Der Zeitreformbrief von heute hat als ein Tehma die Debatte ums
Urheberrecht. Er gibt auch Links, die hier noch nicht genant wurden. Ich
füge die entsprechenden Stellen bei.
ZEIT-Reformwerkstatt schrieb:
"Wir sind auf dem Weg in eine neue Periode, in der immer mehr
menschliche Erfahrung zur Ware wird: im bezahlten Zugang zu
vielseitigen Netzwerken im Cyberspace."
Jeremy Rifkin in seinem Buch "Access"
EDITORIAL
- Schwerpunkt: Urheberrecht und Kopierschutz
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EDITORIAL
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Liebe Reformfreunde,
heute moechte ich Sie besonders auf den kleinen Schwerpunkt zum
Urheberrecht und Kopierschutz hinweisen. Das Thema "Geistiges
Eigentum" scheint mir momentan eines der relevantesten
gesellschaftlichen Problemfelder ueberhaupt zu sein. Die schwierige
Balance zwischen Urheber-, Verwerter- und Nutzerrechten ist durch
Digitalisierung und neue Gesetze durcheinandergeraten, und es ist vor
allem der Konsument, der dabei zu kurz zu kommen droht.
Zurzeit wird hauptsaechlich ueber die Unterhaltungsindustrie
gesprochen, und auch die im Newsletter angegebenen Links kreisen
primaer um diesen Bereich. Doch auch im wissenschaftlichen Umfeld
macht sich der neue (Un-)Geist bemerkbar: Oeffentliche
Nutzungsrechte, wie sie beispielsweise fuer Bibliotheken essentiell
sind, werden immer mehr beschnitten. Kaum noch eine wissenschaftliche
Publikation veroeffentlicht auch nur Abstracts kostenlos im Web.
Immer seltener landen Forschungsergebnisse in der 'public domain'.
Jeremy Rifkins Thesen drohen sich zu bewahrheiten. Wir werden auf das
Thema zurueckkommen.
Viel Spass bei der Lektuere des Reformbriefs!
Herzlich,
Ihr Lorenz Lorenz-Meyer.
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LINKS UND TEXTE
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***Geistiges Eigentum: Probleme nicht nur mit dem amerikanischen
Urheberrecht***
Systeme zum "Digital Rights Management" sind heftig umstritten: Die
Medienindustrie, Verbaende Parteien machen sich fuer die Verfahren
zum Kopierschutz und zur individuellen Entschaedigung von Urhebern
stark. Doch Datenschuetzer warnen vor neuen Gefahren fuer die
Privatsphaere der Nutzer. Ein Artikel von Stefan Krempl in
"Telepolis" vom heutigen 29. August:
Link: http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/9412/1.html
Die "Secure Digital Music Initiative", ein gemeinsames Projekt von
Technologiekonzernen und Plattenfirmen, lud dazu ein, ihre
neuentwickelten digitalen Wasserzeichen zu knacken. Princeton-
Professor Edward Felten und seine Studenten nahmen die
Herausforderung an und waren erfolgreich. Das war den Damen und
Herren von der Phonoindustrie dann auch wieder nicht recht, und sie
verlangten von dem Wissenschaftler Stillschweigen - wolle er nicht
gegen das amerikanische Urheberrecht verstossen, das die Manipulation
von Kopierschutz und aehnlichen Technologien verbietet. Nach
anfaenglichem Saebelrasseln durfte Scott Craver von Feltens Team die
Ergebnisse am 15. August dann doch oeffentlich vorstellen.
Scott Cravers Praesentation:
http://www.technetcast.com/sdmi-challenge.html
Mittlerweile hat ein hollaendischer Kryptologe bekanntgegeben, dass
er Luecken auch in Intel's "High-Bandwidth Digital Content
Protection" (fuer Videos) entdeckt habe. Aber wegen der
problematischen amerikanischen Rechtslage koenne er seine Resultate
nicht veroeffentlichen.
Artikel: http://www.securityfocus.com/news/236
Niels Fergusons Homepage: http://www.macfergus.com/niels/
Die Bewegung gegen das US-Urheberrechtsgesetz "Digital Copyright
Millennium Act" hat inzwischen ein eigenes Portal:
Link: http://www.anti-dmca.org/
Eine sehr umfangreiche Uebersichtsseite ueber die deutsche (und
internationale) Rechtslage in Sachen Urhebberrecht gibt es bei der
Uni Saarbruecken:
Link: http://www.jura.uni-sb.de/urheberrecht/index.html
Die Folgen des im neuen Urheberrecht festgeschriebenen "Schutzes
technischer Massnahmen" auch in der europaeischen Gesetzgebung
untersucht ein etwas aelterer Artikel bei "Telepolis":
Link: http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/9123/1.html
Freundliche Grüße
Bernd Schwöbel