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[ox] heise online: Indien oeffnet sich Open Source



Diese Meldung aus dem heise online-Newsticker wurde Ihnen
von "Benni <benni obda.de>" gesandt.
Wir weisen darauf hin, dass die Absenderangabe nicht verifiziert
ist. Sollten Sie Zweifel an der Authentizität des Absenders haben,
ignorieren Sie diese E-Mail bitte.
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Indien öffnet sich Open Source



 Indien gilt als eines der Länder mit vielversprechendem IT-Markt, auf den
ausländische Unternehmen wegen günstiger Produktionsbedingungen und
künftiger Absatzchancen gerne spekulieren. Falls eine Initiative des
indischen Ministeriums für Informationstechnologie vollends in die Tat
umgesetzt wird, könnten aber diverse Firmen in die Röhre schauen. Das
Department of Information Technology[1] schlägt nämlich laut der indischen
Economic Times[2] vor, proprietäre Software aus sämtlichen staatlichen
Einrichtungen zu verbannen und durch Linux zu ersetzen.      

 Solche Bestrebungen gibt es in dem bevölkerungsreichen Staat vereinzelt
schon länger, doch nun bekommen sie hochoffizielle Weihen. Die Gründe
liegen auf der Hand: Indien, dessen Industrie nach dem Maßstab der "ersten
Welt" entwicklungsbedürftig ist, dürfte sich die Anschaffungskosten eines
Betriebssystems wie Windows kaum leisten können. Außerdem steht Indien in
Konkurrenz zu China, wo sich der IT-Sektor ebenfalls kräftig entwickeln
soll und es Initiativen[3] gibt, zumindest bei Software weniger abhängig zu
werden.

 Linux hat gegenüber proprietären Betriebssystemen durch den offenliegenden
Code den Vorteil, dass indische Entwickler die Software für eigene
Bedürfnisse anpassen könnten, heißt es zur Begründung der Initiative.
Detailentscheidungen sind noch nicht gefallen, doch einem Bericht des
britischen Newsdienstes The Inquirer wird schon schmunzelnd diskutiert,
dass Pakistan dem indischen Vorbild folgen und -- falls Indien sich für
Gnome entscheide -- auf den KDE-Desktop setzen würde. Oder umgekehrt. Zudem
würden bereits jetzt Microsoft-Manager mit Flugtickets für New Delhi auf
gepackten Koffern sitzen.

 In der Tat interessiert sich die Redmonder Softwarefirma intensiv für den
asiatischen Markt und wird nicht müde, dessen Bedeutung zu betonen[4]. Die
Economic Times rechnet vor, dass Microsoft 75 Millionen US-Dollar in den
indischen IT-Markt investiere, während nach China[5] die zehnfache Summe[6]
gepumpt werden soll.

 Fraglich ist, ob Microsoft von diesen Investitionen dauerhaft profitieren
kann, denn immer mehr Staaten[7] wenden sich Open-Source-Software zu. Eine
britische Regierungskommission ist jüngst zu dem Schluss gekommen, den
Entwicklungsländern vor allem aus Kostengründen zumindest die Prüfung von
Software wie Linux zu empfehlen[8]. (anw[9]/c't)

URL dieses Artikels:
 http://www.heise.de/newsticker/data/anw-10.10.02-002/

Links in diesem Artikel:
 [1] http://www.mit.gov.in/
 [2] http://economictimes.indiatimes.com
 [3] http://www.heise.de/newsticker/data/pmz-19.07.02-004/
 [4] http://www.heise.de/newsticker/data/anw-16.04.02-006/
 [5] http://www.heise.de/newsticker/data/odi-07.01.00-000/
 [6] http://www.heise.de/newsticker/data/anw-28.06.02-001/
 [7] http://www.heise.de/newsticker/data/anw-14.08.02-001/
 [8] http://www.heise.de/newsticker/data/anw-13.09.02-007/
 [9] anw ct.heise.de

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