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[ox] heise online: Linux-Verband kritisiert VSI-Studie zu Rechtsfragen bei Open Source



Diese Meldung aus dem heise online-Newsticker wurde Ihnen
von "Benni <benni obda.de>" gesandt.
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ist. Sollten Sie Zweifel an der Authentizität des Absenders haben,
ignorieren Sie diese E-Mail bitte.
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Linux-Verband kritisiert VSI-Studie zu Rechtsfragen bei Open Source



 Am gestrigen Mittwoch hatte der Verband der deutschen Software-Industrie
(VSI[1]) eine Studie veröffentlicht[2], die Open-Source-Software rechtliche
Unwägbarkeiten attestiert. Als erste Open-Source-Interessenvertretung
reagiert jetzt der Linux-Verband (LIVE[3]): Er nennt die Studie, die der
Göttinger Professor Gerald Spindler für den VSI erstellt hat, "einseitig
interessengeleitet" und hat darin "offenbare gravierende Wissensmängel"
ausgemacht. 

 "Inhaltlich ist die Studie in vielen Punkten sachlich falsch", meint
Thomas Uhl, Vorsitzender des LIVE: "Beispielsweise erlaubt die GPL-Lizenz
entgegen den Behauptungen in der Studie selbstverständlich die entgeltliche
Weitergabe der Software -- darauf basiert ja immerhin das Geschäftsmodell
der Linux-Distributoren und Dienstleister -- und auch die so genannte
Duallizenzierung ist nicht nur möglich sondern auch gängige Praxis."

 Der LIVE kritisiert daher den VSI harsch: "Erneut hat sich der VSI
einseitig auf die von Microsoft vorgegebene Argumentationslinie gegen die
unliebsame Konkurrenz eingelassen, anstatt sich ernsthaft und sachgerecht
mit dem Thema Freier Software auseinanderzusetzen". Der Linux-Verband
spricht dabei implizit an, dass den Vorsitz des VSI Rudolf Gallist führt,
lange Jahre Microsoft-Geschäftsführer. Gallist bezog in seiner Funktion als
Verbandschef schon in vorherigen Scharmüzeln zwischen Open- und
Closed-Source-Verfechtern Stellung für Microsoft-Positionen[4] und handelte
sich damit Kritik der Open-Source-Szene[5] ein. Zu den Mitgliedern[6] des
VSI zählen aber neben Microsoft beispielsweise auch Sun, Autodesk oder
Fujitsu-Siemens, im Beirat ist unter anderem das Bundesamt für Sicherheit
in der Informationstechnik (BSI) vertreten.

 Abseits des Für und Widers um die Studie hat der VSI seinen Mitgliedern
möglicherweise auch einen Bärendienst erwiesen. Schließlich zeigt sie im
Wesentlichen Punkte auf, die längst auch in Open-Source-Kreisen als Problem
erkannt worden sind: "Diese können ganz überwiegend nach deutschem Recht
gelöst werden", sagte Axel Metzger gegenüber der Financial Times
Deutschland[7]. Metzger leitet das Institut für Rechtsfragen der freien und
Open Source Software[8] (ifrOSS), das juristisches Material im Bereich Open
Source sammelt. (ps[9]/c't)

URL dieses Artikels:
 http://www.heise.de/newsticker/data/ps-03.07.03-000/

Links in diesem Artikel:
 [1] http://www.vsi.de/
 [2] http://www.heise.de/newsticker/data/ps-01.07.03-001/
 [3] http://www.linux-verband.de/start.html
 [4] http://www.heise.de/newsticker/data/odi-04.01.02-000/
 [5] http://www.heise.de/newsticker/data/odi-09.01.02-000/
 [6] http://www.vsi.de/inhalte/information/detail/vsi/vsi_1.htm
 [7] http://www.ftd.de
 [8] http://www.ifross.de
 [9] ps ct.heise.de

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