro-linux.de/berichte/freiekultur.html
Zitat daraus:
| Die Grundaussage des Buches kommt von Kapitel zu Kapitel klarer zum
| Vorschein: Die Urheber von Werken haben zuviele Rechte
Fazit: Producers (Urheber) sollen entrechtet werden, aber dass
Predators (Juristen) "zuviele Rechte" bzw. zuviel Macht haben, ist
für Lessig nichtmal der Rede wert, so völlig in Ordnung ist das.
Lessig -- der Robin Hood der Produzenten ??
| Im konkreten Fall, der sich 1946 ereignete, ging es um die Frage, ob sich
| Grundstückseigentum »bis in den Himmel« erstreckt. Interessant ist nun,
| mit welcher Begründung der zuständige Richter diesen Anspruch verneinte:
| »Der gesunde Menschenverstand revoltiert«. Er revoltiert bei dem Gedanken,
| daß ein Eigentümer der Regierung oder einer Fluggesellschaft den Überflug
| seines Grundstücks verbieten könnte oder für dieses Recht Geld verlangen
| könnte. Der Himmel über einem Grundstück war und blieb also Gemeineigentum.
Süss! Revoltiert der gesunde Menschenverstand nicht auch bei dem Gedanken,
dass ein Eigentümer der Regierung für ein Grundstück Millionen abknöpfen
kann und dass darum normale Arbeitende etwa 40% ihrer täglichen Arbeits-
zeit für überhöhte Mieten, Steuern und Konsumpreise arbeiten müssen --
damit ein Fürst von Tut und Tatnix sich ein 500-Zimmer-Schloss leisten kann,
durch dessen Gänge seine Frau mit der Harley-Davidson braust?
Allein der Boden für den Münchner Flughafen Erding mit S-Bahn dorthin
brachte den Millionenbauern 30 _Milliarden_ DM ein, die der Steuerzahler
auf alle Zeiten mit Zinsen zu bedienen hat. Aber wenigstens verlangen
die Millionenbauern nicht noch zusätzlich Überflug-Wegzölle, na suppi!
Also danken wir doch den Juristen auf Knien für ihren gesunden Menschen-
verstand, dass sich NUR die BodenPREISE »bis in den Himmel« erstrecken...
Hätte die Stadt Zürich vor 200 Jahren Teile ihres Bodens nicht verkauft,
sondern verpachtet, dann könnten die Gemeindesteuern heute Null sein --
voll von den Pachteinnahmen gedeckt! Wie wäre das für "Creative Commons"?
Aber nein, Lessig preist den "gesunden Menschenverstand" seiner Kollegen
Juristen und möchte die produktiv Arbeitenden noch mehr entrechten.
Gruss,
Christoph
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