Re: [ox] heise online: Staranwalt soll fuer SCO Unix-Urheberrechte pruefen
- From: Stefan Merten <smerten oekonux.de>
- Date: Tue, 28 Jan 2003 11:57:03 +0100
Hi Liste!
5 days ago Benni wrote:
Ein nicht ungefährlicher Angriff auf Freie Software, IMHO.
Wird mindestens zu einem ziemlichen Aufruhr führen.
Linux-Distributor und Unix-Anbieter SCO[1] will seine Rechte an Unix
prüfen und notfalls auch von einem Staranwalt durchsetzen lassen. Dafür hat
das Unternehmen, das einst Caldera[2] hieß,
Caldera war IMHO schon immer einer der aggressivsten Feinde der
GNU/Linux-Philosophie. Jetzt hat es mit der eigenen Distri wohl doch
nicht so toll geklappt und jetzt versuchen sie es so. Schon ärgerlich,
dass sie dafür jetzt auch noch den guten Namen SCO in den Dreck
ziehen. War zu seiner Zeit gar kein schlechtes System.
Einige Patente, Urheberrechte und Kerntechnologien im Besitz von SCO
datiert das Unternehmen auf das Jahr 1969 zurück, als in den Bell
Laboratories der erste Unix-Quellcode programmiert wurde.
Mein Halbwissen dazu: Die ganz frühen Unix-Sachen sind bei AT&T
programmiert worden, dass damals auf Grund seiner rechtlichen Stellung
(ich glaube als Telefonmonopolist) es nicht verwerten *durfte*.
Insofern kann ich mir nicht vorstellen, dass sie damals tatsächlich
Patente angemeldet haben - davon abgesehen, dass es Software-Patente
damals nicht mal in den USA gegeben haben dürfte.
Urheberrechte verletzt GNU/Linux nicht, da es völlig neu programmiert
wurde. Vielmehr steht es selbst unter Urheberrecht, dass durch die GPL
umgedreht wird.
Kerntechnologien wäre eine Frage des Look & Feel wenn ich es richtig
sehe. Zöge dieses Argument, dann gäbe es nur eine Firma auf der Welt,
die Autos bauen dürfte.
Wie das Rechtssystem diese Fragen sieht, dürfte aber nicht viel mit
meinen Überlegungen zu tun haben. Leider.
Mit Freien Grüßen
Stefan
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