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[ox] OX2: Artikel in Frankfurter Rundschau



Hi!

In der Online-Ausgabe der Frankfurter Rundschau fand ich grade vor dem
Schlafen gehen folgendes. Scheinbar hab ich das dann morgen auch
gedruckt auf dem Frühstückstisch liegen. Hätte ich ja nicht gedacht,
dass es tatsächlich eine Konferenzankündigung in einer grossen
Tageszeitung geben wird. Der Artikel ist u.a. auch Ergebnis eines
Telephongesprächs, dass ich mit H.G.Schröter gestern früh geführt
hatte. Wenn man das unaufmerksam liest, sieht es fast so aus, als sei
ich ein Befürworter von Kommerz-FS. Naja, aber nur fast. Ist schon
korrekt zitiert, stimmt ja auch. Hätte ich ja nicht gedacht, dass
ausgerechnet ich mal in einem Wirtschaftsteil (!) namentlich erwähnt
werde. Köstlich :-)

Grüße, Benni

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Quelle: http://www.f-r.de/fr/130/t130014.htm

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Pinguin mit Schlips und die Begeisterung der Hacker

Messe in Frankfurt wirbt für Linux in Firmen und Verwaltung /
Oekonux-Konferenz in Berlin sucht Weg in neue Gesellschaft

Von Hans Georg Schröter

Der Pinguin Tux, das Maskottchen der Linux-Gemeinde, trägt eine
Krawatte. Jedenfalls im Logo der Linux World. Das ist nicht
verwunderlich, denn die Veranstaltung, die heute in Frankfurt startet,
will einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von
Open-Source-Software in Unternehmen und Behörden geben. Ebenfalls mit
Freier Software, aber ganz anders, beschäftigt sich von Freitag an die
Oekonux-Konferenz in Berlin. Dort geht es darum, ob die Prinzipien der
Entwicklung solcher Programme als Grundlage für eine "neue, eine Freie
Gesellschaft" dienen können.

Freie Software - Paradebeispiel ist das Betriebssystem Linux -
entsteht aus der Kooperation Tausender von Freiwilligen, von denen die
meisten kein Geld für ihre Arbeit erhalten. Ihr Produkt selbst ist
kostenlos, der Schlüssel zum Computerprogramm (Quellcode) ist für alle
einsehbar und veränderbar. Jeder kann die Software einsetzen. Längst
hat sie in die Geschäftswelt Einzug gehalten. In der Konjunktur- und
IT-Flaute bleibt Linux ein Wachstumsmarkt. Bereits fast jede fünfte
Firma dürfte 2003 lauf Linux setzen, erwarten die Experten von
Tech-Consult. Open Source habe "mittel- bis langfristig das Potenzial,
die Softwarewelt zu verändern", glauben die Marktforscher der Meta
Group.

In Frankfurt wollen wieder rund 100 Aussteller - darunter spezielle
Linux-Anbieter wie Suse oder Red Hat und Branchengrößen wie IBM - die
Besucher von den Vorteilen offener Software überzeugen. Als wichtigste
gelten neben dem Kostenfaktor Stabilität, Sicherheit und
Unabhängigkeit von der gerade in jüngster Zeit besonders umstrittenen
Lizenzpolitik des Branchenprimus Microsoft.

Linux ist als Betriebssystem für Server, die in Computernetzen
wichtige Aufgaben erledigen, bereits etabliert, spielt aber auf dem
Arbeitsplatzrechner, den Microsoft mit Windows beherrscht, eine
untergeordnete Rolle. Doch auch dies sich soll sich ändern. Tom
Schwaller, "Linux-Evangelist" bei IBM, jedenfalls spricht von einem
"wahnsinnigen Interesse" am Einsatz auf dem Desktop. Sun Microsystems
will etwa für Direktbanken und Schulen ein System für PC mit
Open-Source-Programmen für Internet und Textverarbeitung anbieten. Der
Linux-Verband stellt in Frankfurt seine Desktop-Initiative vor. Sie
soll insbesondere Behörden helfen, "sich aus der Lizenz-Falle von
Microsoft zu befreien".

Ein Forum befasst sich speziell mit Linux in den Amtsstuben. Leere
Kassen und der Wunsch nach mehr Sicherheit und Unabhängigkeit von
Microsoft haben Tux dort bereits populär gemacht. Der Rahmenvertrag
von IBM mit dem Bundesinnenministerium, der den Wechsel zu Linux
erleichtern soll, wird dort erläutert. Das Statistische Bundesamt
berichtet über Erfahrungen mit Linux bei der Stimmenauszählung der
Bundestagswahl.

Für die dritte Linux World in Frankfurt (www.linuxworldexpo.de), die
parallel zurEuropean Banking Technology Fair stattfindet und bis
Donnerstag läuft, hoffen die Veranstalter auf einen Besucherzuwachs.
Im vorigen Jahr kamen rund 13 000.

Mehr Zuspruch erwartet auch das Projekt Oekonux (aus Oekonomie und
Linux) für seine zweite Konferenz (www.oekonux-konferenz.de), die am
Sonntag endet. Wie bei der ersten, die etwa 170 Interessierte
besuchten, wollen die Teilnehmer nach Antworten auf die Frage suchen,
ob die Art und Weise, wie Freie Software entsteht, zusammen mit der
Internet-Technik den Weg in eine andere Wirtschaft und eine
Gesellschaft ohne Lohnarbeit und Geld weisen kann. Auf dem Programm
stehen Beispiele für die Erprobung des Linux-Modells auf anderen
Feldern wie Bildung und Kultur sowie die Auseinandersetzung mit dem
Buch "Empire". Diskutiert wird, wie Mitorganisator Benni Bärmann
berichtet, aber auch über die These, dass kommerzielle Aktivitäten im
Umfeld Freier Software zu begrüßen sind. Die Veranstalter hoffen,
"dass sich kritische Stimmen und der Enthusiasmus der Hacker in
offener Atmosphäre kreativ bündeln".


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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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