Re: [ox] Das "Mehr-davon"-Prinzip
- From: cr iac-research.ch (Christoph Reuss)
- Date: Sat, 20 Oct 2001 01:21:01 +0200
Hi Stefan,
Stefan Merten schrieb gestern:
Das Dumme ist heute allerdings, daß jegliches Nachdenken aus der
praktischen Politik mittlerweile wohl vollständig eliminiert ist. Ich
habe im Beruf gelernt, daß politische Entscheidungen solche sind, bei
denen Gründe und Folgen nicht zählen. Wie sehr das auch für die
praktizierte Politik gilt, kriegen wir ja gerade mal wieder
vorgeführt :-( ...
Wieso? Da geht's doch um ganz konkrete Gründe und Folgen:
- Auswechseln der Regierung in Afghanistan, damit endlich mit dem Bau der
Pipelines nach Zentralasien begonnen werden kann. Das "Mehr-davon"-Prinzip
angewandt auf Oel, aber ganz wörtlich...
http://www.house.gov/international_relations/105th/ap/wsap212982.htm
http://www.eia.doe.gov/emeu/cabs/afghan.html
- Nebenbei Ankurbeln der Rüstungs- und "Sicherheits"-Ausgaben und Aufziehen
eines Polizeistaates (Stichwort "Office of Home Security"). Die
geschäftlichen Beziehungen zwischen Bush- und /bin/laden-Clans via eine
Rüstungs-Beratungsfirma passen da gut ins Bild... (der Konflikt nützt
beiden Bossen "auf ihre Art"...)
http://www.judicialwatch.org/press_release.asp?pr_id=1624
Dass die "Gründe und Folgen" politischer Entscheidungen manchen Leuten
nicht bekannt/bewusst sind, heisst noch lange nicht, dass es keine
"Gründe und Folgen" gibt, die in der praktizierten Politik zählen.
Wie bei Miss Marple gilt: "Follow the money!" Womit wir wieder beim
Thema wären... ;-}
Grüsse,
Christoph
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