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Re: Re: [ox] Wissens- und/oder Informationsgesellschaft?




Danke, Karl!

Karl Dietz 	(2005-06-26  23:17):
[El Casi] ...
Aber Du würdest mir in der Tat helfen, meine Energie zu bündeln,
wenn Du kurz umreißen könntest, worum es den genannten ging, was
von ihnen in diesem Zusammenhang lesenswert ist (und vielleicht
warum) und wie man da rankommt...


mach ich gerne. so gut ich kann. lesenswert ist ziemlich viel von 
denen, wenn nicht gar alles. auf jeden fall gibt es zu allen dreien 
einiges im netz zu lesen. ich geb der einfachheit halber - und weil 
ich das coforum - ein wiki mit ca. 3.000 seiten - mag - einfach mal 
die links dorthin an. von dort geht es weiter...

Moshe Feldenkrais (1900-1984)
http://coforum.de/index.php4?Moshe%20Feldenkrais
...

Carl R. Rogers (1902-1987)
http://coforum.de/index.php4?Carl%20R.%20Rogers
...

HEINRICH JACOBY (1889 - 1964)
http://coforum.de/index.php4?Heinrich%20Jacoby
...

Ist es meinem Widerspruchsgeist geschuldet, daß ich den
letztgenannten für mich an erste Stelle setzen würde? ;-)

Nach den paar Seiten, die ich mir dazu jetzt angesehen habe,
setzt sich Heinrich Jacoby wohl am direktesten mit gewissen
Glauben und Irrglauben auseinander, die mir im Kontext der
Diskussion der "Wissensgesellschaft" relevant erscheinen.

(... und wie oft habe ich mich schon über die Frage der
Begabtheit gestritten, ohne auf seine Beobachtungen und
Erfahrungen zurückgreifen zu können!)

Zum Beispiel paßt in diese Debatte darum, was es verdient, als
Wissen bezeichnet zu werden, und welche Wertschätzung oder
Geringschätzung man damit zum Ausdruck bringt, folgendes Zitat:

Die immerfort und überall wirksame Tendenz, sich mit Surrogaten
von Wissen und Einsichten zu begnügen, bewirkt, dass aus uns
"Gebildeten" Menschen werden, die erstaunlich wenig Unbehagen
empfinden, wenn ihr *Sein* so ganz im Widerspruch zu ihrem
*Wissen* über dieses Sein steht. (H.J. 1947)

Auch die folgende Einsicht schätze ich, weil sie radikale Zweifel
am Sinn und an den Schranken einer "Wissensgesellschaft"
nahelegt:

Ich habe in der Auseinandersetzung mit dem Unterrichten
wirklich begriffen, dass es keine größere Gefahr für die
Verständigung und Klärung gibt, als jene scheinbare
intellektuelle "Klarheit", die sich in dem Verstandenhaben über
den Kopf erschöpft und unverbindlich für die Qualität unserer
Existenz bleibt.  (H.J.1945)

Quelle für beide Zitate:
http://coforum.de/index.php4?Erziehen%20Unterrichten%20Erarbeiten

Gruß,
El Casi

p.s. ach ja, noch die "Kernaussage" zu H. Jacobys Einsichten in
die Begabung:

In seiner Sicht beruht «Unbegabtheit» auf mangelnder Entfaltung
und ist - im weitesten Sinn ein Ergebnis von Entmutigung
infolge ungünstiger Aufgabenstellung. ...

Was er ablehnte, war das voreilige Abschieben von Mißerfolgen
und Unzulänglichkeiten auf die Erbanlagen. Er kritisierte also
die Begabungsmentalität, da sie der Entfaltung im Wege steht.
Begründet wurde diese Kritik z. B. durch den Nachweis
ungenützter Möglichkeiten bei Kursteilnehmern. Jacoby
verwandelte «unbegabte» Zeichner in «begabte»...

Jacoby verstand unter Entfaltung nicht nur die Entwicklung der
Persönlichkeit, sondern ebenso die Entwicklung der sozialen
Bezüge im Hinblick auf bessere gesellschaftliche Verhältnisse.
...
		http://coforum.de/index.php4?Heinrich_Jacoby

Womit wir ja wieder direkt beim Thema wären!
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