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[ox] Kommentar zu Abs. 27



Henrik Motakef, henrik.motakef ruhr-uni-bochum.de, hat einem neuen Kommentar 
geschickt.

Kommentierter Absatz:

http://www.opentheory.org/proj/linux-wertlos/v0001.phtml#27

(27)
 Abstrakte Arbeit ist nervtötend. Wer sagt, ihm mache seine abstrakte
Arbeit Spaß, der lügt - oder macht sich was vor, um die abstrakte Arbeit
aushalten zu können. Abstrakte Arbeit ist unproduktiver als konkrete Arbeit
- wozu soll ich mich für etwas engagieren, was mich eigentlich nicht
interessiert? Also muss man mich ködern mit Geld. Da sieht es für
Informatiker/innen zur Zeit gut aus. Aber die Green Card bringt das auch
wieder ins Lot. Dann ist da noch die latente Drohung: "Wenn du nicht gut
arbeitest, setze ich dich woanders hin oder gleich ganz raus". Wer sich
bedroht fühlt, arbeitet nicht gern und schlecht - im Sinne abstrakter
Arbeit. Zuckerbrot und Peitsche, die Methoden des alten Rom. Und Rom ist
untergegangen.


Kommentar:

http://www.opentheory.org/proj/linux-wertlos/v0001.phtml#27.1

(27.1)
Meine abstrakte Arbeit macht natürlich keinen Spass, aber ich leiste ja
auch immer, auch in der Lohnarbeit, konkrete Arbeit. Abstrakt ist sie zwar
als Wertschaffende, aber, da noch jedes Produkt gleichzeitig Gebrauchswert
ist (sein muss) hat sie den _Doppelcharakter_ gleichzeitig abstrakter _und_
konkreter Arbeit. Als abstrakte Arbeit gilt meine Arbeit aber erst im
Austausch, nicht schon in der Produktion. Wie sollte ich auch \"allgemein
Menschliche\" Arbeitskraft verausgaben, als konkret-, real-exisierender
Mensch? Das ich deswegen noch lange kein persönliches
Freunschaftsverhältnis zu meinen Chef habe, hat andere Gründe, nämlich v.a.
dass meine Arbeitskraft ihm nur als Ware gilt, die er konsumiert, indem er
meine Arbeit (!) konsumiert. Ich bin ihm daher nur ein Warenbesitzer, nur
Träger dessen, was ihn eigentlich interessiert. Warenbesitzer stehen sich
aber gleichgültig (aber auch gleich an Rechten, im Prinzip) gegenüber.


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http://www.oekonux.de/



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