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[ox] Konferenz über Gemeinschaften und Netzwerke dieses Wochenende



Frage vor allem an die Berliner oekonux - Freunde: 

Hier wäre eine Gelegenheit zu klären, inwiefern es eine Verbindung zwischen
kooperativer geistiger Arbeit und den Versuchen, gemeinsam materielle
Lebensgrundlagen zu gestalten gibt. Es wäre eine schöne Gelegenheit zum
Dialog. Es sind soweit ich sehen kann viele "Netzwerke der Globalen Dörfer"
vertreten, die sicherlich schon in der einen oder anderen Form an
Gemeinschaftsprojekten in Form von freien Modellen, Algorithmen etc.
arbeiten. Vielleicht muß man aber gerade auch hier erst noch dafür
argumentieren,  Schranken zu überwinden und die eigene Lebensform
nicht zu verabsolutieren, sie vielmehr als eine sehr gute Basis für 
Beiträge zu einer freien Gesellschaft zu sehen. 

Immerhin sind zwei der Subthemen
? New Communication Technologies & Virtual Communities 
? Political & Social/Psychological Importance of Communal Living 

Frage also, ob jemand hinfährt und die Existenz unserer "Virtual Community"
(die ich ja wohl in der Hauptsache als eine "research & open dialogue 
community aiming at the expansion of cooperative mental work and its
fruitful effects on human society"  beschreiben würde) 
diesen Gemeinschaftsnetzwerken mitteilt bzw. auch in Erfahrung
bringt, welche freien Projekte aus dem Sektor der gemeinschaftlichen
Lebensformen heraus im entstehen sind. Wahrscheinlich (ich beziehe
mich auf Diskussionen die wir vor Ewigkeiten über Genossenschaften
hatten) wird sich auch hier gerade ein "Kampf zweier Linien" aus-
toben. Communities und Genossenschaften sind in gewisser
Beziehung wirtschaftende Einheiten mit vielleicht genau derselben
Beziehung zum "geistigen Eigentum" wie andere Unternehmen. 
Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht sehen sie, wie sehr von
"Virtuellen Genossenschaften" Impulse für die Schaffung der
Grundlagen gemeinschaftlichen Lebens ausgehen können, wie 
immer das im Einzelfall gestaltet werden mag. Solche Genossen-
schaften haben vielleicht auch die Kapazität, eine realisierende
Technologie zu entwickeln, die die Kapazitäten der geistigen 
Arbeit tatächlich in lokale und autonome Produktion überzuführen
vermag; vielleicht sehen sie, daß die Verbindung zu einem Netzwerk
für eine solche realisierende Technologie das Gebot der Stunde ist,
daß die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Entwicklung solcher 
Technologien jedenfalls nicht ausreicht.

In diesem Sinne hoffe ich sehr auf eine Begegnung, auch wenn ich selbst
nicht dabei sein kann:

ICSA-Konferenz im ZEGG:
Gemeinschaft im Blick der Wissenschaft

Eine außergewöhnliche Gelegenheit sich zu informieren, wo auf der Welt 
Menschen wie und warum gemeinschaftlich zusammen leben, ist die Konferenz 
"Gemeinschaftliche Lebensformen an der Schwelle eines neuen Jahrtausends"
der 
International Communal Studies Association (ICSA). Bisher fanden die 
Konferenzen der ICSA in Universitäten statt; vom 25. bis 27. Juni 2001 ist 
das Treffen erstmals in einer Gemeinschaft, dem ZEGG.

Informationen sind im Internet erhältlich (www.antenna.nl/icsa) oder 
telefonisch unter [PHONE NUMBER REMOVED]. Konferenzsprache ist Englisch. Eingeladen 
sind Wissenschaftler aus aller Welt - Soziologen, Psychologen, Historiker, 
Architekten und Städteplaner - sowie Menschen, die in Gemeinschaften leben 
oder sich dafür interessieren. Das Zusammenkommen dieser beiden Gruppen
ist 
eine der Stärken der ICSA und verspricht fruchtbare Gespräche. Die ICSA
will 
die Erfahrungen historischer und zeitgenössischer Gemeinschaftsprojekte in 
die sozialwissenschaftliche Forschung und die öffentliche Sozialplanung 
einbringen.

Außerdem bietet die Konferenz die Möglichkeit, VertreterInnen großer 
internationaler Gemeinschaftsnetzwerke kennen zu lernen, z.B.: Global 
Ecovillage Network (GEN), Diggers & Dreamers, Kibbutzim, Federation of 
Intentional Communities (FIC). Für Gemeinschaften bietet sie die Chance, 
internationale Kontakte aufzubauen, eine Zusammenarbeit mit Universitäten
zu 
etablieren und eine positive Öffentlichkeit für gemeinschaftliche 
Lebensformen zu stärken.

Dass diese internationale Konferenz erstmals in Deutschland stattfindet,
ist 
in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung. So führt die Veranstaltung
engagierte 
Mitglieder und wissenschaftliche Beobachter der israelischen
Kibbutzbewegung 
in unser Land. Die Kibbutzim stellen als Mitbegründer der ICSA immer noch 
einen wesentlichen Zweig dieser Vereinigung dar. Dass sie Deutschland als 
Gastgeberland akzeptieren, hat historische und gesellschaftspolitische 
Relevanz. Darüber hinaus steht die Kibbutzbewegung für eine seit 90 Jahren 
erfolgreiche Realisierung genossenschaftlicher Wirtschaftsformen.

Die Teilnahmegebühr für die ICSA-Konferenz inklusive Mittag- und
Abendessen, 
Pausengetränken und großem Abschluss-Dinner beträgt 205 Euro, für
Studenten 
und Gemeinschaftsmitglieder 175 Euro. Die Übernachtungskosten richten sich 
nach dem gewünschten Standard: vom Zelt/Gruppenschlafraum für 15 Euro pro 
Nacht inklusive Frühstück bis zum Hotel-Einzelzimmer in Belzig für 42 Euro 
pro Nacht. Anmeldungen nimmt der ZEGG-Empfang unter der Rufnummer 033 841
/ 
595 10 entgegen.


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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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