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[ox] Musikindustrie klagt



Freitag 4. April 2003, 12:07 Uhr

Musikindustrie beklagt steigende CD-Kopien

Die deutschen Phonoverbände sehen ihre wirtschaftliche Zukunft durch
steigende Musikkopien zunehmend gefährdet. Im Jahr 2002 seien 259 Millionen
CD-Rohlinge privat mit Musik bespielt worden, teilte die deutsche IFPI mit. Das
entspreche einer Steigerung von 42 Prozent. 
Zum Vergleich: Die Industrie hat den Angaben zufolge letztes Jahr nur 165
Millionen CDs verkauft. "Und die Schere geht immer weiter auseinander", sagte
Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände ANZEIGE 
  
. Die Musikindustrie verliere durch die privat gebrannten CDs und den
Download von Musikdateien aus dem Internet rund fünf Milliarden Euro, hieß es
weiter. Die Branche beruft sich dabei auf die so genannte Brenner-Studie 2002 ,
die die GfK im Auftrag des Bundesverbands der Phonographischen Wirtschaft
erstellt hat. 
Der Studie zufolge sind letztes Jahr alle relevanten Zahlen aus Sicht der
Musikindustrie negativ zu beurteilen. Rund 22,5 Millionen Nutzer (Vorjahr: 17,1
Millionen) kopierten demnach Musik auf CD-Rohlinge, brannten dabei im
Schnitt jeweils 11,5 Rohlinge und gaben damit 16,5 Prozent weniger Geld für CDs
aus. 

Auch die Zahl der Menschen, die sich Musik aus dem Internet saugten, hat
laut GfK um 31 Prozent auf 6,4 Millionen zugenommen. 94 Prozent der Nutzer
griffen dabei auf kostenlose Angebote zurück. Insgesamt wurden demnach letztes
Jahr in Deutschland 622 Millionen Songs von fast ausschließlich illegalen
Angeboten aus dem Internet heruntergeladen. 2001 seien es noch 492 Millionen Titel
gewesen. 
"Die Studie zeigt auf, dass das die private Vervielfältigung auf CD-Rohlinge
und illegale Internetangebote von Musik für die Musikwirtschaft
existenzielle Schwierigkeiten macht. Hieran wird deutlich, wie wichtig
Kopierschutzsysteme sind, um das immer selbstverständlichere Kopieren von Musik einzudämmen",
so Gerd Gebhardt. Der Vorsitzende der deutschen Phonoverbände forderte daher
erneut eine Novelle des Urheberrechtsgesetzes, die "das Knacken von
Kopierschutzsystemen verbietet". 

Ob die Musiktauschbörsen im Internet wirklich so großen Einfluss auf die
Zahl der verkauften CDs haben, ist aber umstritten. Wie berichtet , hat das
Marktforschungsinstitut Forrester Research letztes Jahr die These der
Musikindustrie, der Umsatzrückgang von 15 Prozent in den letzten zwei Jahren sei auf den
illegalen Tausch im Internet zurückzuführen, nicht bestätigt. (Jürgen
Mauerer/ala) 



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