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[ox] [Fwd: Mittelalterforschung und Urheberrecht]



[1  <text/plain; iso-8859-1 (8bit)>]

Ein Text über Copyright auf digitalisierte Handschriften
mittelalterlicher Autoren:

Klaus Graf schrieb:
 
Diese Nachricht erhalten Sie über die Liste BAVARIA
.
.Mediaevistik und neue Medien lautete das Thema einer Tagung des
Bamberger Mittelalterzentrums
http://www.mittelalterzentrum.uni-bamberg.de/veranst/ws_01_02.html

Mein Referat "E-Mediävistik im Spannungsfeld von Wirtschaftsinteressen
und Informationsfreiheit" begann wie folgt:

Wir alle wissen: Mittelalterliche Autoren haben schamlos abgeschrieben.
Sie haben sich fremdes Geistesgut bedenkenlos zu eigen gemacht und
meistens auf korrekte Quellenangaben verzichtet. Heute bestimmt § 63
Absatz 1 deutsches Urheberrechtsgesetz: "Wenn ein Werk oder ein Teil
eines Werkes in den Fällen des § 45 Abs. 1 [und weiterer Paragraphen,
deren Nennung ich Ihnen erspare] vervielfältigt wird, ist stets die
Quelle deutlich anzugeben". Man sollte es kaum glauben: Die Werke
Wolframs von Eschenbach und anderer höfischer Klassiker enthalten in
ihren frühesten Handschriften keinerlei Fußnoten! "Mittelalterliche
Intertextualität", schreibt Elisabeth Lienert (Wolfram-Studien XV, 295),
"auch die höfischer Romane, ist kaum exaktes Zitieren, sondern lockere
Bezugnahme auf Texte, Texttraditionen, Gattungen, literarisches
Hintergrundwissen". Merkwürdigerweise hat es trotzdem im Mittelalter
keine Urheberrechtsprozesse gegeben.

Weiterlesen? Hier der Volltext in zwei Portionen:

http://www.ub.uni-dortmund.de/Listenarchive/INETBIB/200112/20011207.html#0
http://www.ub.uni-dortmund.de/Listenarchive/INETBIB/200112/20011207.html#1

Klaus Graf
http://www.uni-koblenz.de/~graf
_______________________________
Bayerische Geschichte und Vorgeschichte
http://www.bingo-ev.de/mailman/listinfo/bavaria
[2  <message/rfc822>]

[2.1 [Bavaria] Mittelalterforschung und Urheberrecht
	 <text/plain; iso-8859-1 (8bit)>]
X-Flags: 0000
Delivered-To: GMX delivery to ro_lechner gmx.de
From: Klaus Graf <graf uni-koblenz.de>
Organization: Universitaet Freiburg
X-Mailer: Mozilla 3.01 [de] (Win16; I)
To: Juristische Fragen zu elektronischen Kommunikationsdiensten <NETLAW-L LISTSERV.GMD.DE>
CC: "bavaria bingo-ev.de" <bavaria bingo-ev.de>,
   urecht <urecht jurix.jura.uni-sb.de>
Subject: [Bavaria] Mittelalterforschung und Urheberrecht
Sender: bavaria-admin bingo-ev.de
Errors-To: bavaria-admin bingo-ev.de
X-BeenThere: bavaria bingo-ev.de
X-Mailman-Version: 2.0.5
Reply-To: bavaria bingo-ev.de
List-Help: <bavaria-request bingo-ev.de?subject=help>
List-Post: <bavaria bingo-ev.de>
List-Subscribe: <http://www.bingo-ev.de/mailman/listinfo/bavaria>,
	<bavaria-request bingo-ev.de?subject=subscribe>
List-Id: <bavaria.bingo-ev.de>
List-Unsubscribe: <http://www.bingo-ev.de/mailman/listinfo/bavaria>,
	<bavaria-request bingo-ev.de?subject=unsubscribe>
List-Archive: <http://www.bingo-ev.de/mailman/private/bavaria/>
Date: Tue, 11 Dec 2001 18:33:45 +0100
X-Mozilla-Status2: 00000000

Diese Nachricht erhalten Sie über die Liste BAVARIA
.
.Mediaevistik und neue Medien lautete das Thema einer Tagung des
Bamberger Mittelalterzentrums
http://www.mittelalterzentrum.uni-bamberg.de/veranst/ws_01_02.html

Mein Referat "E-Mediävistik im Spannungsfeld von Wirtschaftsinteressen
und Informationsfreiheit" begann wie folgt:

Wir alle wissen: Mittelalterliche Autoren haben schamlos abgeschrieben.
Sie haben sich fremdes Geistesgut bedenkenlos zu eigen gemacht und
meistens auf korrekte Quellenangaben verzichtet. Heute bestimmt § 63
Absatz 1 deutsches Urheberrechtsgesetz: "Wenn ein Werk oder ein Teil
eines Werkes in den Fällen des § 45 Abs. 1 [und weiterer Paragraphen,
deren Nennung ich Ihnen erspare] vervielfältigt wird, ist stets die
Quelle deutlich anzugeben". Man sollte es kaum glauben: Die Werke
Wolframs von Eschenbach und anderer höfischer Klassiker enthalten in
ihren frühesten Handschriften keinerlei Fußnoten! "Mittelalterliche
Intertextualität", schreibt Elisabeth Lienert (Wolfram-Studien XV, 295),
"auch die höfischer Romane, ist kaum exaktes Zitieren, sondern lockere
Bezugnahme auf Texte, Texttraditionen, Gattungen, literarisches
Hintergrundwissen". Merkwürdigerweise hat es trotzdem im Mittelalter
keine Urheberrechtsprozesse gegeben.

Weiterlesen? Hier der Volltext in zwei Portionen:

http://www.ub.uni-dortmund.de/Listenarchive/INETBIB/200112/20011207.html#0
http://www.ub.uni-dortmund.de/Listenarchive/INETBIB/200112/20011207.html#1

Klaus Graf
http://www.uni-koblenz.de/~graf
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BAVARIA - Bavaria bingo-ev.de
Bayerische Geschichte und Vorgeschichte
http://www.bingo-ev.de/mailman/listinfo/bavaria

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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