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[ox] FWD: Wittgenstein



Noch so'n Erfinder... u. a. des Helikopters.

Kurt-Werner Pörtner
 
Thema:   [clara] (Fwd) [T:] berlin: [idw] Kennen Sie Wittgenstein?
Datum:  16.07.01 16:29:04 (MEZ) - Mitteleurop. Sommerzeit
From:   dietz hbi-stuttgart.de (Karl Dietz)
Reply-to:   clara-liste yahoogroups.com
To: clara-liste yahoogroups.com


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From:               "Karl Dietz" <dietz hbi-stuttgart.de>
Organization:       FH Stuttgart HBI
To:                 termine ffii.org
Priority:           normal
Subject:            [T:] berlin: [idw] Kennen Sie Wittgenstein?
Date sent:          Mon, 16 Jul 2001 16:18:35 [PHONE NUMBER REMOVED]

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Date sent:          Mon, 16 Jul 2001 15:57:08 [PHONE NUMBER REMOVED] (MET DST)
From:               Ramona Ehret <pressestelle tu-berlin.de>
To:                 idw - Pressemitteilung <service idw-online.de>
Subject:            [idw] Kennen Sie Wittgenstein?

Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
Technische Universität Berlin, 16.07.2001

Kennen Sie Wittgenstein?


Medieninformation der TU Berlin Nr. 154 vom 16. Juli 2001

Kennen Sie Wittgenstein? Techniker - Philosoph - Künstler - 
Absolvent
der TH Berlin Symposium, Ausstellung und künstlerisches 
Rahmenprogramm
an der TU Berlin/Vorankündigung

Es ist wenig bekannt, dass Ludwig Wittgenstein (1889 bis 1951) an der
Technischen Hochschule Berlin zwischen 1906 und 1908 Maschinenbau
studierte. Aus Anlass seines 50. Todestages veranstaltet die Technischen
Universität Berlin vom 26. bis zum 28. September 2001 gemeinsam mit dem
Einstein-Forum und dem Wittgenstein-Archiv, Cambridge, ein
Internationales Symposium mit dem Titel "Ludwig Wittgenstein: Techniker
- Philosoph - Künstler". Schirmherr wird Seine Exzellenz Dr. Markus
Lutterotti, Botschafter der Republik Österreich in der Bundesrepublik
Deutschland, sein. Das Symposium untersucht den Einfluss der
ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung sowohl auf die Philosophie
Wittgensteins als auch auf seine "praktischen" Arbeiten (Flugmotor,
Pulsmessgerät, Hausbau). Ein weiteres Schwergewicht liegt auf den
künstlerischen Aspekten seines Werkes, die zahlreiche zeitgenössische
Künstler inspiriert haben. Das Symposium wird begleitet von einer
Ausstellung zu Stationen von Wittgensteins Leben, Modellen seiner
Arbeiten und Erfindungen sowie einem künstlerischen Rahmenprogramm, das
aus Lesungen, einem Gesprächskonzert und Filmvorführungen besteht. 

Wir möchten Sie schon jetzt auf diese Veranstaltung aufmerksam machen,
die unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Günter Abel, TU
Berlin; Dr. Matthias Kroß, Einstein Forum, Potsdam, und Michael Nedo,
Wittgenstein Archive, Cambridge, steht.

Beginn: am Mittwoch, dem 26. September 2001, um 19.00 Uhr
Ort:    Technische Universität Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni
135, Räume H 1035 und H 1036, 10623 Berlin

Am 28. Oktober 1906 immatrikuliert sich Ludwig Wittgenstein mit der
Matrikel-Nummer 18083 an der Technischen Hochschule Berlin, der heutigen
Technischen Universität Berlin. Eigentlich hatte er bei Ludwig Boltzmann
in Wien studieren wollen. Für Berlin entscheidet sich Wittgenstein
vermutlich wegen Franz Reuleaux, dem anderen großen
Ingenieurwissenschaftler seiner Zeit. In Berlin beschäftigt sich
Wittgenstein, so die Schwester Hermine in ihren Familienerinnerungen,
"viel mit flugtechnischen Fragen und Versuchen." Dann notiert sie: "Zu
dieser Zeit oder etwas später ergriff ihn plötzlich die Philosophie, d.
h. das Nachdenken über philosophische Probleme, so stark und so völlig
gegen seinen Willen, daß er schwer unter der doppelten und
widerstreitenden inneren Berufung litt und sich wie zerspalten vorkam."

