Re: [ox] Re: Herangereifte Widersprueche in der buergerlichen Gesellschaft (w...
- From: RalfKrae aol.com
- Date: Mon, 13 Nov 2000 12:46:15 EST
In einer eMail vom 13.11.00 17:29:15 (MEZ) Mitteleuropäische Zeit schreibt
sabine.nuss freenet.de:
Ich glaube nicht, dass Stefan Merten einem Urheber von Musik,
Text oder Film das Brot zum Essen wegnehmen möchte. Das wäre
politisch wohl auch wenig sinnvoll.
Das glaube ich ernsthaft auch nicht, war vielleicht ein bisschen sehr
zugespitzt meine mail. Aber er agitierte da gegen gewerkschaftliche
Interessenvertretung an dem Punkt, und das könnte man so interpretieren. Ich
bin auch dafür, Informationsprodukte möglichst allgemein und für die
NutzerInnen weitgehend kostenlos zur Verfügung zu stellen, aber auf absehbare
Zeit wirft das notwendig die Frage auf, wie das Entgelt für professionelle
UrheberInnen organisiert werden soll. Im Wissenschaftsbereich sind immer noch
viele durch HoschullehrerInnenposten etc. abgesichert, aber sicher kann man
nicht einfach alle AutorInnen, MusikerInnen JournalistInnen etc. einfach in
den öfentlichen Dienst einstellen und ihnen ein ordentliches Gehalt zahlen,
auf dessen Basis sie dann "Frei" produzieren können. Mag zwar eine profane
Frage sein, die sich "nur" heute und in der "Freien Gesellschaft" nicht mehr
stellt, aber gerade deshalb finde ich sie heute sehr wichtig und muss damit
anders umgegangen werden ist in Stefans Bemerkung.
Außerdem halte ich, aber das ist ein anderes Thema, für illusionär, von der
Spezifik von Infomationsprodukten so schlicht zu abstrahieren, wie es hier in
einigen mails geschieht, und darauf Sozialutopien aufzubauen. Materielle
Produkte kann man leider nicht so einfach und fast umsonst vervelfältigen wie
Informationen, und das ist auch in absehbarer Zeit und z.T. prinzipiell nicht
möglich, und Software (auch Freie) und Geld haben eines geminsam: man kann
sie nicht essen.
Herzliche Grüße
Ralf Krämer
Fresienstr. 26
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