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Re: Re(2): [ox] Zuviel an Zivilisation?



Grüße, Benni

On Thu, Sep 27, 2001 at 12:41:17PM [PHONE NUMBER REMOVED], Franz J. Nahrada wrote:
Es geht hier nicht um Reden, sondern um Programmatik.

Naja, Programmatik sind Reden auf die man sich geeinigt hat, oder? Aber wir
wollen uns mal nicht mit semantischen Spitzfindigkeiten aufhalten.

Nur braucht es eben noch etwas mehr als
nur "anger and frustration" um zum Massenmörder zu werden.

Zweifellos. Aber es gibt eine Logik, die von A nach B führt....
Und wie gesagt: die Massenmörder unserer Zeit sind allesamt
Produkte und Kreaturen...ja, um es altmodisch zu sagen, des
Imperialismus.

Nein, nicht nur. Faschismus ist nicht nur ein Produkt des Kapitalismus, er
hat eine eigene innere Logik. Aliens und Faschisten arbeiten manchmal
zusammen haben aber getrennte Ziele. Auch wenn wir von heute auf morgen das
Wertsystem abschaffen würden, gäbe es immer noch Faschisten.

Und was die "Zivilisation" angeht: Ziel dieser Mörder war die Aufklärung
als
Ganzes und nicht nur die kapitalistische Verkürzung.

Da magst Du recht haben. Ich weiß es nicht, es hat sich ja noch
niemand ernsthaft dazu bekannt. 

Naja, das wird langsam auch ein wenig hohl, diese Beteuerungen. Die
Kriegserklärungen wurden ja schon vor Jahren gegeben und es ist doch sehr
auffällig, dass alle Faschisten dieser Welt es vor allem sind, die sich über
diese Anschläge gefreut haben (Zusammen mit manchen wirklich sehr verirrten
"Linken"). Selbst wenn die wildesten Verschwörungstheorien wahr sein sollten
und es der CIA selber war, ändert das nicht wirklich was: Dann waren es eben
die Faschisten im CIA und eben nicht irgendein abstraktes Wertsystem. Aliens
töten anders, mehr im Vorbeigehen und aus Versehen, als Sachzwang. Menschen
haben immer eine Wahl und diese Leute haben sich dazu entschlossen zu
Massenmördern zu werden.

Also kann man über Ziele spekulieren
und annehmen daß es die bekannten Verdächtigen waren.
Es kommt aber auf die aufgeklärte Reaktion an.
Diese muß radikal und aufgeklärt zugleich sein. 

Ja, volle Übereinstimmung. Es wird natürlich jetzt wieder versucht Kontrolle
auszuweiten.

Es bedürfte
einer tatsächlichen globalen Ächtung des Terrorismus.

Was nützt das? 6 Milliarden können immer den Terrorismus "ächten" solange
sich ein Wahnsinniger findet, nützt das nix.

Ich weiß daß Du gleich wieder die Sorge hast "aber wer setzt das um?".
Das Eigenartige am WTC anschlag ist, daß erstmals eine Art globaler
Konsens und ein globales Feindbild existiert. 

Stimmt auffällig. 

Wir erleben jetzt eine
Schizophrenie auf diesem Planeten, den Ruf nach Gewalt und den Ruf
nach einem Ende von Gewalt. 

Ist das nicht immer so, wenn Gewalt im Spiel ist? Ist nicht jeder Krieg der
Krieg, alle Kriege zu beenden?

Es könnte eine Periode planetarer Kooperationen
eingeleitet werden,  die auf dieser Feindbild-Welle von einer negativen
zu einer positiven Gemeinsamkeit kommen. 

Du bist immer so erstaunlich optimistisch ;-)

Die negativen Visionen 
gehen hin zum Weltpolizeistaat, zur Weltinnenpolitik. Die positiven
gehen hin zur globalen Selbstbestimmung, zur globalen Zivilgesellschaft.
Wir werden sie leider nicht fein säuberlich auseinanderhalten können,
das ist sozusagen derzeit meiner Weisheit vorletzter Schluß. Und der letzte
ist, daß wir kaum eine andere Chance haben werden, als es dennoch zu
versuchen.

Sowieso. 

Grüße, Benni
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