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[ox] FWD: Hierarchien in Firmen mit "neuen Technologien"



Zur Abwechslung mal was zum Schmunzeln - wenn' s denn zum Schmunzeln ist-----

Aus: Psychologie heute, Ausgabe 9/2001, S. 11:

"Chefs mailen anders

Flache Hierarchien sind in. Besonders in Firmen, die ihr Geld mit neuen 
Technologien verdienen, gibt es nur wenige Vorgesetzte, bilden sich Teams 
nach Bedarf, arbeitet man selbstbestimmt. Und oft ersetzt die elektronische 
Kommunikation das persönliche Gespräch oder die Konferenz. David Owens hat 
ein Jahr in einem solchen Unternehmen in Kalifornien verbracht. Der 
Lehrbeauftragte für Unternehmensforschung an der Vanderbuilt University 
(Nashville, USA) wollte wissen: Lassen sich trotz allem Statusunterschiede 
finden, und wie gelingt es, diese den Mitarbeitern zu vermitteln? 
(www.mba.vanderbilt.edu/david.owens).

Im alltäglichen Umgang geschieht dies bspw. durch Sprache, Haltung,Kleidung 
und Besitztümer. Bei Meetings etwa platzieren sich Vorgesetzte am Kopf des 
Tisches und unterbrechen andere häufig. Angestellte mit einem mittleren 
Status sprechen am meisten und verwenden besonders gerne Fachausdrücke. 
Personen am unteren Ende der Leiter sind fürs Betriebsklima zuständig, machen 
Komplimente und kochen Kaffee.

Trifft man sich nicht von Angesicht zu Angesicht, fallen viele Möglichkeiten 
weg, den eigenen Rang zu signalisieren. Per E-Mail kann mann einen  anderen 
nicht unterbrechen oder durch Körpersprache seine Überlegenheit zeigen. 
Dennoch, so der Wissenschaftler, gibt es auch hier Möglichkeiten, soziale 
Unterschiede deutlich zu machen.

Chefs... fassen sich kurz, ihre Schreiben zeichnen sich durch Tippfehler und 
schlechte Grammatik aus, wohl, wie sie sich um Wichtigeres zu kümmern haben. 
Sie lassen sich mit der Antwort am meisten Zeit und verwenden häufiger 
automatische Signaturen am Ende ihrer Briefe mit Namen, Adresse und so 
weiter, um dem Adressaten ihren Titel und ihre Position kundzutun.

Mittlere Angestellte, die meist noch höher hinauswollen, stellen ihren 
Sachverstand in komplizierten Mitteilungen zur Schau, in denen sie ihre 
Argumente lang und breit ausführen. Sie achten peinlich auf die 
Rechtschreibung und senden Kopien an das gesamte Team. Angestellte mit 
niedrigem Status verschicken häufiger Witze und Grußkarten und benutzen 
"Emoticons", die kleinen Zeichen, die die Stimmung wiedergeben. Kurz: Ihnen 
liegt das Zwischenmenschliche besonders am Herzen.

Wer also mailen möchte wie die Chefs, sollte aufs Smileys verzichten, mit 
einer hochoffiziellen Signatur schließen - und es mit der Rechtschreibung 
nicht so genau nehmen."


Kurt-Werner Pörtner
 
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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