Das "revolutionaere Subjekt" (TM) (was: Re: [ox] Warum seit ihr so verbiestert?)
- From: Stefan Merten <smerten oekonux.de>
- Date: Thu, 04 Apr 2002 18:26:29 +0200
Hi Ralf et al!
3 days ago Ralf Graf wrote:
Wenn ich mich schon mal als "Lurker oute" dann vielleicht mal ein paar
Worte damit Ihr wisst mit wem Ihr es zu tun habt:
Ich bin 36 Jahre alt, habe
Politikwissenschaft und Soziologie studiert, arbeite als
"Web-Professional" und setze dabei auf "Open Source"-Werkzeuge.
Linux benutze ich bereits seit 1994 und bin von dem "Hype"
einigermaßen überrascht.
BTW: Ich persönlich fände es sowieso Klasse, wenn ich viel mehr über
die Hintergründe der Leute auf der Liste wüßte. Ich sage immer, daß
das breit gestreut ist, aber genauere Informationen habe ich natürlich
nicht.
Was "Open Source als Modell für die Gesellschaft" angeht bin ich eher
skeptisch, IMHO würde man die Intention der "Freaks" (im besten
Sinne des Wortes) überschätzen, zumindest vom Lesen kenne ich einige
der Protagonisten bereits seit Jahren und abgesehen vielleicht von
Richard Stallman (und dessen Ansichten sind, nun ja, etwas krude,
könnte man mit "free software and free guns" beschreiben) sieht niemand
seine Arbeit als "Modell" für was auch immer an, es ist (gerade was
Linus Torvalds betrifft) eher ein Produkt einer technisierten Frühform
der "Spaßgesellschaft". Programmierer haben halt eine ganz eigene
Vorstellung von "Spaß" ...
Früher hieß das wohl mal die Frage nach dem revolutionären Subjekt. Du
sagst in dieser Diktion praktisch, daß es die
Freien-Software-EntwicklerInnen nicht sind. Da würde ich dir
zustimmen - und ich sehe auch keinen, der das vertritt.
Das schließt aber m.E. nicht aus, daß - zumindest am Anfang - die
Freien-Software-EntwicklerInnen die TrägerInnen einer revolutionären
Veränderung sein könnten - um mal in dieser Sprechweise zu bleiben.
Mit Freien Grüßen
Stefan
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