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[ox] Fwd: FSuB nimmt Stellung: München undLinux?



----------  Forwarded Message  ----------

Subject: FSuB nimmt Stellung: München und Linux?
Date: Sun, 04 May 2003 08:51:03 [PHONE NUMBER REMOVED]
From: Hans-Josef Heck <hjh fsub.schule.de>
To: fsub-org fsub.schule.de, fsub-offen fsub.schule.de, 
fsub-info1 fsub.schule.de, pingos <pingos hh.schule.de>, opensource 
<opensource lists.lernnetz-sh.de>, FIfF Verteiler <fiff-l fiff.de>, ffii 
<offen ffii.org>

Wir haben heute nachfolgenden Brief auf den Weg gebracht
und auf unseren Server gestellt:

   http://fsub.schule.de/fsub/fsub-index-muenchen.htm

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Landeshaupstadt München

Herrn Oberbürgermeister Christian Ude
Marienplatz 8

80313  M ü n c h e n
                                                          30.  April 2003



Entscheidung des Münchner Stadtrats
für eine Linux- oder Windows-basierte-Lösung


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Tatsache, dass Steve Balmer Sie persönlich aufsucht, kann deutlicher
nicht zeigen, dass die Entscheidung, die München zu treffen hat, in
ihrer Bedeutung weit über die Grenzen von München hinausgeht. Wir
glauben, dass dies eine Entscheidung ist, die ganz Europa beeinflussen
wird.

Im Wesentlichen geht es dabei um ganz handfeste wirtschaftliche
Interessen eines amerikanischen Monopolisten auf der einen Seite und auf
der anderen Seite um die Entwicklungschancen einer unabhängigen und
vielfältigen Softwareindustrie - vor allem auch in Europa - und den
damit verbundenen Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen.

Die Macht von Microsoft hat zu Lizenzbedingungen geführt, die auch von
der Industrie abgelehnt werden. Aber nicht jedes Unternehmen hat die
Möglichkeit, so flexibel zu reagieren, dass es einfach den Anbieter
wechseln kann. Daher ist es wichtig, dass dort, wo aktuell die
Möglichkeit der Wahl besteht, dieser Entscheidungsspielraum genutzt
wird, die Entwicklung freier und offener Software zu unterstützen.

Selbst wenn München alles als Geschenk erhalten würde, wäre dies keine
gute Tat eines Anbieters, sondern klares wirtschaftliches Kalkül. Denn
was immer Microsoft in München auch aufwenden müsste, um den Auftrag zu
erhalten, Europa würde dafür zahlen.

                                                                     - 2 -


                                 -  2  -

Es gibt afrikanische Staaten, die solchen Geschenken nicht nur
argwöhnisch gegenüber standen, sondern ihnen keinen Glauben schenkten,
weil einfache Überlegungen zeigten, dass ein solches Geschenk
langfristig viel teurer kam, als die Entscheidung für freie und offene
Software.

Eine Entscheidung zu Gunsten von Linux lässt sich allen gegenüber klar
vertreten, selbst ohne jedes politische Argument. Es ist die Entscheidung
für das bessere und das langfristig günstigere Produkt.

Die Entscheidung für Linux ist eine Entscheidung für ein Betriebssystem.
Betriebssysteme sind die Grundlage für jede Art von elektronischer
Informations- und Datenverarbeitung. Wenn diese Basis frei und offen
ist, also kostenfrei verteilt und von jedem kontrolliert, verbessert und
erweitert werden kann, dann schafft dies für viele Benutzer erst die
Möglichkeit, diese Medien zu nutzen, und in der Softwareindustrie haben
auch kleine Entwickler eine Chance. Darüberhinaus werden die
Fortschritte, die die weltweite OpenSource-Entwicklung erbringt,
umgehend für alle kostenlos nutzbar.

So setzen auch Münchner Lehrer schon seit Jahren freie Software an
Schulen ein und haben dadurch erheblich zu Kosteneinsparungen
beigetragen - eine Entwicklung, die sicherlich nicht gebremst werden
sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Hans - Josef  Heck

Stellvertretender Vorsitzender

Freie Software und Bildung e.V.

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