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Re: [ox] Re: Herangereifte Widersprueche in der buergerlichen Gesellschaft (w...



In einer eMail vom 13.11.00 17:29:15 (MEZ) Mitteleuropäische Zeit schreibt 
sabine.nuss freenet.de:

Ich glaube nicht, dass Stefan Merten einem Urheber von Musik, 
 Text oder Film das Brot zum Essen wegnehmen möchte. Das wäre 
 politisch wohl auch wenig sinnvoll.

Das glaube ich ernsthaft auch nicht, war vielleicht ein bisschen sehr 
zugespitzt meine mail. Aber er agitierte da gegen gewerkschaftliche 
Interessenvertretung an dem Punkt, und das könnte man so interpretieren. Ich 
bin auch dafür, Informationsprodukte möglichst allgemein und für die 
NutzerInnen weitgehend kostenlos zur Verfügung zu stellen, aber auf absehbare 
Zeit wirft das notwendig die Frage auf, wie das Entgelt für professionelle 
UrheberInnen organisiert werden soll. Im Wissenschaftsbereich sind immer noch 
viele durch HoschullehrerInnenposten etc. abgesichert, aber sicher kann man 
nicht einfach alle AutorInnen, MusikerInnen JournalistInnen etc. einfach in 
den öfentlichen Dienst einstellen und ihnen ein ordentliches Gehalt zahlen, 
auf dessen Basis sie dann "Frei" produzieren können. Mag zwar eine profane 
Frage sein, die sich "nur" heute und in der "Freien Gesellschaft" nicht mehr 
stellt, aber gerade deshalb finde ich sie heute sehr wichtig und muss damit 
anders umgegangen werden ist in Stefans Bemerkung. 

Außerdem halte ich, aber das ist ein anderes Thema, für illusionär, von der 
Spezifik von Infomationsprodukten so schlicht zu abstrahieren, wie es hier in 
einigen mails geschieht, und darauf Sozialutopien aufzubauen. Materielle 
Produkte kann man leider nicht so einfach und fast umsonst vervelfältigen wie 
Informationen, und das ist auch in absehbarer Zeit und z.T. prinzipiell nicht 
möglich, und Software (auch Freie) und Geld haben eines geminsam: man kann 
sie nicht essen.

Herzliche Grüße

Ralf Krämer
Fresienstr. 26
44289 Dortmund
Tel. 0231-3953843
Fax 0231-3953844

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