Re: [ox] DVB- T: Perspektiven, Folgen
- From: Thomas Uwe Gruettmueller <sloyment gmx.net>
- Date: Thu, 28 Aug 2003 02:19:31 +0200
On Mittwoch 27 August 2003 18:48, Helmuth Supik wrote:
Am Dienstag, 26. August 2003 23:35 schrieb Thomas Uwe
Gruettmueller:
Hi, Helmuth u.a.
On Dienstag 26 August 2003 11:27, Helmuth Supik wrote:
das terrestrische, digitale Fernsehen funktioniert mit
herkömmlichen Fernsehern und einem Draht als Antenne:
Einen herkömmlichen Fernseher als Anzeigegerät für
Digitalfernsehen zu benutzen ist schonmal ein Fall für die
Klapsmühle. Die gängigen Bildröhren sind viel zu grob
gearbeitet, was zu einer Halbierung der Auflösung führt.
stimmt..., was mich interessieren würde ist, ob die Lesbarkeit
schlechter oder besser sein wird als von Video- Text
Kommt ganz drauf an, wie groß die Buchstaben sind. Videotext ist
sehr gut lesbar, aber bei der Größe passen nur 40 Zeichen in
eine Zeile. Das reicht zum Mails-Schreiben nicht aus:
0123456789012345678901234567890123456789 -- die Hälfte einer
Schreibmaschinenzeile. 80 Zeichen auf einem Fernseher ist die
Grenze dessen, was noch gerade so lesbar ist, wenn man das
Signal komponentenweise über die Scartbuchse zuführt. (Wenn man
das Signal aber als FBAS-Signal (Farb-, Bild-, Austast- und
Synchronsignal auf dem selben Draht) oder sogar über die
Antennenbuchse zuführt, sind selbst 40 Zeichen kaum noch
lesbar.)
Aber mich stören viel mehr zwei andere Dinge daran:
1. Das Ding ist eine Spielkonsole, d.h. ein Rechner, auf dem
der Anwender keine eigenen Programme laufen lassen kann.
stimmt, z.Zt. nicht
2. Das Gerät versucht, die beim Rundfunk übliche Trennung in
Anbieter und Konsumenten auf das Internet zu übertragen:
der Datenempfang wird verbessert, aber senden kann man
damit nicht.
der Internet- Zugang mit Mailen soll möglich sein, daher auch
eine Tastatur als Zubehör
...was aber vermutlich zum Senden die herkömmlichen, lahmen
Methoden (Telefon, ISDN, DSL) benutzt und somit keinen Vorteil
bringt. D.h. von gleicher Up- und Downloadrate, ständiger
Erreichbarkeit und fester IPv6-Adresse ist hier keine Spur zu
erkennen.
Da die Downloadrate dynamisch sehr weit nach oben regelbar ist
(z.B. könnte es einen TV-Kanal geben, der gegen Bezahlung
Wunschfilme überträgt), wird die Contentindustrie begünstigt,
die am anderen Ende sitzt. Für eine Übertragung von einem
nicht-begünstigt verbundenen Rechner zum anderen
("Peer-to-Peer") bringt eine hohe Downloadrate aber gar nichts,
weil eben die Gegenseite das nicht mitmacht.
Die Teilnahme an solchen P2P-Netzen wie z.B. dem Donkeynet wird
aber mit solchen Geräten eh nicht möglich sein, da vermutlich
kein Client installiert ist und auch nicht installierbar ist (s.
Punkt 1). Vermutlich ist es mit so einer Set-Top-Box auch nicht
möglich, sich per ssh von ihr aus auf einem anderen Rechner
einzuloggen oder Ogg-Vorbis-Dateien zu hören.
Ein Internet-Zugang, mit dem man ein bißchen surfen, ein bißchen
mailen, vielleicht noch chatten kann, aber sonst nichts, ist
IMHO ein verkrüppelter Zugang.
Wird damit die Diskriminierung derjenigen aufgehoben, die
sich keinen PC anschaffen können?
Nein. Mit so einem Gerät kann man viele Dinge (z.B. eigene
Musik) nicht machen, die mit einem richtigen Computer
möglich sind.
hm,in Berlin kriegen die Set-Top Box Sozialhilfeempfänger
gratis ... Viele konnten bis jezt nich surfen und mailen
Das ist gut. (Obwohl ein richtiger Computer natürlich besser
wäre.)
Was bedeutet das für Hersteller von PC´s und allen
Komponenten um den PC? Welche Perspektiven ergeben sich
hier für die OpenSource?
Welche siehst du denn?
zunächst ist es eine weitere Vernetzung auf einem breit
akzeptierten Standard(=MHP)
ich muß noch nachdenken.
Ich überlege schon, wie das zentrale Medium Fernsehen und freie
Software überhaupt zusammenpassen...
Gut wäre, wenn es wenigstens eine Art "offenen (Daten-)Kanal"
gäbe, auf dem es z.B. einmal alle 14 Tage die Möglichkeit gäbe,
ohne weitere Gebühren Debian zu empfangen und aufzunehmen (jeden
Tag eine CD). Das würde bei solchen Projekten Bandbreite sparen.
Aber ist das realistisch? Und wie stark wäre der
Verdrängungseffekt gegenüber dem dezentralen Internet?
hier noch ein Forum zu DVB-T:
http://forum.digitalfernsehen.de/forum/ubb/ultimatebb.php?ubb=
forum;f=41
Jo, cooles Forum :o)
c00l.wave zum Thema "Festplattenrecorder für DVB-T":
| Hol Dir nen alten Rechner (PII 300er) mit neuer Festplatte (das
| Größte, was das Mainboard verkraftet) und DVB-T-Karte,
| installier Linux (kostenlos) und LinVDR (auch kostenlos,
| http://linvdr.org/ ) und Du hast für denselben Preis ein
| garantiert besseres Gerät.
Eine schöne Idee wäre auch, vor jeder Aufnahme die Rechner-Uhr
sehr genau zu stellen. Dann könnte man sich hinterher
gegenseitig in irgeneinem Forum die Werbezeiten austauschen (zum
einfacheren Rausschneiden). Welche Auswirkungen hätte *das*
wohl? :o)
cu,
Thomas }:o{#
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"Look! They have different music on the dance floor..."
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