Nach dem Abschlussdiplom 1908 geht Wittgenstein nach Manchester, wo er
einen neuartigen Flugmotor entwickelt und patentiert. Schließlich aber
dominiert doch die Philosophie: er läßt sich in Cambridge nieder, um mit
Bertrand Russell zu diskutieren. Bereits 1911 beginnt Wittgenstein die
Arbeit an seinem ersten philosophischen Werk - dem einzigen, das er zu
seinen Lebzeiten veröffentlicht: Die Logisch-Philosophische Abhandlung.
Er vollendet es im Sommer 1918, doch erst 1922 erscheint es als
zweisprachige Ausgabe unter dem heute bekannten Titel der englischen
Übersetzung: Tractatus Logico-Philosophicus. Mit der Vollendung dieser
Arbeit glaubt Wittgenstein, seine Berufung für die Philosophie verloren
zu haben.

Er wird Volksschullehrer, baut Unterrichtsmodelle für seine Schüler,
repariert die Dampfmaschine der örtlichen Weberei, beschäftigt sich mit
photographischen Experimenten und der Bildhauerei und arbeitet als
Gärtnergehilfe in einem Kloster. Von 1926 bis 1928 baut er in Wien für
seine Schwester Margarete Stonborough ein Haus. In diesen praktischen
Arbeiten erweist sich Wittgenstein vor allem als Ingenieur, Architekt,
und nicht, wie so oft spekuliert wird, als jemand, der etwa "Philosophie
gebaut" hat. Doch seine Erfahrungen bei diesen Tätigkeiten zeigen eine
profunde Wirkung in seiner Philosophie: "Die Arbeit an der Philosophie
ist - wie vielfach die Arbeit in der Architektur - eigentlich mehr
die/eine Arbeit an Einem selbst. An der eigenen Auffassung. Daran, wie
man die Dinge sieht. (Und was man von ihnen verlangt.)"

1929 geht Wittgenstein nach Cambridge zurück; 1939 wird er zum
Nachfolger G. E. Moores berufen. Trotz intensiven Bemühens gelingt es
ihm jedoch nicht mehr, seine völlig neuartigen philosophischen Ideen in
Buchform zu publizieren. Erst posthum erscheinen die "Philosophischen
Untersuchungen", die schnell Weltruhm erlangen.

Während des Zweiten Weltkriegs kehrt Wittgenstein noch einmal zu seinem
ersten Beruf zurück. Er arbeitet als Freiwilliger mit einer
medizinischen Forschungsgruppe, die den so genannten Wundschock
untersucht. Er entwickelt gänzlich neue Apparaturen zur kontinuierlichen
Messung von Puls, Blutdruck, Atemfrequenz und Volumen. Dabei bedient er
sich der Erfahrungen, die er während der Entwicklung seines Flugmotors
gemacht hat. 

Das Symposium "Ludwig Wittgenstein: Techniker - Philosoph - Künstler",
die Ausstellung und das künstlerische Veranstaltungsprogramm sollen die
engen und vielfach befruchtenden Zusammenhänge zwischen den technischen
Wissenschaften, der Philosophie und den Künsten veranschaulichen. 1939
hat Ludwig Wittgenstein geschrieben: "Die Menschen heute glauben, die
Wissenschaftler seien da, sie zu belehren, die Dichter und Musiker etc.,
sie zu erfreuen. Daß diese sie etwas zu lehren haben, kommt ihnen nicht
in den Sinn."

Das detaillierte Programm wird noch rechtzeitig bekannt gegeben. Weitere
Informationen erteilt Ihnen gern Prof. Dr. Günter Abel vom Institut für
Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschafts- und Technikgeschichte
der TU Berlin, Tel.: [PHONE NUMBER REMOVED], Fax: -25962, E-Mail:
abel kgw.tu-berlin.de

Diese Medieninformation finden Sie auch im World Wide Web unter der
Adresse: http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2001/pi154.htm




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Art: überregional, wissenschaftliche Tagungen, Forschungsergebnisse
Sachgebiete: Architektur und Bauwesen, Geschichte, Maschinenbau und
Verfahrenstechnik, Pädagogik, Religion und Philosophie

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