[ox] FWD: Hierarchien in Firmen mit "neuen Technologien"
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- Date: Mon, 17 Sep 2001 15:11:02 EDT
Zur Abwechslung mal was zum Schmunzeln - wenn' s denn zum Schmunzeln ist-----
Aus: Psychologie heute, Ausgabe 9/2001, S. 11:
"Chefs mailen anders
Flache Hierarchien sind in. Besonders in Firmen, die ihr Geld mit neuen
Technologien verdienen, gibt es nur wenige Vorgesetzte, bilden sich Teams
nach Bedarf, arbeitet man selbstbestimmt. Und oft ersetzt die elektronische
Kommunikation das persönliche Gespräch oder die Konferenz. David Owens hat
ein Jahr in einem solchen Unternehmen in Kalifornien verbracht. Der
Lehrbeauftragte für Unternehmensforschung an der Vanderbuilt University
(Nashville, USA) wollte wissen: Lassen sich trotz allem Statusunterschiede
finden, und wie gelingt es, diese den Mitarbeitern zu vermitteln?
(www.mba.vanderbilt.edu/david.owens).
Im alltäglichen Umgang geschieht dies bspw. durch Sprache, Haltung,Kleidung
und Besitztümer. Bei Meetings etwa platzieren sich Vorgesetzte am Kopf des
Tisches und unterbrechen andere häufig. Angestellte mit einem mittleren
Status sprechen am meisten und verwenden besonders gerne Fachausdrücke.
Personen am unteren Ende der Leiter sind fürs Betriebsklima zuständig, machen
Komplimente und kochen Kaffee.
Trifft man sich nicht von Angesicht zu Angesicht, fallen viele Möglichkeiten
weg, den eigenen Rang zu signalisieren. Per E-Mail kann mann einen anderen
nicht unterbrechen oder durch Körpersprache seine Überlegenheit zeigen.
Dennoch, so der Wissenschaftler, gibt es auch hier Möglichkeiten, soziale
Unterschiede deutlich zu machen.
Chefs... fassen sich kurz, ihre Schreiben zeichnen sich durch Tippfehler und
schlechte Grammatik aus, wohl, wie sie sich um Wichtigeres zu kümmern haben.
Sie lassen sich mit der Antwort am meisten Zeit und verwenden häufiger
automatische Signaturen am Ende ihrer Briefe mit Namen, Adresse und so
weiter, um dem Adressaten ihren Titel und ihre Position kundzutun.
Mittlere Angestellte, die meist noch höher hinauswollen, stellen ihren
Sachverstand in komplizierten Mitteilungen zur Schau, in denen sie ihre
Argumente lang und breit ausführen. Sie achten peinlich auf die
Rechtschreibung und senden Kopien an das gesamte Team. Angestellte mit
niedrigem Status verschicken häufiger Witze und Grußkarten und benutzen
"Emoticons", die kleinen Zeichen, die die Stimmung wiedergeben. Kurz: Ihnen
liegt das Zwischenmenschliche besonders am Herzen.
Wer also mailen möchte wie die Chefs, sollte aufs Smileys verzichten, mit
einer hochoffiziellen Signatur schließen - und es mit der Rechtschreibung
nicht so genau nehmen."
Kurt-Werner Pörtner
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