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Re: [ox] neuer mittelkurzer Text zur Vorstellung von oekonux



Hi FranzN!

4 days ago Franz Nahrada wrote:
Im Zusammenhang mit dem Sponsoring der Wiener Konferenz hat sich die
Aufgabe gestellt, die Oekonux-Liste in einer kurzen und konzisen Form
vorzustellen,

Ähm - der Text ist länger(!) als der gesamte Call mit der ganzen
ReferentInnen-Werbung... Irgendwas stimmt da nicht.

die Bezüge auf die traditionellen Einrichtungen Bildung und
Wissenschaft nimmt. Ich stelle den Entwurf mal in die Liste, er soll so
allgemein sein, daß er die verschiedenen hier vertretenen Positionen
umfaßt, aber auch so speziell, daß oekonux gegenüber einem/r
Außenstehenden definiert werden kann.

Wichtig: Außenstehende!

Feedback welcome!

Generell solltest du dich entweder auf "Frei" oder auf "frei" einigen.
Momentan ist es gemischt.

My Cent below.

Entwirtschaftung
des Kernprozesses,

Ich kann mir darunter nichts vorstellen. Ist das bei den
Außenstehenden anders? Wäre das Tauschfreiheit nicht wichtiger zu
betonen - und noch dazu unmittelbar einsichtig?

In der Folge stellt sich natürlich auch die politische Frage: Neue
Ökonomie = Grundlage einer neuen Gesellschaftsordnung??

Ist für meinen Geschmack zu revoluzzerisch: So, und jetzt stellen wir
mal die Machtfrage. Das haben wir doch gar nicht nötig.

Ich würde es weniger provokant formulieren. Insbesondere, wenn es an
Außenstehende geht, die noch sehr viel mehr im Alten verwurzelt sind
als vielleicht wir hier.

Ist freie Software deswegen nur eine "labile Kultur", wie die NZZ meint,
oder ist sie ein dauerhaftes Phänomen, das früher oder später auch auf
andere Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft ausstrahlen muß?

Das stand oben schon mal so ähnlich. An einer Stelle ist es
überflüssig.

Es taucht hier auch die spannende Frage auf, wieso der Staat partizipative
Ressourcen nicht mehr garantieren kann oder will. Ist die Freie Software
eine andere Art von "ideellem Gesamtkapitalismus?" Tritt hier ein neues
gesellschaftliches Regulationsmodell auf die Bühne, das eigentlich keine
Regulation mehr ist, sondern eben freie Selbstentfaltung assoziierter
Individuen? Und wie ist das Verhältnis der verschiedenen
"Regulationsformen" zueinander? Wer oder was garantiert zum Beispiel die
GPL, die das rechtliche Rückgrat der Freien Software bildet?

Den Absatz bitte aus verschiedenen Gründen ganz streichen.

Die Relevanz der Fragestellung erfaßt alle schon existierenden und
traditionellen Kooperationsformen in Bildung, Kultur und Wissenschaft.
Statt als Auslaufmodelle erscheinen diese nun als adäquate
Organisationsformen einer kulturbasierten Produktion, die in Teilbereichen
in direkte Konkurrenz zur waren- und wertbasierten Produktion tritt.
Konkurrenz auch im wirtschaftlichen Sinn: Microsoft gegen Linux.

Diese starke Behauptung würde mir als Außenstehendem wohl nicht
unmittelbar einleuchten. Kannst du das begründen?

7.
Dahinter steht die Annahme oder Wahrnehmung der vielleicht fundamentalsten
sozioökonomische Transformation der Geschichte: die Automation der Arbeit
hat den Anteil der partizipativen Ressourcen in der gesellschaftlichen
Produktion dramatisch ansteigen lassen. Das Zentrum der Produktion steht
eben nicht mehr die Fabrik, der Betrieb.

Hier ist der Satz kaputt.

Diese werden zu Peripheriegeräten
einer globalen Produktionsintelligenz.

Fände ich so ganz ohne Begründung als Außenstehender schwer
nachvollziehbar.

Im gleichen Ausmaß, wie die Wirtschaft selbst diese Transformation umsetzt
und Produktionsintelligenz outsourced, verliert das Prinzip Wirtschaft
seinen Sinn.

???

Verstehe ich nicht. Verstehen das Außenstehende besser?

Denn eigentlich gilt schon längst: Ressourcen zu kapitalisieren ist
weniger produktiv als partizipative Ressourcen zu kultivieren. Da das
Prinzip Wirtschaft sich selbst aber nicht aufgeben will, sucht es nach
neuen Betätigungsmöglichkeiten; und die bietet ihm das Glücksspiel mit
Elementen globaler Produktionsintelligenz en masse. Logos, Urheberrechte,
Patente, Lizenzen: die einzige noch attraktive Handelsware.

Hmm... Ich denke, von 7. sollten wir uns trennen...

8.
Der Widerspruch und die Bruchstelle entsteht folgerichtig innnerhalb des
Systems selbst: wer am Glückspiel teilnehmen will, der muß ein Monopol
errichten wie Microsoft. Damit fordert er aber andere Konkurrenten
geradezu heraus, sich des "Gratisvorteils" <Kultivierung partizipativer
Ressourcen< zu bedienen und die Keimform zu befördern.

Hier ist also auch die Verbindung von produktiver Communities einerseits
und einer neuen Unternehmenskultur andererseits interessant, die wollen
wir genau studieren. Wirtschaft muß nolens volens das fördern, was sie
letztlich transzendiert und überwindet. Das kann nicht friktionsfrei
abgehen.

Würde ich als Außenstehender überhaupt gar nicht mehr verstehen.
Ebenfalls ganz streichen.

Der Berliner verdi-Mitarbeiter
und Softwareentwickler Stefan Meretz hat es auf den Begriff gebracht: Es
geht darum, mit neuen Tools Theorie zu produzieren wie freie Software.

Da wundert es mich schon fast, dass der verdi-Mitarbeiter nicht
aufgeschrien hat, weil das für meine Ohren zumindest reichlich auf die
technische Seite von Produktivkraftentwicklung abzielt.


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



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