Ob dies aber den Anforderungen in den IT-Bereichen der Unternehmen
gerecht wird, muss bezweifelt werden. Erfordert doch die
Kommandozeilen-Administration einen wesentlich höheren und auch
wiederkehrenden Lernaufwand, bis man die notwendigen Kommandos "im
Kopf" hat. Gerade bei selten benutzten Kommandos und bei einer
größeren Anzahl unterschiedlicher Betriebssysteme, wie sie in der
Praxis die Regel sind, entstehen dadurch ein deutlich höherer
Arbeitsaufwand und eine größere Fehleranfälligkeit.
Das ist alles eine Frage, was man gewöhnt ist. Die Klickerei braucht für
mich meist mehr Arbeitsaufwand und hat extrem größere Fehleranfälligkeit
("Hups - knapp daneben geklickt", "Wollen sie wirklich speichern?", "Sind
sie auch wirklich ganz sicher?").
Dagegen sind Windows-unterstützte Administrationswerkzeuge - wenn sie
denn gut gemacht sind - in der Regel mit einem wesentlich geringeren
Lernaufwand verbunden.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Die Lernkurve verläuft anders. Mit
Klickibunti hat man einen schnellen Anfangserfolg und dann wird es bald sehr
zäh. Mit Kommandozeile ist es manchmal am Anfang etwas zäher, dafür sind die
Möglichkeiten dann aber auch grenzenlos.
Damit können dann mehr Systeme von weniger
Personen bzw. bei gleichbleibender Personalstärke die vorhandenen
Systeme intensiver betreut werden.
Das ist - entschuldige - wirklich kompletter Blödsinn. Hast Du mal als
Administrator von einem Rechnerpark von 100 und mehr Rechnern gearbeitet?
Ich schon. Und ich kann Dir sagen, dass Du da ohne Kommandozeile völlig
aufgeschmissen bist. ...
So, nachdem ich Dich jetzt so böse gedisst habe. Geb ich jetzt zum
Abschluss meine Zustimmung im wesentlichen zum Rest des Papers zu
Protokoll. Und das ist ja auch der interessante Teil.
Das mit den horizontalen Herstellern ist wahrscheinlich wirklich der
Hauptgrund für den _kommerziellen_ Erfolg von Linux. Nur hat Linux
eben auch noch ganz anderen als kommerziellen Erfolg und von dem
sprichst Du garnicht.
Ausserdem gibt es auch für klassische vertikale Hersteller Möglichkeiten
Linux einzusetzen, sie können sozusagen das Betriebssystemgeschäft
"outsourcen". Beispiele sind Apple und HP.
Andererseits hat Linux aufgrund seiner Open-Source-Herkunft den großen
Vorteil, dass derzeit nur vergleichsweise geringe Investitionen für
dessen Weiterentwicklung erforderlich sind.
Sind 1 Milliarde, die IBM in Linux gepumpt hat, gering? Na,
vieleicht war das nach Deinem Vortrag, weiss ich jetzt nicht mehr.